Unter dem guten Dutzend Firmen aus dem breiten Markt, die Zahlen vorgelegt haben, setzen sich OC Oerlikon besonders positiv in Szene, während Swisslog deutlich schwächer tendieren. News aus den Reihen der Bluechips liegen kaum vor. Das stark verschuldete Irland hat sich derweil erfolgreich am Kapitalmarkt neues Geld beschafft, was an den Finanzmärkten mit Interesse verfolgt wurde. Im weiteren Verlauf dürften am Nachmittag US-Makrodaten Impulse setzen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 11.40 Uhr um 0,29% höher auf dem Stand von 6’303,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,62% auf 963,18 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,35% auf 5’568,85 Punkte.
Swatch (+1,7% auf 342,30 CHF) legen deutlich zu. Die Citigroup hat die Gewinnerwartungen beim Uhrenhersteller für 2010 und 2011 angehoben. Daraus leitet sich ein neues Kursziel von 410 CHF nach 360 CHF ab, die Aktie wird weiterhin zum Kauf empfohlen. Die im Sektorvergleich überdurchschnittlichen Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen im Urteil des US-Brokers, dass Swatch gestärkt aus der Finanzkrise herausgegangen ist. Richemont (+1,4%) rücken im Sog von Swatch ebenfalls relativ stark vor.
Transocean (+2,2%) zeigen sich nach dem Vortagesverlust von 3,1% teils erholt. Verzögerungen bei der Nennwertreduktion vor dem Hintergrund der komplexen juristischen Angelegenheit rund um das Unglück im Golf von Mexiko hatten bei den Anlegern zuletzt auf die Stimmung gedrückt. Spitzenreiter im SMI/SLI sind Nobel Biocare (+2,6%).
Grössere Aufschläge gibt es noch bei Bâloise (+1,5%), SGS (+1,5%) und Holcim (+1,5%). Ebenfalls freundlich halten sich die Bankenwerte Julius Bär (+1,4%), CS (+0,9%) und UBS (+0,6%).
Unter den Index-Schwergewichten legen Novartis (+0,4%) leicht zu. Die Übernahme des Augenheil-Spezialisten Alcon durch den Pharmakonzern schreitet voran – die Alcon-Aktionäre haben fünf Novartis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt. Sie sollen jene von Nestlé ablösen, sobald die Akquisition über die Bühne ist. Derweil herrscht weiter Unmut bei den Minderheitsaktionären über die Übernahmekonditionen. Analysten rechnen mit einer neuen Verhandlungsrunde und einer rund 10%igen Erhöhung des Angebots.
Die übrigen grosskapitalisierten Werte verlieren hingegen und lasten auf dem SMI: Nestlé (-0,6%) bilden das Schlusslicht im SMI/SLI und auch Roche (-0,1%) tragen rote Vorzeichen.
Im breiten Markt hat ein gutes Dutzend Unternehmen über den jüngsten Geschäftsverlauf berichtet. Dabei können OC Oerlikon (+4,6%) besonders stark zulegen. Analysten sprechen von deutlichen Fortschritten bei den Aufträgen und beim Gewinn. Allerdings müsse das Unternehmen nach wie vor eine Reihe von Massnahmen umsetzen, heisst es. Gefragt sind auch Forbo (+2,1%), Schindler PS (+2,4%), Galenica (+2,8%) und PSP (+0,6%). Bank Linth tendieren derweil unverändert.
Deutlich nach unten geht es nach Zahlen für Swisslog (-4,9%). Der Bereich Healthcare zeigt nach Einschätzung von Analysten eine «ungesunde Entwicklung». Aufgrund von Problemen bei der Einführung neuer Funktionalitäten habe es in gewissen Produktelinien einen EBIT-Rückgang von fast 80% gegeben, heisst es.
Auch Schulthess (-0,3%), Tornos (-0,1%), Newave (-0,6%), Orascom (-0,8) und Accu (-0,3%) verlieren nach der Ergebnisvorlage. EMS-Chemie (-4,5%) werden ex-Dividende gehandelt. (awp/mc/ps/17)