CH-Verlauf: Fester – UBS zieht Gesamtmarkt ins Plus

Gestützt wurde die kontinuierliche Erholung vor allem vom Anstieg der UBS-Valoren, welche nach klar negativem Start nun noch deutlicher im Plus stehen. Grundsätzlich habe sich an der eher ängstlichen Stimmung der Investoren deswegen aber noch nichts verändert, hiess es in Marktkreisen.


Der Fokus ist unverändert auf die weitere Entwicklung der Konjunktur gerichtet und dabei speziell auf die Auswirkungen der Finanzkrise. Unter besonders kritischer Beobachtung stehen die Finanzwerte. Neue Erkenntnisse könnten am Nachmittag die Daten zum Auftragseingang in der Industrie in den USA bringen.


Der SMI steht um 12.00 Uhr 14,96 Punkte oder 0,20% höher bei 7’570,66 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI zieht um 0,26% auf 1’159,37 Punkte an und der breite SPI um 0,15% auf 6’376,28 Punkte.


Eine spektakuläre Wende haben UBS (+3,3% auf 25,08 CHF) im Verlauf des Vormittags vollzogen. Die Aktie hat sich nach einem Tiefststand bei 23,50 CHF in der Eröffnungsphase vorerst leicht erholt, ehe um 10.30 Uhr eine massive Aufwärtsbewegung auf ein Zwischenhoch von 25,40 CHF einsetzte. Im Handel wird der Kurssprung auf verschiedene Gründe zurückgeführt, mitunter auch auf die Kreditratingbestätigung durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Der Hauptgrund dürfte aber in den massiven Shortpositionen und in der extremen Volatilität des Titels zu sehen sein, hiess es am Markt. Es ist auch die Rede von Käufen derjenigen Banken, welche die UBS-Kapitalerhöhung garantiert haben.


Das gleiche Rating wurde für die CS ebenfalls bestätigt, die Aktie steht aber noch immer 1,1% im Minus bei 52,05 CHF. Ein positiver Impuls im Sog der UBS ist hier bisher ausgeblieben. Julius Bär (-2,1% auf 80,50 CHF) bilden zusammen mit CS das Schlussgespann bei den SMI/SLI-Titeln.


Hinter UBS haben sich aber mit Syngenta (+1,6% auf 325 CHF nach Kurszielerhöhung durch Deutsche Bank), Clariant (+1,7% auf 12,05 CHF), Petroplus (+1,6% auf 64,80 CHF) oder Holcim (+1,2% auf 98,35 CHF) eine Reihe weiterer Titel neu oder dauerhaft in der Gewinnzone etabliert.


Swiss Life (+0,8% auf 292,25 CHF) wurden von WestLB zum Kauf empfohlen mit dem im Vergleich zum aktuellen Stand hohen Kursziel von 365 CHF.


ABB (+0,1% auf 33,48 CHF) haben sich nach ebenfalls schwachem Beginn kontinuierlich über den Schlussstand vom Montag vorgearbeitet. Dabei dürfte eine Routinemeldung zu einem Auftrag über 74 Mio USD in Indien kaum der Hauptgrund für die Erholung sein. Die Mitteilung hilft aber immerhin, das Sentiment etwas zu stützen.


Mit Logitech (-1,9% auf 33,48 CHF) und Swiss Re (-1,0% auf 79 CHF) gab es aber auch noch einige Verlierer. Logitech werden von einer Abstufung durch Merrill Lynch belastet. Der US-Broker hat sein Rating-System überarbeitet und in der Folge auch das Rating von diversen Schweizer Aktien auf Underperform gesenkt. So werden neu nebst Logitech auch Nobel Biocare (-0,7%), Straumann (-0,7%), Sonova (-0,3%) sowie Speedel (+3,2%) auf Underperform von bisher Neutral zurückgestuft. Die Auswirkungen auf die Aktienkurse sind allerdings sehr unterschiedlich.


Im breiten Markt stehen Rieter 0,7% im Plus. Der Textilmaschinenbauer und Automobilzulieferer hat am Vorabend angekündigt, wegen der schwachen Nachfrage ein Werk in den USA mit 50 Mitarbeitern zu schliessen. Die Nachrichten kämen nach der Gewinnwarnung von Rieter von Anfang Mai nicht überraschend, hiess es in Marktkreisen. Deshalb seien die Auswirkungen auf den Kurs auch nicht so dramatisch. Rieter hält an den bisherigen Gewinnerwartungen fest.


EGL (-0,5%) geben nach durchwachsenen Halbjahreszahlen etwas nach. Ebenso Sulzer (-1,1%), welche vom Entscheid der EBK, dass Sulzer mit Renova keine Gruppe bilde und deshalb auch kein Angebot unterbreitet werden müsse, keine Unterstützung erhalten.


Huber+Suhner (+1,8%) werden von einem Grossauftrag über 75 Mio CHF aus der Solarindustrie gestützt, Bossard (Aktie +1,8%) hat die Analysten insbesondere mit den Gewinnziffern nach vier Monaten positiv überrascht. (awp/mc/pg)

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