CH-Verlauf: Gewinn dank US-Futures ausgebaut – Clariant weiter top

Das Geschehen spiele sich bis jetzt aber noch in eher ruhigen Bahnen ab. Neben dem Ausgang der Wahlen interessiere die im Laufe dieser Woche anstehende Leitzinsentscheidung der EZB, meinte der Händler weiter. Die Anleger spekulierten nicht nur auf eine Zinssenkung sondern auch auf Hinweise von Jean-Claude Trichet über die zukünftige Bereitschaft der Notenbank die Zinsen weiter zu reduzieren.


Der SMI gewinnt bis um 12.00 Uhr 111,22 Punkte oder 1,78% auf 6’3454,10 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI steigt um 1,66% auf 892,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,77% auf 5’200,92 Zähler.


Weiterhin profilieren sich im SMI/SLI Clariant (+16,85 auf 8,53 CHF) mit den grössten Aufschlägen. Der Chemiekonzern hat mit seinen Drittquartalszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Experten bezeichnen sowohl die Zahlen selbst als auch den für 2008 bestätigten Ausblick als ermutigend. Auch Adecco (+6,4% auf 44,10 CHF) legen nach Zahlen deutlich zu. Händler werten die gute Kostenkontrolle in einem schwierigen Umfeld als positiv. Diese habe die leicht unter den Erwartungen liegenden Q3-Zahlen und den verhaltenen Ausblick mehr als kompensiert.


UBS (-0,4% auf 18,87 CHF) haben inzwischen ihre frühen Aufschläge wieder hergegeben und notieren am Mittag im Minus. Insgesamt habe die Bank mit dem Drittquartalsausweis nichts Neues veröffentlicht, hiess es am Markt; das Resultat entspreche in etwa den Erwartungen. Swiss Re (-4,8% auf 48,30 CHF) halten weiterhin die rote Laterne im SMI/SLI. Die Rückversicherungs-Gesellschaft hat im dritten Quartal zwar bei der Prämienentwicklung positiv überrascht, aufgrund von höher als erwartet ausgefallenen Schadenbelastungen und Wertberichtigungen resultierte allerdings überraschend ein Verlust. Analysten zufolge übertrafen die von Swiss Re gemeldeten Wertberichtigungen und Abschreibungen selbst die pessimistischsten Annahmen.


Die übrigen Finanzwerte finden sich allesamt in der Gewinnzone wieder, die deutlichsten Aufschläge verbuchen dabei Swiss Life (+9,8% auf 121,20 CHF), ZFS (+3,3% auf 247,20 CHF) oder Julius Bär (+2,7% auf 45,46 CHF). An der SMI/SLI-Spitze notieren neben Clariant und Swiss Life auch OC Oerlikon (+9,8% auf 105,20 CHF), Petroplus (+8,7% auf 34,00 CHF) oder Nobel Biocare (+5,3% auf 21,04 CHF). Nobel Biocare ist am Vortag mit ihrem Drittquartalsausweis trotz einer kürzlich erfolgten Umsatz- und Gewinnwarnung hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. «Inzwischen ist bereits sehr viel Negatives im Kurs eingepreist», meinte ein Händler zur gestrigen späten Erholung sowie zu den heutigen Avancen.


Überdurchschnittliche Gewinne gibt es mitunter für die defensiven Werte Roche (+2,7% auf 182,00 CHF), Novartis (+1,6% auf 60,95 CHF) und Nestlé (+2,7% auf 47,14 CHF). Nestlé nimmt das Getreideprodukt «Nestlé Farinha Lactea» aufgrund möglicher Verunreinigungen mit einem Pestizid vom US-Markt. Unter den grössten Verlieren finden sich neben Swiss Re und UBS auch Lonza (-2,7% auf 98,60 CHF) oder Swisscom (-0,5% auf 358,25 CHF).


Auch am breiten Markt haben mehrere Unternehmen über ihren Geschäftsverlauf informiert. Nach Zahlen steigen beispielsweise Phoenix Mecano (+5,6%), Sika (+4,3%), Atel (+1,4%), Quadrant (+0,3%) oder die Luzerner Kantonalbank (+0,4%). Abschläge gibt es dagegen – ebenfalls nach Zahlen – für SPS (-1,3%). Auch Publigroupe (-1,8%) werden zurückgenommen; das Unternehmen spürt die Konjunkturflaute und sprach eine Gewinnwarnung aus. (awp/mc/ps/24)

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