Am Nachmittag rücken dann die Zinsentscheidungen der Bank of England sowie der EZB in den Fokus. Da keine Änderungen erwartet werden, richte sich die Aufmerksamkeit auf die Aussagen in der anschliessenden Pressekonferenz. Besonderes Interesse dürften die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als letzter Hinweis vor dem «grossen» US-Arbeitsmarktbericht am Freitag auf sich ziehen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht bis um 12.00 Uhr um 0,31% höher auf 6’399,92 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,67% auf 995,36 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 0,36% auf 5’664,56 Punkte zu.
ZFS übernehmen nach Zahlen mit minus 3,5% die rote Laterne im SMI/SLI. Händler führen die Abgaben vor allem auf die enttäuschende Entwicklung beim Betriebs- und Reingewinn sowie das weiterhin schwierige General-Insurance-Geschäft zurück. Die Meinungen der Analysten gehen indes etwas auseinander. Während einige von soliden Ergebnissen sprechen, werteten andere das Zahlenset als eher bescheiden.
Zu den grössten Verlierern zählen auch Swiss Re mit minus 2,0%. Zwar wurden die Erwartungen beim Gewinn klar übertroffen, es wurde aber durchweg auf die hohen Einmalfaktoren verwiesen, die zu diesem Ergebnis geführt hätten. Zudem blieben die Combined Ratio und die Prämieneinnahmen hinter den Schätzungen zurück. Insgesamt sei die operative Leistung eher schwach gewesen, heisst es am Markt.
Derweil bauen Transocean mit +3,9% ihre kräftigen Vortagesgewinne weiter aus. Der Ölbohrkonzern hat mit den Zahlen für das zweite Quartal die Erwartungen der Analysten ge- bzw. übertroffen. Gute Nachrichten gab es zudem aus dem Golf von Mexiko: BP hat die defekte Ölquelle offenbar erfolgreich von oben mit Schlamm abgedichtet und will das Bohrloch nun zusätzlich mit Zement schliessen.
Auch Givaudan (+2,1%) sind nach Zahlen gefragt. Von «brillanten Ergebnissen ohne jeden Schönheitsfehler» sprach die ZKB in einer ersten Einschätzung. Das von Givaudan angestrebte Umsatzwachstumsziel von über 5% für 2010 wird ausserdem als «sehr konservativ» bezeichnet. Auch Vontobel spricht von einem starken Ergebnis und meint, vor allem die Aroma-Sparte habe für eine positive Überraschung gesorgt.
Unterdessen fallen Swisscom um 0,3%, nachdem die Deutsche Bank die Titel auf «Hold» von «Buy» abgestuft hatte. Bereits am Vortag wurde von Händlern im Zuge der Zahlenvorlage der Ausblick moniert. Für Swatch (+2,5%) geht es unterdessen weiter nach oben. Nach der überraschenden Ergebnisvorlage am Dienstagabend hoben nun zahlreiche Analysten ihre Kursziele an.
Actelion profitieren mit plus 4,2% ebenfalls von einer Studie – die CS erhöht die Einstufung auf «Outperform» und erhöht das Kursziel auf 66 CHF von zuvor 45 CHF. Weit vorne sind auch Nobel Biocare (+3,1%) und Petroplus (+2,4%) zu finden. Adecco legen einen Tag vor den US-Arbeitsmarktdaten ebenfalls zu (+1,5%). Derweil leiden Nestlé (-1,1%) einem Marktteilnehmer zufolge unter den Zahlen von Unilever. Hier monierenh Händlern besonders die etwas schwache Marge.
Im breiten Markt ragen Belimo mit plus 7,3% positiv hervor. Die Gruppe hat sowohl beim Umsatz als auch Gewinn kräftig zugelegt und die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertroffen. Lem (+0,3%) und die BLKB (-0,6%) legten ebenfalls Zahlen vor. (awp/mc/ss/21)