Für den vorübergehenden Einbruch machen Händler die schwachen ifo-Daten und Gewinnmitnahmen verantwortlich. Der Markt sei stark überkauft, das schreie nach einer Konsolidierung, so die Meinung.
Gewinnmitnahmen sind auch bei ABB das Thema. Trotz einem soliden Quartalsabschluss sind ABB stark unter Druck geraten. Ganz anders CS, die von Zahlen richtiggehend in die Höhe getrieben werden. Syngenta sind dagegen ins Mittelfeld abgerutscht. Am Nachmittag könnten noch die Daten zum US-Immobilienmarkt dem Handel neue Impulse verleihen.
Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 0,22% oder 15,39 auf 7’073,63 (Tageshöchst: 7’150,05) Punkte. Der gekappte SLI legt um 0,29% auf 1’065,20 Stellen zu. Der breite SPI zieht um 0,20% auf 5’924,92 Zähler an.
Die Aktien der CS (+5,0% auf 52,40 CHF) führen die Gewinnerliste der Bluechips weiter an. Das zweite Quartal sei deutlich besser ausgefallen, als vom Markt befürchtet, hiess es. Analysten scheinen den Wertberichtigungsbedarf des Unternehmens auf Risikopositionen überschätzt zu haben. UBS können mittlerweile nicht mehr von den CS-Vorgaben profitieren und sind mit -0,5% auf 23,18 CHF in die Verlustzone gerutscht.
Syngenta (+0,5% auf 283,00 CHF) haben den Schwung von Handelsbeginn verloren. Beim Agrochemiekonzern wird vor allem die umfassende Prognoseerhöhung als kurspositiv bezeichnet. Diese sei für viele unerwartet gekommen, hiess es im Handel.
Dagegen geben ABB nach dem Quartalsausweis immer noch um deutliche 4,2% auf 28,94 CHF nach. Hier belasten Gewinnmitnahmen. Die Zahlen werden insgesamt als «solide» bezeichnete, insbesondere beim Umsatz und dem Bestellungseingang. Als leise Enttäuschung werden dagegen der Rückgang der EBIT-Marge gegenüber dem ersten Quartal sowie das Abschneiden der Systemdivisionen empfunden.
Im Sog der CS legten auch einige Versicherungswerte überdurchschnittlich zu. So steigen etwa Swiss Re um 1,8% auf 69,65 CHF, Swiss Life um 0,7% auf 286,75 CHF oder ZFS um ebenfalls 0,7% auf 286,00 CHF.
Bei den Schwergewichten steigen Roche (+1,7% auf 182,50 CHF) und Novartis (+1,2% auf 61,05 CHF) deutlich an, dagegen ist Nestlé (-1,5% auf 44,02 CHF) stark unter Druck geraten
Noch mehr verlieren Adecco (-2,8% auf 47,92 CHF), SGS (-2,2% auf 1’533 CHF) und OC Oerlikon (-1,9% auf 263,50 CHF).
Kühne + Nagel (+0,5% auf 92,20 CHF) sind dagegen nach anfänglicher Schwächephase in die Gewinnzone geklettert. Mehrheitsaktionär und Verwaltungsratspräsident Klaus-Michael Kühne ernannte den derzeitigen Holcim-Manager Karl Gernandt zu seinem «Nachfolger in wichtigen Funktionen innerhalb seines Interessenbereichs».
Im breiten Markt steigen Santhera um 5,7%. Das Unternehmen hat in Kanada mit dem Medikament Catena für die Behandlung von Friedreich-Ataxie die Zulassung erhalten. Dies ist die erste Zulassung eines Santhera-Medikaments.
Cytos gewinnen 3,7% dazu. Tiefere operative Kosten und ein höherer Umsatz hatten im zweiten Quartal zu einem deutlich tieferen Verlust geführt. Auch Mikron (+2,0%) legen nach Halbjahreszahlen zu. Während sich der Umsatz zufriedenstellend entwickelte, hat das Ergebnis enttäuscht und der Auftragseingang enttäuscht. (awp/mc/pg/21)