CH-Verlauf: Freundlicher Wochenauftakt im Schlepptau von Nestlé/UBS

Die Aktivitäten bewegten sich aber auf einem eher tiefen Niveau, sagte der Marktteilnehmer. Da die Berichtswoche praktisch keine nennenswerten Firmen auf dem Reportingkalender sieht, rückt der der heutige Deal zwischen den Börsenkolossen Nestlé und Novartis umso mehr in den Mittelpunkt. Marktteilnehmer rechnen im Tagesverlauf mit einem eher abwartenden Handel, am Nachmittag wird der Aluminiumkonzern Alcoa traditionell den Startschuss zur US-Berichtssaison geben.


Zur Mittagsstunde steht der SMI 1,33% oder 101,10 Punkte höher auf 7’674,59 Einheiten. Der SLI gewinnt 1,38% auf 1’180,19 Punkte und der breite Markt – gemessen am SPI – steigt um 1,25% auf 6’305,19 Stellen. Nestlé (Aktie: +2,4% auf 523,50 CHF) verkauft einen Anteil von 24,85% am Kontaktlinsen- und Augenheilmittelhersteller Alcon an Novartis für einen Betrag von 11 Mrd USD. Analysten erachten die Transaktion als sinnvoll für beiden Seiten. Denn Nestlés Abhängigkeit von Alcon habe in Sachen Margen und Wachstum in den letzten Jahren deutlich abgenommen.


Nestlé will den Verkaufserlös für Schuldenabbau und Wachstum nutzen. Die tiefere Nettoverschuldung öffnet Analysten zufolge Nestlé mehr Spielraum für künftige Aktienrückkaufsprogramme. Einer Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufs hat Nestlé jedoch bereits eine Absage erteilt. Novartis seinerseits verstärkt sein Gesundheitsportfolio mit einem wachstumsstarken Geschäft. Die Novartis-Aktie (-1,9% auf 51,40 CHF) ist jedoch deutlich zurückgenommen worden. Den Investoren sei sauer aufgestossen, dass die Basler zur Schuldentilgung ihr Aktienrückkaufprogramm zeitweise einstellt werden. Die Titel von Branchenkollegin Roche stehen 0,4% höher auf 190,70 CHF.


Nobel Biocare (+3,2% auf 51,25 CHF) profitieren von einem prominenten Artikel im US-Anlegermagazin Barron’s. Daneben werden weitere Zykliker wie ABB (+2,1% auf 28,22 CHF) oder Adecco (+1,9% auf 60,45 CHF) gesucht. Die Titel der Grossbank UBS rücken um 6,6% auf 35,66 CHF vor. Händler verweisen auf die zunehmende Hoffnung, dass in Sachen Finanzkrise das Schlimmste nun überstanden sei und die Spekulationen um eine Zerschlagung der Bank, die durch die Berichterstattung der Wochenendpresse weiter angeheizt wurden. Der Titel profitiere zudem von einer Ratingerhöhung auf BUY durch Merrill Lynch, hiess es im Handel.


CS stehen 3,8% höher auf 58,45 CHF, während Julius Bär um 2,0% auf 75,25 CHF zurückgenommen werden. Das Papier leide unter einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf NEUTRAL. Die Assekuranz hinkt den Banken etwas hinterher: Swiss Re steigen 1,3% auf 92,60 CHF und Swiss Life 0,3% auf 295 CHF. ZFS notieren lediglich 0,2% oder 0,75 CHF höher auf 335 CHF, allerdings werden die Titel mit einem Dividendenabschlag von 15 CHF gehandelt.


Die im SLI notierten OC Oerlikon rücken um 2,5% auf 412 CHF vor, nachdem die Renova Group des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg ihre Beteiligung auf 24,39% ausgebaut hat. Renova hat ausserdem eine Call Option für weitere 7,6% an Oerlikon. Marktteilnehmer spekulieren auf einen Wettkampf zwischen Renova und dem anderen Grossaktionär Victory, sagten Beobachter. Im Breiten Markt gewinnen Von Roll 4,9%. Der Industriekonzern hat für das erste Quartal 2008 ein Umsatzwachstum von 13% gegenüber der Vorjahresperiode kommuniziert. (awp/mc/ps)

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