An den Börsen in Paris, London und Frankfurt fallen die Avancen hingegen deutlicher aus. Die Nachrichtenlage ist hierzulande übersichtlich. Unter den Bluechips haben Sonova Geschäftszahlen vorgelegt. Im breiten Markt richten sich die Blicke der Anleger unter anderem auf OC Oerlikon, nach Q1-Zahlen und vor der Generalversammlung am Nachmittag. Makrodaten aus Deutschland und der Eurozone sorgen für keine grösseren Impulse.
Bis um 12.15 Uhr gewinnt der SMI 0,33% auf 6’450,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,43% auf 988,99 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 5’696,23 Punkte.
Die Finanzwerte sind überwiegend gesucht, vor allem UBS (+2,1%) sowie CS (+1,6%). Eine Erholungsbewegung am gestrigen Handelstag hatte sich bei den Grossbankentiteln nicht bis zum Schluss halten können. Unter den Assekuranzen können Swiss Life (+0,9%) am stärksten zulegen, gefolgt von Swiss Re (+0,7%).
GAM (+0,4%) sind in der Tabelle etwas zurückgefallen. Die Valoren hatten am Vortag von einer Übernahme im Sektor profitiert. Der weltweit grösste börsennotierte Hedgefonds Man Group übernimmt den Rivalen GLG Partners. Julius Bär verlieren 0,1%.
Zu den grössten Gewinnern zählen noch die konjunktursensitiven SGS (+1,9%). Auch Logitech (+1,5%) stehen in der Gunst der Anleger. Das Management des Peripheriegeräteherstellers ist in dieser Woche bei mehreren Analystenkonferenzen in Europa und den USA vertreten.
Sonova notieren bei +1,0%. Der Hörgerätehersteller hat den Umsatz und Reingewinn im Jahr 2009/10 kräftig gesteigert und damit die Konsensschätzungen leicht übertroffen. In Analystenkreisen wird das Ergebnis als solide bezeichnet. Sonova habe vom starken Absatzwachstum in den USA sowie von umfangreichen Marktanteilsgewinnen profitiert.
Schwach zeigen sich die defensiven Pharmawerte, wie auch andernorts in Europa. Bei Novartis (-0,4%) kommen negative Nachrichten aus den USA dazu. Das Unternehmen hat laut einem Urteil Frauen bewusst diskriminiert und muss deshalb Wiedergutmachungszahlungen von 3,36 Mio USD leisten. Zusätzlich entschied die Jury, Novartis mit Strafzahlungen zu belegen. Über die Höhe dieser Busse verhandelt das Gericht noch. Das Unternehmen will das Urteil anfechten.
Auch Roche (-0,5%) tendieren unterdurchschnittlich. Merrill Lynch hat die Bons von der «Most Preferred List» für den europäischen Gesundheitssektor gestrichen. Morgan Stanley zählt die Papiere dagegen zu den Branchenfavoriten.
Die ebenfalls defensiven Nestlé (+0,4%) halten sich etwas besser. Grösste Verlierer sind Synthes (-1,6%).
Actelion gewinnen 0,5%, detaillierte Studienergebnisse für das Medikament Selexipag gelten als ermutigend.
Im breiten Markt legen OC Oerlikon (+0,5%) nach Q1-Zahlen leicht zu. Der Industriekonzern hat die Erwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt und beim Auftragseingang getroffen. Analysten verweisen auf die Book-to-Bill-Ratio, welche eine nennenswerte Umsatzerholung in der Zukunft erwarten lasse. Im Gefolge avancieren auch Rieter (+2,3%), was auf die positiven Geschäftsaussichten in der Textilmaschinen-Sparte von OC Oerlikon zurückgeführt wird.
Burckhardt Compression (+5,8%) profitieren von einer Neuabdeckung mit «Buy» durch Goldman Sachs, für Newron (+5,7%) hat Helvea die Kaufempfehlung bestätigt.
Bei ENR Russia Invest (-1,6%) geht der Streit mit der Aktionärin Paramount Finanz in die nächste Runde. Diese verlangt für die anstehende Generalversammlung die Traktandierung verschiedener Verhandlungsgegenstände. (awp/mc/ps/17)