CH-Verlauf: Gehalten – Finanztitel gesucht – Roche drücken
Nach den deutlichen Kursanstiegen sei jedoch eine Korrektur fällig. Gesucht seien zum Wochenschluss vor allem Finanzvaloren sowie konjunktursensitive Aktien, so Marktbeobachter. Die Finanztitel würden dabei ohne News von den guten Vorgaben aus den USA, insbesondere der Citigroup, profitieren, so ein Händler. Hingegen seien vor diesem Hintergrund defensive Werte weniger gesucht. Vor allem Roche drücken den Markt, nachdem Avastin in einer Phase-III-Studie bei Prostatakrebs den primären Endpunkt verfehlt habe.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.00 Uhr 0,09% höher bei 6’857,86 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,23% auf 1’048,58 Punkte zu und der SPI um 0,11% auf 5’965,82 Punkte. Aus charttechnischer Sicht rechnet die ZKB bis Anfang nächster Woche mit einem nochmaligen Anstieg des SMI, danach mit einer Seitwärtsbewegung. Auf dem Weg nach oben stosse der SMI bei 6’900 Punkten auf Widerstand.
Tagesgespräch sind heute Roche (-2,1%). Bei einer Phase-III-Studie wurde der primäre Endpunkt für Avastin bei Prostatakrebs in fortgeschrittenem Stadium verfehlt. Damit hat der Pharmakonzern in zwei der drei jüngsten Phase-III-Studien für Avastin den primären Endpunkt nicht erreicht. Das Ergebnis sei zwar negativ zu werten, hiess es beispielsweise bei der ZKB, habe jedoch nur begrenztem Einfluss. Die teils als erwartet, teils als enttäuschend bezeichneten Studienergebnisse hätten einige Gewinnmitnahmen ausgelöst, hiess es im Handel. Infolge der starken Gewichtung der Roche GS wird der SMI gedrückt, dies zumal auch Novartis (-0,3%) leicht nachgeben. Nestlé (+0,3%) vermögen leicht auszugleichen.
Durch grössere Verluste fallen auch Sonova (-2,6%) auf. Auch in diesen Titeln sei zu Gewinnmitnahmen geschritten worden. Auslöser war, dass sich der US-Hörgerätemarkt im Februar erstmals seit Ende 2008 wieder rückläufig entwickelt hatte. Weitere Gewinnrealisationen seien auch in Geberit (-1,7%) zu beobachten. Die Titel hatten am Vortag nach Zahlen bereits knapp 4% verloren.
Die Mehrheit der Aktien legt allerdings zu, angeführt von GAM (+3,2%) und Petroplus (+2,9%). Unter den weiteren zyklischen Titeln ziehen ABB (+1,5% auf 22,50 CHF) an. ABB profitieren von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Citigroup auf 27 CHF. Das US-Institut hat dabei gleichzeitig die Kaufempfehlung für das Papier bekräftigt. Der Konzern biete weiterhin attraktive längerfristige Wachstumsaussichten, so die Begründung.
Im Bankensegment legen im Zuge der Avancen der US-Banken am Vortag UBS (+1,8%) und CS (+1,4%) deutlich zu. Unter den Assekuranzaktien ziehen Swiss Re (+1,0%), ZFS (+0,8%) und Bâloise (+0,7%) an. Die Basler würden auch davon profitieren, dass im Konflikt der beiden Tochtergesellschaften Deutscher Ring Sach und Deutscher Ring Leben mit der zu Signal Iduna gehörenden Deutscher Ring Kranken eine Lösung in Griffweite gerückt sei, hiess es.
Im breiten Markt fallen StarragHeckert nach leicht enttäuschendem Jahresgewinn um 1,8% zurück, wogegen Mobilezone (ebenfalls nach Jahreszahlen) um 4,3% zulegen. Escor klettern nach dem am Vorabend publizierten Jahresergebnis gar um 8,2%. BVZ sind nach Zahlen noch ungehandelt.
u-blox legen nach einem Auftrag von Fujitsu um 5,4% zu. Meyer Burger (+3,0%) haben einen 20-Mio-Auftrag aus China erhalten. Mindset legen im Vorfeld der am Nachmittag stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung, wo es um das Überleben der Firma geht, 15,2% zu. (awp/mc/ps/16)