Der am Vormittag kurzfristige Anstieg auf Tageshoch sei «künstlich hochgespielt» gewesen, ergänzt der Marktbeobachter. In der Folge hätten sofort wieder Gewinnmitnahmen eingesetzt. Insgesamt verlaufe das Geschäft bei dünnem Volumen und in einer engen Bandbreite. Hinzu komme, dass wegen eines Feiertags in den USA kein Börsenhandel stattfindet und somit kein Druck von dieser Seite auf dem Markt laste.
Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 1,52% respektive 83,56 Stellen auf 5’582,12 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI legt 1,93% auf 783,33 Stellen zu und der breite SPI um 1,50% auf 4’600,57 Punkte.
Bei den Einzelwerten fehlt es weitgehend an kursbewegenden Unternehmensmeldungen. So seien denn auch zahlreiche Kursveränderungen auf Gelegenheitskäufe zurückzuführen, heisst es von Beobachtern.
Thema des Tages ist nach wie vor die UBS mit einer ausserordentliche Generalversammlung, wobei Massnahmen zur Rettung der grössten Schweizer Bank auf der Traktandenliste stehen. Kursbewegende Nachrichten gab es jedoch bislang nicht vom Aktionärstreffen. UBS (+2,2% auf 15,13 CHF) halbierten allerdings bereits wieder die Kursgewinne vom Vormittag. CS (+6,0% auf 33,40 CHF) und Julius Bär (+2,0% auf 37,98 CHF) legen dagegen weiter zu.
An die Indexspitze haben sich unterdessen Swiss Re (+6,5% auf 47,48 CHF) kontinuierlich vorgearbeitet, ohne dass es relavante Neuigkeiten gäbe. Die anderen Versicherungstitel ZFS (+4,4% auf 228,00 CHF), Swiss Life (+2,7% auf 71,45 CHF) und Baloise (+4,8% auf 67,05 CHF) ziehen ebenso weiter an. Weit oben sind auch Holcim (+4,1% auf 53,10 CHF) zu finden.
Nobel Biocare (+4,4% auf 17,80 CHF) legen im Gegensatz zu Straumann (-9,6% auf 159,00 CHF) zu. Straumann hatte am Morgen mitgeteilt, wegen der Marktabschwächung Kurzarbeit einzuführen. Die Bank Vontobel hebt zwar als positiv hervor, dass das Management angesichts des mangelnden Umsatzwachstums Massnahmen zum Schutz seiner Margen ergreife. Als negativ erscheine hingegen, dass nach einem schwachen September und einem schwachen Oktober keine Verbesserung des Umsatzwachstums im November zu erkennen sei.
Adecco (+2,1% auf 35,92 CHF) verteuern sich, nachdem Rolf Dörig als Nachfolger für Jürgen Dorman ankündigt wurde, welcher per Ende 2008 von seinem Amt als Verwaltungsratspräsident zurücktritt.
Novartis (+0,9% auf 53,90 CHF) reduzieren die Kursgewinne vom Morgen. Novartis hat für den Wirkstoff Fingolimod hydrochloride eine Zulassungsempfehlung von der europäischen Zulassungsbehörde EMEA erhalten. Die Analysten der Bank Vontobel erachten die neusten Meldungen als «erfreulich». Roche (-1,7% auf 161,10 CHF) rutschen weiter ins Minus und zusammen mit Swisscom (-2,1% auf 344,00 CHF) ans Tabellenende ab.
Actelion (+0,9% auf 55,00 CHF) rücken unterdessen in die Gewinnzone vor. Das Unternehmen muss auf Verlangen der FDA in den USA das Werbematerial für Tracleer anpassen. Diese zum Teil veralteten Werbeprospekte werden deshalb von Actelion sofort nicht mehr verwendet und durch aktuelle Prospekte ersetzt. Damit sei der Warnbrief nicht schlimm, kommentiert die ZKB.
Am breiten Markt legen Rieter (+10,5%) in Folge von Übernahmespekulationen deutlich zu. So stockte Peter Spuhler über die PCS-Holding die Beteiligung an Rieter auf 5,3% von bislang 3,035% auf. Laut ZKB könnte dahinter «mehr» stecken.
Swisslog (Aktie +7,7%) erneuerte mit einem Bankenkonsortium die Bankgarantielinie in Höhe von 100 Mio CHF. Die Erneuerung und Verlängerung von bisher zwei Jahren ist positiv und reduziert die Risiken bei Swisslog, so die ZKB.
Basilea (+10,3%) erholen sich leicht von den deutlichen Vortagesverlusten (-36,6%), als das Unternehmen Verzögerungen bei der Zulassung von Tracleer in den USA ankündigen musste. Mittlerweile haben Goldman Sachs das Rating und Merrill Lynch, Vontobel und Helvea die Kursziele für Basilea gesenkt.
Ganz am Tabellenende stehen Cicor (-11,2%) und Implenia (-5,0%), während Uster Technologie (+20,6%) und Card Guard (+15,5%) den Index anführen. (awp/mc/pg/15)