CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – SGS weiter stark

Hierzulande fallen unter den Bluechips vor allem SGS positiv auf. Der Warenprüfkonzern findet mit den neuen Finanzzielen bis 2014 Anklang bei den Investoren. Dagegen stehen Actelion stark unter Druck, nachdem der Pharmakonzern über eine Vorladung vor ein US-Gericht informiert hat. Für den weiteren Verlauf könnten noch US-Immobiliendaten am Nachmittag Impulse bringen.


Bis 12.30 Uhr steigt der Leitindex SMI um 1,07% auf 6’457,28 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,98% auf 988,64 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,95% auf 5’696,78 Zähler vor.


SGS (+5,0%) legen an der Spitze im SMI/SLI weiter zu. Mit einem neuen strategischen Plan bis Jahr 2014 hat sich das Unternehmen nach Einschätzung der Analysten «ehrgeizige» Ziele gesetzt, sie reagieren positiv auf die Neuigkeiten. «Die Ziele sind sportlich, aber durchaus erreichbar», schreibt etwa die ZKB in einem Kommentar. Ein Händler betont, dass SGS die Wachstumspläne nur mit einer aggressiveren Akquisitionspolitik erreichen könne.


Sehr freundlich halten sich noch Nobel Biocare (+2,5%), ein Marktakteur spricht von Deckungskäufen nach dem grossen Eurex-Verfall vom Freitag. Nestlé (+1,4%) profitieren dem Vernehmen nach von Erholungstendenzen. Merrill Lynch habe in einer Studie zum europäischen Verbrauchsgütersektor die Kaufempfehlung bekräftigt, heisst es.


Swatch (+1,8%) und Richemont (+1,6%) sind ebenfalls gesucht. Letztere wurden von BNP Paribas auf die «Key Ideas List» für Europa gesetzt. Die Titel erhalten weiterhin das Rating «Outperform».


Verschiedene Berichte über den Kapitalbedarf deutscher und europäischer Banken haben nach Meinung von Händlern keinen wesentlichen Einfluss auf die hiesigen Institute. Julius Bär avancieren um 0,8%, CS um 0,5% und UBS um 1,4%. Eine Studie von JP Morgan zu europäischen Investmentbanken gilt für die Grossbanken als kursfördernd.


Bei Roche (+0,8%) werden die etwas höheren Notierungen darauf zurückgeführt, das unter den News die positiven Aspekte überwiegen. So hat die US-Gesundheitsbehörde die Prüfungsfrist für die Kombination von Avastin mit weiteren Chemotherapien um drei Monate bis Mitte Dezember 2010 verlängert. Dabei sollen auch neue Informationen einbezogen werden. Hingegen hat Roche mit einer Avastin-Chemotherapie-Kombination in einer Phase-III-Studie bei Dickdarmkrebs in einem frühen Stadium den primären Endpunkt verfehlt.


Auch Novartis (+1,3%) legen zu. Das Unternehmen hat mit einer Phase-III-Studie für den Onbrez Breezhaler einen Erfolg erzielt und den primären Endpunkt erreicht. Allerdings wurde am Freitagnachmittag bekannt, dass der Konzern den EU-Zulassungsantrag für Rasival zurückgezogen hat.


Actelion (-3,8%) verlieren dagegen deutlich. Der Pharmakonzern muss in den USA über Verkaufspraktiken für Tracleer informieren, was Analysten als leicht negativ werten. Im Handel wird vor allem auf Unsicherheiten verwiesen, weil keine Details zu der Vorladung bekannt sind und das Medikament wichtigster Umsatzbringer ist.


Ohne News fallen auch Synthes (-1,0%) und Petroplus (-1,4%) überdurchschnittlich. Bei ABB (-0,5%) gilt eine Studie der UniCredit zum europäischen Investitionsgütersektor als belastend, die Aktie wird zum Verkauf empfohlen.


Im breiten Markt sinken Orascom DH um 4,2%, nachdem das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung von rund 185 Mio CHF informiert hat. Analysten werten jedoch als positiv, dass nun Klarheit über die Massnahme herrscht. Rieter verlieren 4,0% nach einer Herabstufung durch Helvea auf «Neutral» («Buy») plus Kurszielsenkung.


Derweil gewinnen Temenos 2,4% auf 29,80 CHF. Morgan Stanley hat die Abdeckung im Rahmen einer Branchenstudie mit dem Rating Overweight und einem Kursziel von 38 CHF wieder aufgenommen. Die Titel gehören für die Experten des US-Brokers zu den Favoriten im Sektor. (awp/mc/ps/11)

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