CH-Verlauf: Gewinne gefestigt – UBS drehen ins Plus

Marktteilnehmer zeigen sich von der festen Tendenz positiv überrascht, weisen aber darauf hin, dass das Geschehen derzeit etwas volatil und wenig aussagekräftig ist.


Grosse Aufmerksamkeit dürften die am Nachmittag anstehenden Zinsentscheidungen der EZB und Bank of England finden. Dabei sei zwar keine Zinssenkung zu erwarten, interessant seien aber die Aussagen der Notenbanken-Vertreter zum wirtschaftlichen Umfeld, hiess es. Im späteren Handel könnte die Wall Street für positive Impulse sorgen – die Futures auf US-Indizes stehen im Plus. Zudem stehen noch Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie ein Auftritt von Fed-Vize Kohn vor dem Bankenausschuss des Senats an.


Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 50,75 Punkte oder 0,68% auf 7’565,23 Zähler. Der 30 Titel umfassende SLI rückt gar um 0,85% auf 1’165,97 Punkte vor und der breite SPI um 0,66% auf 6’380,68 Punkte.


Klarer Überflieger unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) sind Clariant mit einem Plus von 4,5% auf 12,90 CHF. Händler begründen dies mit Shorteindeckungen. Ein von AWP publiziertes Interview sei offensichtlich als Anlass genommen worden, die Leerpositionen etwas zu schliessen. Clariant-CFO Patrick Jany hatte in dem Interview die Ziele bis 2010 bestätigt und sich zu den laufenden Restrukturierungen zuversichtlich gezeigt. Die Massnahmen seien aus eigener Kraft finanzierbar, die Dividende deshalb nicht gefährdet, so Jany. Ciba (+4,1% auf 35,94 CHF) zählen ebenfalls zu den grössten Gewinnern.


UBS (+4,0% auf 26,26 CHF) notieren nach einem wechselhaften Start deutlich fester. Marktbeobachter begründen dies mit einer Gegenbewegung zum Kursverlust der letzten Tage im Zuge der Kapitalerhöhung. Der Titel sei offenbar «überverkauft» gewesen. Auch CS (+0,9% auf 52,25 CHF) gewinnen, Julius Bär (-0,3% auf 78,30 CHF) hingegen zeigen sich leichter.


Auch Givaudan (+3,1% auf 1’046 CHF) legen überdurchschnittlich zu. Die Aktien profitieren von einer positiven Studie von Lehman Brothers. Der US-Broker hat das Rating auf Overweight (Equalweight) und das Kursziel auf 1’200 (1’167) CHF angehoben. Investoren würden insbesondere auf die Solidität des Unternehmens setzen, hiess es unter Händlern.


Nestlé (+0,8% auf 519 CHF) erhalten Auftrieb von einer positiven Studie von Lehman Brothers zum Lebensmittelsektor. Demnach wird die Branche in den nächsten sechs bis zwölf Monaten bessere Resultate erzielen, als bisher angenommen.


Neben Richemont (+1,3% auf 65,35 CHF) und Swatch (+1,3% auf 288,50 CHF) ist auch Index-Schwergewicht Roche (+0,7% auf 184,80 CHF) gesucht. Novartis geben nach frühen Avancen in Folge positiver Studienergebnisse zu Rasilez/Tekturna 0,1% auf 54,80 CHF ab.


Grösste Verlierer sind SGS (-1,2% auf 1’577 CHF) und ABB (-0,8% auf 33,46 CHF) sowie Syngenta (-0,8% auf 326,25 CHF).


Im breiten Markt sind Lem (+6,3%) nach Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 stark gesucht. Analysten äussern sich wohlwollend und rechnen aufgrund der Positionierung im Energieumfeld mit einer guten weiteren Entwicklung.


Speedel (+5,3%) reagieren auf die positiven Nachrichten zum Novartis-Medikament Rasilez/Tekturna. Das biopharmazeutische Unternehmen ist am Umsatz aus den Verkäufen des Lizenzpartners beteiligt.


Sonova (+2,1%) zeigen sich gleichfalls fester, Sulzer (+0,6%) legen nach einer kleineren Akquisition nur moderat zu.


Auch Schweizerhall (+0,9%) stehen im Plus. Die ZKB startet die Abdeckung mit der Empfehlung «Übergewichten». Das Unternehmen habe sich erfolgreich im Bereich Pharmachemie positioniert, heisst es im Kommentar. Zudem wirke sich die stark wachsenden Nachfrage nach Generika positiv aus. (awp/mc/pg)

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