So wartet der Markt auf die Ergebnisse des Stress-Tests in den USA, von denen die Anleger sich neuen Aufschluss über die Gesamtlage erhoffen würden, hiess es unter Marktbeobacher weiter.
Der Markt befindet sich in einer Konsolidierung. So bewertet unter anderen die ZKB den kurzfristigen Trend als «neutral». die Deutsche Bank spricht von einer mehrwöchigen Konsolidierungsphase. Der SMI könne sich nicht richtig von der 5’000er Marke lösen, kommentiert die Bank Vontobel. Charttechnisch habe sich mittelfristig an der generell seitwärts gerichteten und weichen Markttendenz zwischen 4’850 und 5’150 Punkten im SMI nichts geändert, so die Deutsche Bank weiter. Im Tagesgeschäft stosse der SMI bei 5’080/5’090 auf festeren, bei 5’140 auf sehr starken Widerstand. Unterstützung bestehe bei 4’960 und 4’930.
Bis um 11.45 Uhr zieht der SMI um 47,07 Punkte oder 0,94% auf 5’070,97 Zähler an. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legt um 0,78% auf 759,92 Stellen zu, der SPI um 0,90% auf 4’317,81 Punkte.
Nach dem ersten Höhepunkt gestern Donnerstag im Reigen der Quartalsergebnisse fehlt es heute an Unternehmensnews aus der ersten Reihe. Im Allgemeinen sind jedoch Finanzwerte gefragt, die den Markt nach oben ziehen. Zudem sind auch konjunktursensitive Werte gesucht, die teils nach deutlicheren Abgaben in jüngerer Zeit wieder nach oben tendieren. Darüberhinaus würden zudem Pharmatitel den Markt noch oben ziehen.
CS (+3,7% auf 44,78 CHF) profitieren nach den gestrigen Q1-Zahlem heute von den folgenden Ratingheraufstufungen und höheren Kurszielen. An der heutigen Generalversammlung resümiert der scheidende VR-Präsident Walter Kielholz, das Institut stehe heute besser da als vor einem Jahr. CEO Brady Dougan gibt sich zuversichtlich, dass die Bank weiterhin gute Ergebnisse erzielen werde.
Bei den Assekuranzvaloren fallen Swiss Re (+2,7% auf 26,18 CHF) und ZFS (+1,4% auf 187,00 CHF) durch überdurchschnittliche Gewinne auf. Beide Versicherer präsentieren Mitte übernächster Woche Zahlen.
Unter den zyklischen Valoren erholen sich Swatch (+4,1% auf 168,20 CHF) und Richemont (+0,9% auf 20,88 CHF) weiter von den Abgaben des Vortages im Zuge rückläufiger Uhrenexporte im Monat März. Swatch setzten sich dabei an die Spitze der Gewinnerliste der SMI-/SLI-Titel.
Logitech (+3,7% auf 13,21 CHF) machen wieder etwas Boden gut, nachdem diese Werte am Vortag unter schlechten Q1-Zahlen gelitten hatte.
Adecco (+1,5% auf 44,14 CHF) zeigen sich widerstandsfähig nach wenig überzeugenden Q1-Zahlen des Mitbewerbers Randstad, der sich noch etwas vorsichtiger als Manpower gegeben hatte und einen höheren Ertragsrückgang im Q2 nicht ausschliesst.
Den Avancen setzten heute auch die Indexschwergewichte aus der Pharmabranche Roche (+1,3% auf 136,60 CHF) und Novartis (+1,0% auf 42,50 CHF) nichts entgegen.
In OC Oerlikon (-3,4% auf 60,40 CHF) würden sich die am Vortag publizierten und unerwartet schwachen Q1-Zahlen nochmals auswirken. Zudem prüfe der Mischkonzern im Rahmen seines Kapitalsbedarfs auch die Option Kapitalerhöhung, was wegen eines möglichen Verwässerungseffekts auf die Notierungen drücke.
Heute kommt es auch zu einer ganzen Reihe von Dividendenabgängen. Im SMI/SLI sind dies Swisscom und Syngenta. Swisscom verdauen den Dividendenabgang eher schlecht und werden um 22,00 auf 200,25 CHF zurückgenommen bei einer Ausschüttung von 19 CHF je Aktie. Besser ergeht es Syngenta, die 5 CHF je Aktie bezahlen und um nur 0,50 auf 243,00 CHF verlieren.
Aus der zweiten Reihe geben Coltene (-5,8%) geben im Zuge eines rückläufigen Q1-Ergebnisses und einer gesenkten Guidance nach. Swisslog (+1,7%) haben eine kleine Akquisition gemeldet. In Temenos (-3,1%) werden die am Vortag nachbörslich vorgelegten, überraschend guten Q1 Zahlen und die bestätigte EBIT-Guidance für das Ganzjahr, nach anfänglichen Avancen zu Gewinnrealisierungen genutzt.
Die Dividendenabgänge werden auch im Gesamtmarkt gut absorbiert. Tecan (+1,25 CHF oder 3,4%) legen trotz 0,90 CHF Dividende zu. Auch Bossard, Gurit, Kuoni und Basler KB ziehen unter Berücksichtigung der Ausschüttung an. (awp/mc/ps/16)