Trotz der freundlichen Tendenz spiele sich das Geschäft aber weiterhin bei sehr geringen Handelsvolumen ab. «Vor den US-Konjunkturdaten am Nachmittag herrscht Zurückhaltung am Markt», so der Händler. Besondere Beachtung gelte bei den anstehenden Publikationen den ISM-Daten und dem ADP-Bericht über die Beschäftigung im US-Privatsektor. Letzterer wird als wichtiger Indikator für die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten gewertet.
Um 11.50 Uhr steigt der Leitindex SMI um 1,59% auf dem Stand von 6’278,93 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,66% auf 951,59 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,23% auf 5’532,30 Punkte.
Zu den grössten Kursgewinnern zählen am Mittag zyklische Werte wie SGS (+3,2%), Holcim (+3,1%), Clariant (+2,8%), Richemont (+2,8%) oder Adecco (+2,4%). Holcim profitieren neben ihrem zyklischen Charakter von weiteren Faktoren: zum einen beflügle eine Rating-Erhöhung auf «Outperform» von «Unterperform» durch Chevreux, zum anderen durch positiv aufgenommene Zahlen des französischen Baukonzerns Vinci, heisst es am Markt.
Mit an der Tabellenspitze notieren ZFS (+3,2%). Die Titel werden von der Aufnahme in den Stoxx 50 per 20. September 2010 gestützt. Am Markt wird die Nachricht als «leicht positiv» und gut für das Image der Gesellschaft gewertet. Aus dem Finanzsektor sichern sich auch Julius Bär (+2,4%), UBS (+2,4%) oder Swiss Re (+1,7%) überdurchschnittliche Gewinne.
Die Indexschwergewichten Nestlé (+1,3%), Novartis (+1,2%) und Roche (+0,9%) sind wie in solchen Szenarien üblich unterdurchschnittlich gefragt.
ABB steigen um 1,4%. Die Titel werden von einer Ratingsenkung auf «Hold» von «Buy» durch die Deutsche Bank belastet. Die Analysten von Merrill Lynch halten allerdings dagegen und nehmen die Titel wieder auf ihre Empfehlungsliste auf. Als Grund nennt Merrill Lynch die von China geplanten Stromnetzinvestitionen für die kommenden Jahre. ABB sollte durch die Marktführerposition in diesem Bereich einer der Hauptprofiteure sein, heisst es.
Nobel Biocare (+1,6%) legen inzwischen trotz negativen Aussagen des Managements zur Geschäftsentwicklung moderat zu. «Den bisher akkumulierten Gap können wir bis Ende des Jahres nicht aufholen», sagte CEO Domenico Scala in einem Interview mit der «Handelszeitung». Das Unternehmen werde in den nächsten neun bis zwölf Monaten zum Marktwachstum aufgeschlossen haben, wiederholte Scala frühere Aussagen.
Kursverlierer gibt es im SMI/SLI derzeit keine. Am schwächsten zeigen sich Sonova (+0,2%), Swisscom (+0,3%) und Givaudan (+0,4%).
Am breiten Markt steigen Tamedia (+0,9%) nach positiv gewerteten Halbjahreszahlen. Beobachter sprechen von einem «starken» Halbjahresergebnis und «beachtlichen» Gewinnsprung. Myriad (-1,4%) und Bobst (-0,5%) verlieren dagegen nach Zahlen.
Georg Fischer (+0,9%) erhalten von optimistischen Aussagen des Managements Rückenwind. CEO Yves Serra sieht derzeit keine Anzeichen einer von den Börsen befürchteten Schwäche für den Konzern. «Die Aufträge stimmen in allen unseren Sparten. In den Absatzmärkten sehen wir nicht diese Nervosität, die an der Börse zu beobachten ist», sagte der CEO in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft».
Straumann avancieren um 2,7%. Die Dentalimplantate-Technikerin hat ein neues CADCAM-Zahnprothetik-System lanciert und bündelt die gesamte Palette an digitalen Lösungen unter einer Dachmarke. Das neue Produktangebot stärke Straumanns Präsenz im CAD/CAM-Markt, äussern sich Analysten wohlwollend. (awp/mc/ps/15)