CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – UBS nun klar fester

In der Schweiz werden die Kursgewinne vorallem von Finanzwerten und konjunkturabhängigen Aktien getragen. Die UBS-Papiere haben sich nach anfänglichen Unsicherheiten mit Blick auf den Prozessbeginn in Miami in die Gewinnzone vorgearbeitet. Auf der Gegenseite beschränken allerdings die defensiven Schwergewichte Novartis, Nestlé und Roche die Aufwärtsbewegung im SMI. Am Nachmittag könnten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA und die Angaben zu den US-Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel den Aktienmarkt bewegen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 12.00 Uhr um 0,75% auf 5’329,28 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,11% auf 791,68 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,70% auf 4’592,96 Punkte.


Die Titel der UBS steigen mittlerweile um 2,1% in die Höhe und können zuletzt verlorenes Terrain teilweise wieder gut machen. Zu Handelsbeginn hatten die Anleger noch zurückhaltend auf den erhöhten Druck aus den USA reagiert. Zwischenzeitlich rutschten die Papiere gar in die Verlustzone.


Nachdem die Schweiz der Bank die Herausgabe von Kundendaten verboten hatte, will nun der zuständige Richter Alan Gold im Prozess Klarheit über eine allfällige Beschlagnahme von Geschäftsteilen der UBS durch die US-Regierung schaffen. Das US-Justizdepartement soll sich nun bis am Sonntag dazu äussern. Positiv dürften sich die Aussagen von Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger zur Zukunft der UBS auswirken. Er zeigte sich in der Sendung «Rundschau» davon überzeugt, dass die Bank das Gröbste hinter sich hat.


Auch andere Finanztitel erholen sich von den Kursabgaben der vergangenen Tagen. So steigen etwa Julius Bär um 2,6%, CS um 2,3%, Swiss Re um 2,3% oder ZFS um 1,9%.


Holcim (+3,0%) haben sich mittlerweile im Bluechips-Segment an die Spitze vorgearbeitet. Der Zementhersteller hat die im Juni angekündigte Anleihe über 1 Mrd CHF erfolgreich platziert. Ausserdem bestätigte JPMorgan das Rating mit «Overweight». Das Kursziel wurde jedoch leicht gesenkt.


ABB (+2,9%) wurden von der Citigroup auf «Buy» von zuvor «Hold» hochgestuft. Mittelfristig sehen die Analysten aufgrund der Konjunkturprognosen und staatlicher Programme eine Erholung der Titel. Kühne + Nagel steigen nach einer Kurszielerhöhung auf 80 von 73 CHF durch die Deutsche Bank um 2,7%.


Auf der Verliererseite stehen in erster Linie die Schwergewichte Novartis (-0,5%), Roche (-0,2%). Nestlé tendieren seitwärts.


Im breiten Markt steigen Ascom um 4,7%, nachdem die UBS die Titel neu zum Kauf (von «Neutral») empfiehlt. Forbo (+5,4%) profitieren im Nachgang eine Geschäftsupdates von der UBS-Kurszielerhöhung sowie von einer Ratingerhöhung (neu «Neutral») durch Helvea.


Schindler (Namen: +0,9%; PS: -0,3%) gehörten nur zu Handelsstart zu den grössten Gewinnern. Der Lifthersteller hat für Flughafenprojekte Aufträge für insgesamt 177 Anlagen erhalten.


Am Tabellenende stehen Swiss Prime Site (-6,9%), Mach Hitech (-6,6%) und SNB (-5,1%).


Bei Quadrant (Aktie: -2,8% auf 83,15 CHF) kommt die Übernahme in die Schlussphase. Die Finanzmarktaussicht hat nämlich eine Beschwerde von Sarasin Investmentfonds abgewiesen. Damit sei der Druck auf die übernehmenden Parteien gesunken, eine Aufbesserung des Angebots vorzulegen. Der vom Konsortium Aquamit offerierte Preis beträgt 86 CHF je Aktie. (awp/mc/pg/19)

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