CH-Verlauf: Gewinne abgebaut – Roche und Syngenta weiter stark
Roche und Syngenta sind nach Umsatzzahlen zum ersten Quartal weiterhin sehr gefragt. Nestlé lasten dagegen mit Abschlägen auf dem Bluechips-Barometer SMI. Aus dem breiten Markt liegt ferner eine ganze Reihe von News vor. So hat unter anderem OC Oerlikon über den Stand der finanziellen Restrukturierung informiert.
Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI noch um 0,23% auf 6’932,69 Punkte. Das bisherige Tages- und neue Jahreshoch aus dem frühen Handel liegt bei 6’959 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,23% auf 1’074,70 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20% auf 6’095,49 Punkte.
Syngenta (+2,7%) haben sich nach Vorlage der Erstquartalsverkäufe inzwischen an die Spitze im SMI/SLI abgesetzt. Der Umsatz lag zwar leicht unter den Erwartungen, der Ausblick für den Agrochemiekonzern bleibe aber intakt, heisst es in Handelskreisen. Zudem habe der Titel nach der Gewinnwarnung des Konkurrenten Monsanto von vergangener Woche bereits deutlich Federn gelassen. Damit seien die schlechten Neuigkeiten draussen.
Auch Roche (+1,9%) sind nach Q1-Zahlen gesucht. Marktbeobachter führen die rege Nachfrage nach den Pharmatiteln auf die deutlich über den Konsensuserwartungen liegende Umsatzentwicklung zurück. Die Zahlen werden von Analysten denn auch als «erfreulich» bis «sehr stark» eingeschätzt. Roche sei «sehr stark und weit über dem globalen Pharmamarktdurchschnitt ins neue Jahr gestartet», heisst es in einem Kommentar.
Grössere Aufschläge verzeichnen ferner die zyklischen Kühne+Nagel (+1,8%), Logitech (+0,9%) sowie Clariant (+0,9%). Letztere haben von Merrill Lynch ein höheres Kursziel und eine Bestätigung der Kaufempfehlung erhalten.
UBS (-0,8%) sind vom Plus ins Minus gedreht. Ein Händler macht den morgigen Eurex-Verfall dafür verantwortlich. Zuvor gab es von J.P. Morgan ein höheres Kursziel und eine Bestätigung des «Overweight». Am Vorabend hatten die Aktionäre der UBS-Führung die Décharge für das Jahr 2007 an der Generalversammlung verweigert. CS (+1,4%), Julius Bär (+0,2%) und GAM (-0,4%) halten sich besser.
Nestlé (-0,8%) tendieren schwach, was ebenfalls mit dem Eurex-Verfall begründet wird. Der französische Nahrungsmittelkonzern Danone hat unterdessen über das erste Quartal berichtet, Händler sprechen von guten Umsätzen.
SGS werden um 0,3% tiefergestellt, das Unternehmen hat eine kleinere Übernahme in Korea vermeldet.
Grösste Verlierer unter den 30 Bluechips sind Nobel Biocare (-1,2%). Die Titel litten unter den Zahlen von Biomet aus den USA, die auf einen schrumpfenden US-Markt für Dentalersatzprodukte schliessen liessen, heisst es. Auch Sonova (-1,1%) und Adecco (-1,2%) geben deutlich nach.
Im breiten Markt gewinnen Schmolz + Bickenbach (+10,3%) massiv. Das Unternehmen erhält für eine Tochtergesellschaft finanzielle Unterstützung vom deutschen Staat. Auch Affichage (+7,7%) sind sehr gefragt, die in Plakatwerbung tätige Gesellschaft organisiert ihre Führungsstruktur neu.
Nach Geschäftszahlen legen Sulzer (+2,9%), Tamedia (+2,4%) und Hügli (+0,6%) zu, Jungfraubahn (-1,8) verlieren dagegen.
OC Oerlikon rücken um 0,8% vor. Die Kreditgeber haben ihre Optionsrechte im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Konzerns voll ausgeübt. Der Start der finanziellen Sanierung scheine bisher geglückt, heisst es dazu am Markt.
Metall Zug (+3,5%) legen nach Aussagen für 2010 zu. Orell Füssli (Aktie +0,4%) gab eine Minderheitsbeteiligung bekannt und Gurit (Aktie +0,8%) die verstärkte Zusammenarbeit mit einer EADS-Tochter. (awp/mc/pg/18)