CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Konjunkturhoffnungen stützen

In fünf der zwölf Fed-Distrikte sehe man Anzeichen für eine moderatere Abwärtsbewegung der Wirtschaftsaktivität.


Händlern zufolge dürften auch in der zweiten Handelshälfte US-Konjunkturentwicklung die Aktien prägen. In erster Linie interessieren die Einzelhandelsumsätze für den Monat Mai. Zudem werden die Anträge auf Arbeitslosenhilfe der abgelaufenen Woche und die Lagerbestände April publiziert. In der Schweiz lassen Finanztitel und Zykliker den Index ansteigen. Aber auch Pharmatitel sind nach einer positiven Sektorstudie gesucht. Auf der Gegenseite stehen Givaudan mit Blick auf die geplante Kapitalerhöhung nur noch leicht unter Druck.


Bis um 12.00 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,98% auf 5’489,73 (Tageshoch: 5’502,03) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,84% auf 843,87 Zähler zu und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) um 0,84% auf 4’739,40 Punkte.


OC Oerlikon (+3,1%) haben sich im SMI/SLI-Tableau weit vorne eingereiht. Die Titel dürften von guten Vorgaben aus der japanischen Solarbranche profitieren, hiess es. Dies nachdem sich Japan eine deutliche Verminderung der Treibhausgase zum Ziel gesetzt. Im breiten Markt steigen die ebenfalls in dieser Branche tätigen Meyer Burger um 5,2%. Das Kursziel für das Steffisburger Technologieunternehmen wurde zudem von der Bank Vontobel deutlich auf 230 von zuvor 165 CHF angehoben.


Für Kühne + Nagel (+3,3%) erhöhte Morgan Stanley das Kursziel auf 85 von 58 CHF. Das Speditionsunternehmen sei in der Lage, um Preiserhöhungen durchführen zu können, begründet der Analyst. Insgesamt dürften die Frachtpreise aber weiterhin unter Druck bleiben. Die Branchenkonkurrentin Panalpina (-1,2%) kann von dieser Studie nicht profitieren.


Weiter steigen ABB (+1,5%) nach einer Kurszielerhöhung – von 15 auf 22 CHF – durch Goldman Sachs überdurchschnittlich an.


Bei den Finanzaktien bauen UBS (+2,4%) die Kursgewinne des Vortages weiter aus. Aber auch andere Finanztitel wie CS (+2,0%) oder ZFS (+1,4%) gewinnen kräftig dazu.


Der Pharmasektor profitiert von einer Branchenstudie von Morgan Stanley. Die Analysten hoben den Sektor von «In Line» auf «Attractive» und bekräftigten die Einschätzung für Roche (+1,8%) auf «Overweight». Ausserdem hat der Basler Pharmakonzern für den Produktkandidaten MabThera/Rituxan in einer Studie in der Behandlung von rheumatoider Arthritis Erfolge ausgewiesen. Die Konkurrenzpapiere von Novartis steigen derzeit um 0,9%.


Auf der Verliererseite stehen Bâloise (-1,6%) die Titel von Givaudan (-2,9%) am Tabellenende. Givaudan lagen jedoch zeitweise gar mit über 7% im Minus. Der Aroma- und Riechstoffhersteller hat vorbörslich eine Kapitalerhöhung über 1 Mio Aktien sowie Zahlen zum ersten Quartal bekannt gegeben. Mit dem Geld will Givaudan nicht Akquisitionen vornehmen, sondern die Bilanz entschulden. Analysten sprechen von der Gewinnverwässerung, heben aber auch die dadurch verbesserte Kapitallage hervor.


Im breiten Markt bekräftigte Kudelski (Aktie: +1,4%) das Engagement in OpenTV. Dies auch nach der gescheiterten Vollübernahme und obwohl die andere Grossaktionärin Discovery den Aufkauf der von Kudelski gehaltenen OpenTV-Beteiligung anzustreben scheint.


Zu einem Stellenabbau kam es bei Huber+Suhner (+0,3%). Die Titel haben sich nach anfänglichen Verlusten ins Plus vorgearbeitet.


Die Aktien von Rieter steigen um 1,8%. Presseberichte haben neue Spekulationen entfacht, der Industriekonzern werde demnächst seine Automobilsparte verkaufen. Rieter selber wollte zu den Gerüchten nicht weiter Stellung nehmen.


Bei Sulzer (+1,6%) will die Grossaktionärin Renova mit der Absetzung von zwei weiteren Verwaltungsratsmitgliedern den Einfluss vergrössern.


Austriamicrosystems steigen um 14,2% nachdem Helvea das Kursziel auf 15 von zuvor 10 CHF erhöht hat. Und Newron legen nach neuen Ergebnissen zum Medikament Safinamide in der Behandlung der Parkinson-Krankheit um 10,6% zu. (awp/mc/pg/20)

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