Allerdings wirft der grosse Verfall von Ende Woche bereits einige Schatten voraus, geht es doch bei einigen Titeln um runde Kurse.» Während die Währungen derzeit weniger ein Thema seien, gäben die Zinsen wieder etwas mehr Gesprächsstoff ab; zudem stünden diese Woche zahlreiche Makrodaten an, die noch für Bewegung sorgen könnten. Das Jahresend-Rally sei schon fortgeschritten, schreiben die Experten der Zürcher Kantonalbank. Die meisten Märkte hätten in den ersten zehn Tagen im Dezember um 3-7% zugelegt, der SMI um 3,3%. Angesichts der bereits guten Tage im Dezember sei kurzfristig nicht mehr viel zu erwarten. 6’650 Punkte im SMI dürften für dieses Jahr das höchste der Gefühle sein, so der Händler weiter.
Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 12.00 Uhr 0,39% auf 6’544,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,33% auf 1’036,90, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,38% auf 5’865,88 Zähler.
Gesucht sind in der Regel zyklische Valoren, Versicherungstitel, aber auch die defensiven Nestlé. Die prozentual grössten Kursgewinne im SMI/SLI-Tableau erzielen Petroplus (+2,9%), gefolgt von Transocean (+1,7%) und Swatch (+1,0%). Unter den weiteren konjunktursensitiven Titeln legen Adecco (+0,7%), Richemont (+0,5%) und Geberit (+0,5%) etwas verstärkt zu. ABB (+0,3%) avancieren nur durchschnittlich.
Im Assekuranzsektor profitieren ZFS (+1,0%) und Swiss Re (+0,7%) laut einem Marktbeobachter von einer gewissen Beruhigung an der Eurokrisen-Front. Die defensiven Nestlé (+0,8%) stützen den Markt ebenfalls deutlich. Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller will Akquisitionsgelegenheiten weiterhin im Auge behalten. «Wir sind zufrieden mit unserer Marktstellung und unseren Marken, die wir ausbauen können und wollen. Es wäre aber falsch, strategiekonforme Kaufgelegenheiten nicht zu prüfen», sagte Luis Cantarell, CEO Nestlé Americas, gegenüber der «Finanz und Wirtschaft».
Roche (+0,3%) werden Novartis (-0,1%) vorgezogen. In Actelion (-0,4%) geben sich die Anleger abgeklärt und lassen sich durch die neuesten Übernahmespekulationen nicht zu Käufen animieren.
Die Grossbanken CS (+0,2%) und UBS (+0,1%) notieren gut gehalten. Die CS plant laut einem Bericht der «Financial Times» bereits für kommendes Jahr die Emission von Contingent-Convertible-Bonds (Coco). Mit solchen Zwangsanleihen soll Hybridkapital ersetzt werden, das gemäss den Basel-III-Vorschriften nicht mehr als Eigenkapital gilt. Die Grossbank könnte Coco im Volumen von bis zu 30 Mrd USD emittieren, hiess es. Das UBS-Management ist gegenüber solchen Instrumenten skeptischer.
Am Tabellenende finden sich Syngenta (-0,8%), Logitech (-0,7%), und Lonza (-0,5%). Syngenta kann die im August 2009 angekündigte Übernahme des Sonnenblumen-Saatgutgeschäfts von Monsanto mit einigen Auflagen nun abschliessen.
Im breiten Markt fallen fallen Sulzer (+3,2% auf 138,70 CHF) auf. Die Titel profitierten von der Aufnahme auf die Selected List von Cheuvreux mit der Einstufung «Outperform» und einem Kursziel von 165 CHF profitieren, hiess es unter Marktbeobachtern.
Bei Charles Vögele (+1,0%) hat die Migros ihre Beteiligung auf nun über 22% aufgestockt. Dabei handle es sich weiterhin um eine reine Finanzbeteiligung, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Im Gefolge ziehen auch Kuoni (+1,3%), an denen die Migros eine Beteiligung von gemeldeten 8,5% hält, an.
BCGE (-0,5%) verdauen die am Freitagabend ausgegebene Gewinnwarnung relativ gut. Valora (-2,4% auf 309,25 CHF) leiden laut Marktbeobachtern etwas unter einer Herunterstufung auf «Sell» durch Goldman Sachs, zudem wurden die Titel auf die viel beachtete «Pan-Europe Sell List» aufgenommen. Das Kursziel wurde allerdings auf 325 CHF von zuvor 282 CHF erhöht.
Grösste Gewinner im breiten Markt sind Precious Woods (+9,2%), die ihre Avancen vom Freitag fortsetzen können. Grössere Verluste gibt es hingegen für Evolva (-5,6%), deren Hauptaktionäre ihr Stillhalte-Abkommen revidiert haben. (awp/mc/ps/13)