CH-Verlauf: Gehalten – UBS abgeschlagen, Swatch gefragt

Generell herrsche jedoch eine gewisse Zurückhaltung und die Akteure würden erst einmal auf die Eröffnung an der Wall Street warten.


Abgesehen von Firmen-News präsentiere sich die Lage unverändert. Weiterhin sorge man sich über die Staatshaushalte einiger EU-Länder. Hierzulande sind auch die Steueraffären noch lange nicht ausgestanden. Im Blickfeld der Anleger sind heute in erster Linie UBS und Swatch nach Geschäftszahlen: die Grossbank hat dabei vor allem mit einem unerwartet hohen Abfluss von Kundengeldern enttäuscht, der Uhrenkonzern hat hingegen positiv überrascht.


Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 0,08% auf 6’352,24 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,54% auf 968,39 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 5’483,58 Punkte.


Im Fokus stehen – neben Swatch – klar die Bankentitel. So werden UBS nach der Publikation der 2009er Zahlen um 2,1% zurückgenommen und sind die prozentual grössten Verlierer im SMI/SLI. Vor allem die beschleunigten Abflüsse von Kundengeldern im Schlussquartal hätten enttäuscht, heisst es. Zudem werden vorderhand weitere Abflüsse erwartet, und es soll sich noch ein verstärkter Margendruck dazu gesellen. Beim Ergebnis wurden hingegen die Markterwartungen übertroffen.


Von Umschichtungen würden daher Julius Bär (+3,3% auf 32,84 CHF) und CS (+3,0%) profitieren. Zudem wolle die CS das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA ausbauen, verlautet am Markt. Julius Bär würden auch von einer Heraufstufung durch BofA/Merrill Lynch auf «Buy» (Kursziel: 43,00 CHF) von bisher «Neutral» getragen.


Swatch (+5,6%) sind nach weiteren Zahlen zum Geschäftsjahr 2009 gesucht; die Titel stehen zuoberst auf der Gewinnerliste im SMI/SLI. Der Uhrenkonzern hat sowohl beim EBIT als auch Konzerngewinn die Analysten-Erwartungen übertroffen. Zudem gibt sich das Management nach einem guten Jahresanfang «sehr zuversichtlich» und spricht von «ausgezeichneten Aussichten» für das restliche Jahr. Im Gefolge können auch Richemont (+2,2%) avancieren.


Nobel Biocare (+3,0% auf 31,22 CHF) können nach einem zögerlichen Start doch noch von der Aufnahme der Abdeckung durch Jefferies mit «Buy» und einem Kursziel von 37 CHF profitieren. Der Medizinaltechniker publiziert morgen Mittwoch den 2009er Abschluss. Im Markt wird ein leichte bis etwas kräftigere Reingewinn-Steigerung erwartet.


Weitere grössere Gewinner sind mit Avancen um je 1,0% etwa Lonza, Sonova oder ABB nach einem Grossauftrag. Swiss Re (+0,7%) sind nach den Einbussen am Vortag auf tieferem Niveau wieder gesucht.


Unter den defensiven Schwergewichten fallen Gewinnrealisationen in Nestlé (-0,7%) auf. Während Roche (+0,3%) leicht zulegen, verlieren Novartis (-0,3%) etwas. Novartis hat heute mit der Einlizenzierung eines Hepatitis-C-Produktkandidaten in Phase IIb das Portfolio erweitert. Die ZKB attestiert dem Wirkstoff im Erfolgsfall ein Marktpotenzial von bis zu 2 Mrd USD.


Durch etwas grössere Einbussen fallen noch Synthes (-0,8%) oder Clariant (-0,7%) auf.


Im breiten Markt profitieren Schindler (PS: +1,9%; N: +2,4%) von einem Grossauftrag für Fahrtreppen und Aufzüge aus der Türkei. Myriad (+1,1%) gehen nach Produkt-News höher um. Kardex (+0,3%) entwickeln sich nach der Vorlage erster 2009er Zahlen in etwa mit dem Markt. Luzerner KB (+0,5%) arbeiten sich ins Plus vor, nachdem die Titel nach ersten Reaktionen auf den Jahresabschluss leicht im Angebot gelegen hatten.


Deutlich zurückgenommen werden Meyer Burger (-2,6% auf 24,05 CHF), nachdem die UBS die Abdeckung des Titels mit einem «Sell» (Kursziel: 19,00 CHF) aufgenommen hat. Straumann (-1,8% auf 272,25 CHF) verlieren ebenfalls. Jefferies hat die Abdeckung dieser Titel mit einem «Underperform» begonnen; als Kursziel werden 250,00 CHF genannt. (awp/mc/pg/19)

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