Für den weiteren Verlauf erwartet der Händler Unterstützung von den US-Börsen – die Futures weisen auf eine freundliche Eröffnung hin – sowie neue Impulse von den anstehenden US-Konjunkturdaten.
Bis um 12.00 Uhr gewinnt der Blue-Chips-Index SMI 1,33% auf 5’436,22 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,35% auf 807,84 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,18% auf 4’676,43 Punkte.
Der Warenprüfkonzern SGS hat mit seinem Halbjahresergebnis die Schätzungen der Analysten relativ deutlich verfehlt. Aufgrund der Aussagen nach den ersten drei Monaten und den insgesamt sehr soliden Ergebnissen vergleichbarer Mitbewerber sei der Markt bei SGS von einem höheren organischen Wachstum ausgegangen, heisst es im Handel. SGS (-3,8%) finden sich weiterhin weit abgeschlagen am Ende der SMI/SLI-Tabelle.
Auf der Gegenseite setzen die Finanzwerte – allen voran Swiss Re (+4,1%) – ihre überdurchschnittlichen Aufschlägen vom Vortag fort. UBS und Julius Bär gewinnen je 2,2%, ZFS klettern um 2,1% und CS um 2,0%. Im Handel wird auf die anstehenden US-Bilanzen im Laufe der Woche verwiesen, sowie auf Gerüchte, wonach die Deutsche Bank nach Goldman Sachs die nächste Grossbank sein dürfte, die mit guten Zahlen auftrumpfe.
Mit an der Tabellenspitze notieren auch die zyklischen Kühne + Nagel (+3,8%), gestärkt durch Interview-Aussagen des Managements. Auch wenn sich der CEO hinsichtlich einer Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr weiter verhalten gebe, seien doch ein paar Erholungstendenzen sichtbar, meinte ein Beobachter.
Logitech (+3,4%) werden von besser als erwartete Quartalszahlen des Halbleiterkonzerns Intel gestützt. Holcim (+2,9%) profitieren von einer technischen Erholung sowie von Gelegenheitskäufen im Zusammenhang mit der laufenden Kapitalerhöhung. Zudem stützen Händlern zufolge bullische Aussagen der indischen Tochter Ambuja Cement.
Von den defensiven Werten schreiben Nestlé (+1,5%) und Novartis (+1,0%) Gewinne, während Roche (-0,2%) im Minus umgehen. Die beiden Pharmakonzerne sind von der US-Gesundheitsbehörde FDA aufgefordert worden, die Produkte-Aufschrift ihrer Immunsuppressiva CellCept (Roche) und Myfortic (Novartis) anzupassen. Mit der Änderung sollten die erhöhten Risiken für Infektionen reflektiert werden.
Lonza zeigen sich unverändert. Der Lifescience-Konzern hat mit dem französischen Biopharma-Unternehmen LFB ein Produktionsabkommen abgeschlossen. Dieses umfasst die Produktion eines von LFB entwickelten anti-RhD (Rhesusfaktor D) monoklonalen Antikörpers. Am Markt wird die Zusammenarbeit als eher unbedeutend eingestuft.
Nobel Biocare (-0,3%) werden durch schwache Ergebnisse des Dentalbereichs der US-Medizinaltechnikgesellschaft Biomet gebremst. Die im SPI notierten Straumann (+0,6%) zeigen sich dagegen wenig beeindruckt.
Im breiten Markt legen Dufry um 1,4% zu. Die UBS hat ihr Kursziel für den Titel des Reise-Detailhändlers angehoben. Dieser Schritt erfolge vor dem Hintergrund eines sich stabilisierenden Passagieraufkommens und einer besseren Visibilität im zweiten Quartal, so die Grossbank.
Prozentual grösste Gewinner am Schweizer Markt sind aber Uster Technologies (+7,9%), beflügelt durch eine Kurszielerhöhung seitens Helvea. Grund für die Anpassung sei die erfolgreiche Implementierung eines strengen Kostenkontrollprogrammes sowie eine Erhöhung der geschätzten Umsatzzahlen, schreibt Helvea.
Mit den grössten Verlusten gehen im breiten Markt derzeit Apen (-13,0%) oder Mikron (-6,3%) um. (awp/mc/pg/18)