Als Stütze dienen die US-Aktien, welche am Freitag gegen Handelsende die starken Verluste wegen des enttäuschenden Arbeitmarktberichtes praktisch wettmachten und nun über die Futures am Montag einen positiven Start in die neue Woche erwarten lassen.
Die hohe konjunkturelle Unsicherheit dürfte auch in den kommenden Monaten eine hohe Schwankungsintensität an den Aktienmärkten zur Folge haben, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Der Anstieg der vergangenen Tage habe allerdings das charttechnische Bild etwas aufgehellt. Sollte denn der hiesige Leitindex wieder nach oben tendieren, dürfte der SMI beim Juni-Zwischenhoch von 6’530 oder spätestens bei 6’600 Punkten eine Pause einlegen. Für den Nachmittag ist aus den USA noch der Beschäftigungsindikator angesagt.
Das Blue-Chips-Barometer SMI zieht bis um 12.00 Uhr um 0,99% auf 6’384,09 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,91% auf 992,25 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,92% auf 5’648,16 Punkte.
An der Spitze des SMI stehen noch immer Transocean (+3,2%). Der Titel hatte bereits in der Vorwoche gut 20% zugelegt, allerdings nach einem sehr starken Einbruch davor.
Weiter zeigen sich Sonova (+1,9%) nach einem positiven Kommentar in einer Branchenstudie der Credit Suisse stark.
Aber auch die meisten Finanzwerte legen zu, so etwa UBS (+1,8%), Julius Bär (+1,7%), Bâloise (+0,9%) oder Swiss Re (+0,8%). Nach den verschiedenen Rückstufungen der Vorwoche hat am Montag nun auch noch Goldman Sachs das Rating für Swiss Re auf «Neutral» gesenkt und haben weitere Institute, darunter Merrill Lynch, ihre Kursziele für das Papier gekürzt. Dies sei in den Titeln nun aber bereits eingepreist, hiess es dazu am Markt.
Am Ende der Tabelle stehen noch immer Petroplus (-1,4%). Merrill Lynch hat die Empfehlung für Petroplus auf «Neutral» von bisher «Buy» gesenkt und gleichzeitig das Kursziel gestutzt. Im Urteil des US-Brokers warten im dritten Quartal eine Reihe von Herausforderungen, die auf die Marge drücken. Vor diesem Hintergrund hat Merrill Lynch auch die Margenprognosen für den Raffineriebetreiber gekürzt.
Verluste erleiden daneben einzig Swiss Life (-1,1%), Lonza (-1,4%) und Swisscom (-0,1%). Swisscom-Chef Carsten Schloter hat sich gegenüber der Wochenendpresse verärgert gezeigt über Apple. Aufgrund von Lieferengpässen beim neuen iPhone 4 habe Swisscom nur etwa 10% des absetzbaren Volumens verkauft, sagte er. Auch jetzt wisse er nicht, wann zusätzliche Geräte einträfen. Die mangelnde Transparenz sei frustrierend.
Im breiten Markt fallen Inficon nach über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen und einer Erhöhung der Jahresprognose bei überdurchschnittlichem Volumen 1,0% zurück. Angesichts der starken Zahlen komme die verbesserte Jahresguidance nicht überraschen, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Gleichzeitig gilt zu beachten, dass das Papier am vergangenen Donnerstag und Freitag gegen den Trend stark zugelegt hatte. So werden nun mit den guten Nachrichten Gewinne mitgenommen.
Genolier geben angesichts der anhaltenden Streitigkeiten im Verwaltungsrat um 5,2% nach, wobei es sich auch hier nach der starken Vorwoche um Gewinnmitnahmen handeln dürfte.
OC Oerlikon ziehen dagegen nach einem weiteren Auftrag aus China für die Tochtergesellschaft Oerlikon Solar um 2,1% an. (awp/mc/ps/15)