CH-Verlauf: Gewinne gehalten – vorübergehend deutlicher im Plus

Der Gesamtmarkt wird vor allem von den Schwergewichten und teilweise von den Grossbanken getragen, während eine Mehrheit der Aktien im Minus steht.


Das fundamente Umfeld für Aktien habe sich in der bestehenden Handelswoche bisher nicht verändert, hiess es in Börsenkreisen. Die Aktieindizes würden sich so wie die Wirtschaft präsentieren, nämlich saft- und kraftlos. Etwas Volumen und vielleicht eine Überraschung könnte noch der Eurex-Verfallstermin vom (morgigen) Freitag bringen. Heute Nachmittag werden in den USA zudem noch verschiedene Konjunkturdaten veröffentlicht.


Um 12.05 Uhr gewinnt der SMI noch 37,61 Punkte oder 0,68% auf 5’585,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 0,97% auf 799,98 Punkte und der breite SPI um 0,61% auf 4’597,59 Punkte.


Der besten Nachfrage erfreuen sich noch immer CS (+3,0% auf 29,94 CHF), während UBS (+0,3% auf 14,61 CHF) und Swiss Re (+0,3% auf 49,90 CHF) einen Teil der frühen Gewinne eingebüsst haben und nur noch knapp im Plus notieren. Swiss Re wurden von der DKIB auf «Reduce» von zuvor «Hold» zurückgestuft.


Sehr gesucht sind dafür weiterhin Roche (+2,4% auf 164 CHF), während Nestlé (+1,6% auf 41,44 CHF) und Novartis (+1,0% auf 53,70 CHF) das starke Bild der drei schwersten Aktien im SMI vervolständigen. Angesichts der unsicheren Aussichten seien momentan die defensiven Titel wieder gefragt, hiess es dazu im Handel. Aufs Jahresende hin möchte wohl noch der eine oder andere sein Portfolio mit solchen Aktien aufwerten. Die Citigroup hat zudem empfohlen, die Aktien von Nestlé anstelle denjenigen des französischen Konkurrenten Danone zu kaufen, was den Titel ebenfalls stützt.


Noch besser halten sich unter den Blue Chips (SMI/SLI) die Aktien von SGS (+6,4% auf 1’145 CHF) und Kühne+Nagel (+2,8% auf 69,55 CHF). Goldman Sachs hatte zuvor das Kursziel von SGS zwar zurückgenommen, das «Neutral»-Rating aber bestätigt.


Von den Versicherungen sind insbesondere ZFS (-3,0% auf 230 CHF) und Swiss Life (-2,8% auf 67,80 CHF) deutlich ins Minus abgerutscht.


Die markantesten Verluste erleiden aber Richemont (-6,8% auf 20,12 CHF), gefolgt von Swatch (-3,0% auf 144,40 CHF). Belastet werden beide von den im November markant rückläufigen Uhrenexporten. Mit den heute präsentierten Zahlen des Uhrenverbandes schlage die weltweite Konjunkturabkühlung nun konkreter auch auf die beiden Luxusgüter-Konzerne durch, hiess es in Marktkreisen. Die negative Dynamik in der Uhrenbranche sei noch dramatischer als angenommen, weshalb auch für 2009 mit einem schwierigen Umfeld zu rechnen sei.


Die UBS hat zudem das Kursziel von Swatch auf 300 von zuvor 400 CHF deutlich reduziert. Die Kaufempfehlung wurde allerdings bestätigt. Die Bank zeigt sich zuversichtlich, dass die Aktien der europäischen Luxusgüterhersteller den Boden erreicht haben, auch wenn mit «schrecklichen» Zahlen zum Weihnachtsverkauf zu rechnen sei.


Zum ersten Mal werden heute die Aktien der Norinvest SA gehandelt. Nach einem ersten Kurs von 8,30 CHF wechselt das Papier aktuell für 7,80 CHF den Besitzer. Bislang ist es allerdings erst zu fünf Abschlüssen mit einem Volumen von insgesamt gut 1’700 Stück gekommen. Die Kotierung ist eine Folge des Zustandekommens des öffentlichen Umtauschangebots für die Beteiligungspapiere der Golay-Buchel Holding SA.


Überdurchschnittlich unter Druck stehen derzeit die Aktien der National Versicherung (-7,3%), von Orascom (-7,1%), Comet (-6,7%) oder von Belimo (-6,2%). Comet hat am Morgen von einem drastischen Einbruch der Nachfrage aus dem Halbleiterbereich berichtet, was die Einführung von Kurzarbeit in der Produktion von Vakuumkondensatoren nach sich zieht.


Tec-Sem klettern dagegen nach der Ankündigung von Restrukturierungsmassnahmen und trotz einer Reduktion der Prognosen für das Gesamtjahr um 10% nach oben. (awp/mc/pg/21)

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