Dabei deute bereits eine Vielzahl an Zeichen auf eine Verschnaufpause hin. So sei beispielsweise der Aktienmarkt in Shanghai überraschend um deutliche 5% zurückgegangen. Für Stirnrunzeln habe auch die eher enttäuschend verlaufene Auktion zweijähriger US-Anleihen vom Vorabend gesorgt. So sei ein deutlicher Renditeaufschlag zum Verkauf der Titel notwendig gewesen.
Aus den USA kommen am Nachmittag die wichtigen Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter und das Beige Book des Federal Reserve. Am Vortag hatte ein überraschend schwaches US-Verbrauchervertrauen die Stimmung an den Börsen etwas verhagelt.
Der SMI steigt bis 12 Uhr um 0,67% auf 5’801,51 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,85% auf 863,80 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 4’981,95 Punkte.
Klar an die Spitze der Schweizer Blue Chips haben sich nach Quartalszahlen die Aktien des Medizinaltechnikers Synthes mit +6,4% gesetzt. Das Unternehmen scheint seine Wachstumsdelle aus dem ersten Jahresviertel bereits wieder hinter sich gelassen zu haben und übertraf die Schätzungen der Analysten. Zudem hat Synthes nach einer vorübergehenden Aussetzung die Prognosen für 2009 wieder in Kraft gesetzt.
Die Titel der Dentalimplanteherstellerin Nobel Biocare (+3,4%) ziehen nach. Im breiten Markt gewinnen Straumann 0,6%. Die Citigroup hat das Rating für beide Titel erhöht, nachdem in den letzten Tagen bereits andere Banken diesen Schritt unternommen hatten.
Uneinheitlich tendieren die Finanzwerte, die gestern deutlich Federn gelassen hatten. So stehen bei den Banken Credit Suisse (+1,4%) und Julius Bär (+2,4%) klar höher. Letztere profitieren von Kurszielerhöhungen durch diverse Banken im Anschluss an die am Montag veröffentlichten Halbjahreszahlen.
Über den Aktien der UBS (-0,6%) schwebt hingegen weiterhin das Damoklesschwert der ungelösten Rechtsprobleme in den USA. Presseberichten zufolge dürfte der Zivilprozess gegen die Grossbank vor dem Bundesbezirksgericht in Florida ein zweites Mal verschoben werden. Die involvierten Parteien werden heute eine Telefonkonferenz in dieser Sache abhalten.
Zudem belaste die Nachricht, dass sich ein weiterer UBS-Kunde der Steuerhinterziehung in den USA schuldig bekannt habe. Der Kunde der Grossbank macht zu seiner Verteidigung pikanterweise eine Bestechung der Bundesverwaltung geltend.
Die Versicherer ZFS (+2,0%), Bâloise (+1,9%), Swiss Re (+1,4%) und Swiss Life (+1,5%) haben allesamt ihre Gewinne weiter ausgebaut. Swiss Re und ZFS werden nächste Woche Halbjahreszahlen liefern.
Die defensiven Aktien hinken dem Gesamtmarkt hinterher. Während Novartis um 0,3% anziehen, profitieren Roche (unverändert) nicht von einer Zulassungserweiterung für das Medikament Avastin in der EU. Adecco (-1,4%) werden von den Quartalszahlen des Konkurrenten Randstad zurückgebunden. Die Niederländer mussten einen satten Gewinnrückgang im zweiten Quartal hinnehmen und berichtete von einem Rückgang im einer Vielzahl von Märkten. Allerdings lesen Analysten auch beruhigende Zeichen heraus. So habe sich der Umsatztrend nach dem jüngsten Rückgang stabilisiert, hiess es.
Gute Zahlen des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer beflügeln hierzulande die Aktien von Clariant (+2,5%) und Givaudan (+3,0%).
Im breiten Markt sind die Aktien des israelischen Telemedizin-Anbieters SHL (+12,9%) stark gesucht. Die hohe Nachfrage nach den Titeln wird im Handel auf den guten Halbjahresabschluss sowie die erhöhte Guidance für den Reingewinn im Gesamtjahr 2009 zurückgeführt. Day Software springen nach Halbjahreszahlen und der Rückkehr in die Gewinnzone um 9,7%
Die Titel von APEN rücken bei sehr hohen Volumen um 16,1% vor. Die Beteiligungsgesellschaft könne sich keinen Reim auf den Kursanstieg machen, hiess es auf Anfrage. (awp/mc/pg/19)