Händler verweisen bei den Kursgewinnen auf die guten Vorgaben aus Übersee. An Wall Street beflügelten positiv ausgefallene Konjunkturdaten den Markt. Weiter Unterstützung kommt von der Industrieproduktion in der Eurozone. Diese ist im April um 0,8% gestiegen im Vergleich zum März. Die Konsensprognose lautet auf ein Plus von 0,5%.
Einige Experten gehen nun davon aus, dass sich der Schweizer Leitindex weiter seitwärts entwickeln wird und dabei volatil bleiben sollte. Nur einzelne Händler sind positiv gestimmt, dass die nachlassenden Euro-Turbulenzen zu einem zuversichtlichen Ende des bisher turbulenten Quartals führen wird.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 12.05 Uhr um 0,64% auf 6’467,64 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verbessert sich um 0,97% auf 991,15 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,72% auf 5’680,37 Punkte.
Zyklische Titel sind weit oben auf dem Kurstableau zu finden. Clariant (+3,0%), Nobel Biocare (+2,1%), ABB (+2,5%) und Holcim (+1,9%) zeigen sich mit den meisten Kursgewinnen. Aber auch die Finanztitel gehören zu den Profiteuren einer möglichen Entspannung und einer Verbesserung der konjunkturellen Lage. Allen voran verteuern sich UBS (+2,1%) und CS (+2,0%). Julius Bär klettern um 1,0%.
Die Versicherungen legen etwas moderater zu, so steigen Baloise (+0,7%) und b(+0,7%). Bei Swiss Re (+1,2%) kommentieren die Analysten von Vontobel den Investorentag vom Freitag in London, sprechen von hilfreiche Einblicken und sehen keinen Anlass die Erwartungen zu revidieren. Swiss Life (-1,0%) stehen mit dem Verlust der SMI-Mitgliedschaft weiterhin auf den Verkaufslisten.
Swisscom (+0,6% auf 373,10 CHF) steigen nach einer Ersteinschätzung der Société Générale an. Diese startet die Bewertung mit «Buy» und einem Kursziel von 415 CHF. Sonova (+1,5%) profitieren Beobachtern zufolge vom Medtech Seminar der Bank am Bellevue, wonach es Hinweise für weitere Marktanteilsgewinne zu Lasten der Konkurrenz gibt.
Die Aktien der Logistiker Kühne + Nagel (+2,0%) und Panalpina (+1,3%) aus der zweiten Reihe stehen ebenso im Plus. Die Korruptionsaffäre in Nigeria kostet den Logistikkonzern Panalpina insgesamt rund 300 Mio CHF, sagte Unternehmenschefin Monika Ribar im Interview. Es bleibe mit den immer noch laufenden Untersuchungen der EU-Behörden über eine Wettbewerbsverhinderung jedoch ein weiteres Risiko über zukünftig zu leistende Bussgelder bestehen, so die Marktbeobachter von Wegelin.
Auf der Verliererseite zeigen sich die Pharmatitel von Novartis (-0,1%) und Roche (-0,2%). Marktbeobachter sprechen von Branchenrotationen aus dem Ausland. Das dritte Indexschwergewicht Nestlé zeigt sich unterdessen unverändert.
Die meisten Nebenwerten tragen ein positives Vorzeichen. Bei OC Oerlikon (+1,7%) gibt es mittlerweile mehr Klarheit über die künftige Aktionärsstruktur. Die Beteiligungsgesellschaft Renova baute nach der finanziellen Restrukturierung sowie weiteren Aktienzukäufen den Anteil an OC Oerlikon auf 46,11% aus. «Die Aufstockung kann als positives Signal gewertet werden. Positiv ist auch die Entflechtung des Aktionariats», schreibt die ZKB. «Die Aktie ist weiterhin nur für Turnaroundliebhaber mit genügend Nerven und Geduld geeignet», kommentiert Wegelin.
Deutlich im Plus stehen weiterhin BC Jura (+5,1%) und Mikron (+5,0%), während CPH (-4,1%) und COS (-3,2%) auf der Verliererseite stehen. (awp/mc/ps/17)