CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Konjunkturdaten unterstützen
Die wichtigsten Indizes sind, angeführt von konjunktursensitiven Aktien und den Grossbanken, kontinuierlich in die Höhe geklettert. Im SMI wurde der Aufstieg erst knapp unter der Marke von 7`775 Punkten gestoppt.
Für den zusätzlichen Auftrieb haben die Daten des ifo-Geschäftsklima-Index aus Deutschland gesorgt. Der Index sei überraschend stark angestiegen, hiess es im Handel. Mit einem Wert von 104,1 lag dieser deutlich über den Erwartungen von 102,8 und über dem Januar-Wert von 103,4 Punkten. Am Nachmittag könnten dann die Daten zu den US-Erzeugerpreisen sowie der Index des Verbrauchervertrauens zusätzliche Impulse liefern. Vor allem die Preisdaten dürften bei den Anlegern auf grösseres Interesse stossen.
Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 126,56 Punkte bzw. 1,66% auf 7`742,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index gewinnt 1,72% auf 1`191,06 Stellen, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,58% auf 6`335,56 Einheiten.
Die Grossbankentitel der CS (+2,3% auf 54,20 CHF) und der UBS (+2,5% auf 37,48 CHF) sind bei den Bluechips weit vorne zu finden. Die Banken profitieren von der Entspannung bei den sogenannten Monolinern. Denn am Montagabend hatte die Ratingagentur Standard & Poor`s für die grössten Bondversicherer MBIA und Ambac ihre Einstufung auf «AAA» belassen. Da vermag auch die gegen die UBS von der deutschen HSH Nordbank eingereichte Klage die gute Stimmung nicht eintrüben. Die UBS wolle sich gegen die Klage, in der es um Missmanagement eines Finanzvehikels geht, «energisch» zur Wehr setzen, hiess es von offizieller Seite.
Nebst den Banken gehören auch die Versicherungen Swiss Re (+2,6% auf 82,05 CHF) und Swiss Life (+2,0% auf 267,50 CHF) zu den grössten Gewinnern. Swiss Re wird am Freitag Zahlen veröffentlichen und die Société Générale hat die Aktien von Swiss Life auf HOLD von SELL angehoben.
Noch fester tendieren konjunktursensitive Titel wie Holcim (+3,2%), ABB (+3,7%), Ciba (+3,1%) oder Richemont (+2,5%). Holcim berichtet morgen Mittwoch über das abgelaufene Geschäftsjahr. Actelion steigen um 3,5% auf 55,95 CHF.
Auf der Gegenseite verlieren im SLI nur Nobel Biocare (-0,9% auf 254,75 CHF) an Wert. Die Nachricht, dass die schwedischen Gesundheitsbehörden bei zwei Nobel-Produkten wegen mögliche Qualitätsprobleme die Marktüberwachung einstellt, sei zu erwarten gewesen und daher nicht kursrelevant, hiess es in Analysten-Kommentaren.
Roche (+1,0% auf 207,10 CHF) sind nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone zurückgeklettert. Dies nachdem die Titel bereits am Vortag um 4,5% höher geschlossen hatten. Roche profitieren nach wie vor von einer überraschend gewährten, beschleunigten Zulassung für Avastin bei Brustkrebs in den USA. Die Konkurrenzpapiere von Novartis steigen um 1,4% auf 55,50 CHF. Nestlé gewinnen trotz einer Ratingabstufung durch ING 1,0% auf 495,25 CHF dazu.
Im breiten Markt können Georg Fischer (+4,5%), Walter Meier Holding (+5,1%), Sika (+7,5%) und vor allem EFG International (+9,5%) von der jeweiligen Jahresabschlusspublikation stark profitieren. Bei EFG habe vor allem der ambitiöse Ausblick überzeugt. Sika lagen mit den Zahlen am oberen Ende der Markterwartungen, bei Georg Fischer und Walter Meier Holding dürften auch die tiefen Bewertungen eine Rolle spielen.
Die Aktien des Genfer Pharmaunternehmens Addex geben dagegen nach Zahlen um 2,7% nach. Hiestand (-3,8%) leiden nach wie vor unter den Problemen der Investmentgesellschaft Focus Capital.
Die Papiere von Vontobel (-2,3%) sind im Zuge der Steueraffäre unter Druck geraten. Zwischenzeitlich haben die Titel sogar gegen 10% verloren. Gemäss einer Pressemeldungen hat die deutsche Steuerbehörde bei einer liechtensteinischen Filiale der Bank Vontobel Untersuchungen eingeleitet. (awp/mc/pg)