Im Blick der Anleger stehen UBS wegen des anstehenden Prozessbeginns in den USA. Für Bewegung am Nachmittag könnten dann US-Konjunkturdaten sorgen. So wird der Chicago Fed National Activity Index vorgelegt.
Der Swiss Market Index gewinnt bis 12.00 Uhr um 0,46% auf 5’400,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,46% auf 809,07 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,30% auf 4’650,61 Punkte zu.
Mit die kräftigsten Gewinne verbuchen die zyklischen Titel OC Oerlikon (+2,2%) und Kühne+Nagel (+1,8%). Bei Kühne+Nagel hat die ZKB eine Trading-Kaufempfehlung abgegeben. Richemont (+2,4%) sind Tabellenführer und Swatch (+1,7%) stehen ebenso weit oben auf dem Kurstableau. Swatch verspüre bei den Verkäufen einen geringeren Rückgang als die Branche insgesamt, wie VR-Präsident Nicolas G. Hayek in einem Interview sagte.
Holcim legen 2,2% zu. Die Analysten der UBS haben die Aktien auf ihre «Most preferred List» der europäischen Bauwerte aufgenommen. Als Grund dafür nennen sie das Exposure von Holcim in den aufstrebenden Märkten und die starken Finanzdaten des Unternehmens.
Roche (+0,6%) setzen die Kursaufschläge vom Freitag fort. Als positiv wird eine CHMP-Empfehlung vom Freitag für Avastin in Kombination mit Docetaxel-Chemotherapie gegen Brustkrebs angesehen. Als nicht kursrelevant gilt dagegen, dass das Aknemittel Accutane/RoAccutane in den USA vom Markt genommen wurde. Das Medikament habe das Ende des Produktlebenszyklus erreicht, so Roche. Novartis (-0,6%) stehen dagegen im Minus.
Uneinheitlich präsentieren sich auch die Versicherungswerte Swiss Re (+1,6%) und ZFS (+1,4%), die am Morgen noch im Minus rangierten. Swiss Life (+1,2%) und Baloise (+1,3%) bauen die Aufschläge aus.
Die Titel der UBS (+0,9%) stehen mittlerweile im Plus nachdem sie am Morgen am deutlichsten unter allen Blue Chips verloren hatten. Der Steuerstreit zwischen der Grossbank und der US-Justiz kommt in eine entscheidende Phase. Kurz vor Prozessbeginn gibt es auch Spekulationen über eine aussergerichtliche Einigung. Für Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ist noch alles offen. «Wir denken alle Optionen durch», sagte die Justizministerin in einem Interview.
Die Aktien der Konkurrentin Credit Suisse verlieren 0,9%, und die Valoren von Julius Bär steigen im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden ao GV um 1,5%. Zu den Standardwerten mit den grössten Verlusten gehören noch SGS (-2,0%), Nobel Biocare (-1,1%) und Actelion (-0,8%).
In der zweiten Reihe stehen EFG International (-2,5%) im Blickpunkt. Das Unternehmen erwartet für das erste Halbjahr 2009 «unbefriedigende Resultate». Die ersten vier Monate seien hinsichtlich der Entwicklung sowohl der Nettoneugelder als auch der Profitabilität anspruchsvoll gewesen, teilte die Privatbankengruppe mit.
Bucher Industries (+2,5%) gibt sich in der gegenwärtigen Rezession weitgehend zuversichtlich. «Wir werden einen Umsatzrückgang verzeichnen, die Marge wird sinken, aber alle Divisionen dürften schwarze Zahlen schreiben», sagte CEO Philip Mosimann in einem Interview. Die längerfristigen Aussichten, insbesondere im Bereich Landwirtschaft sind nach Ansicht der Experten von Wegelin weiterhin intakt.
Bei Charles Vögele (+0,7%) steht ein Wechsel an der Unternehmensspitze im Blick. CFO Felix Thöni verlässt das Unternehmen spätestens Ende 2009. (awp/mc/ps/19)