Zudem profitiert der Aktienmarkt von der Entscheidung der US-Notenbank, die Geldmenge auszuweiten. Das Fed will die Konjunktur mit dem Kauf von weiteren Staatsanleihen im Wert von 600 Mrd USD stützen. Die US-Börsen und auch die Börse in Tokio legten danach deutlich zu. Am Nachmittag richten Marktteilnehmer nun ihren Blick auf die Zahlen zur US-Produktivität und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.
Bis um 12.55 Uhr steigt der SMI um 1,41% auf 6’504,76 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) erhöht sich um 1,52% auf 1’025,34 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,3% auf 5’867,24 Stellen.
An der Spitze stehen nach wie vor die Titel von Swiss Re (+6,0%). Marktbeobachter sprechen von einem «überzeugenden Zahlenkranz» oder gar einem «herausragenden» Ergebnis in der Nichtleben-Sparte. Dabei heben sie insbesondere die tiefe Combined Ratio hervor. Positiv wird auch die Rückzahlung der Wandelanleihe von Berkshire Hathaway aufgenommen. Die Analysten zeigten sich dies bezüglich überrascht. Die Transaktion sei unerwartet früh gekommen, so ein Experte. Damit fällt ein wichtiger Unsicherheitsfaktor weg.
Weniger erfreut zeigen sich die Marktbeobachter hingegen bei ZFS (-2,4%). Das dritte Quartal sei hinsichtlich der Erträge «etwas bescheiden» ausgefallen, so ein Analyst. Die Privatbank Wegelin schreibt von einem «etwas enttäuschenden Zahlensatz». Dennoch heben alle hervor, dass die Stärken und damit die längerfristigen Chancen von ZFS nicht vergessen werden dürften. Dabei verweisen sie auf die starke Bilanz oder das gute Finanzergebnis.
Unter den Bankaktien legen Julius Bär (+2,8%) am stärksten zu. Das Institut teilte mit, dass es eine Banklizenz in Hongkong erhalten habe. CS (+2,7%) und UBS (+2,5%) sind ebenso an der Spitze von SMI/SLI zu finden und profitieren vom Stimulierungspaket aus den USA.
Gesucht sind zudem Clariant (+4,3%) oder Holcim (+3,3%). Der Baustoffhersteller profitiert von den übererwarten ausgefallenen Quartalszahlen der deutschen Konkurrentin HeidelbergCement.
Geberit (+1,9%) steigen nach der Publikation der Quartalszahlen deutlich. Das Unternehmen hat die Erwartungen vor allem mit den Gewinnzahlen teils deutlich übertroffen und den Ausblick «nach oben präzisiert». Dass der Titel nicht noch mehr anzieht, begründen Analysten mit dem guten Lauf der Aktie in den letzten zwei Monaten. Zudem sei das Preisniveau relativ hoch.
Bei Transocean (+1,1%) fiel das am Vorabend veröffentlichte Quartalsergebnis leicht unter den Konsenserwartungen aus. Analysten werten den Zahlennachweis trotzdem als solide. Nicht zuletzt auch weil das dritte Quartal durch die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Explosion auf der Deepwater Horizon und durch das Moratorium im Golf von Mexiko überschattet war.
Am Ende der Tabelle finden sich neben ZFS noch Logitech (-1,7%), Synthes (-0,9%) und Petroplus (-0,1%), wobei es sich bei letzteren um Gewinnmitnahmen handeln dürfte, so ein Marktbeobachter.
In der zweiten Reihe sind Lifewatch (-25,6%) nach der Publikation des dritten Quartals und dem CEO-Abgang im Sturzflug. Der Anbieter von medizinischen Überwachungsleistungen ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Bank Vontobel bezeichnet die Ergebnisse als «enttäuschend». Zudem bezweifelt die zuständige Analystin, dass das Unternehmen die vorhandenen Probleme schnell lösen kann. Negativ wertet sie auch den ständigen Managementwechsel.
Barry Callebaut (+0,5%) legen im Anschluss an das Jahresergebnis leicht zu, Ypsomed (+1,4%) notieren nach der Publikation der Halbjahreszahlen ebenso im Plus. Panalpina (-2,3%) liegen nach dem Quartalsausweis hingegen auf dem Angebotstisch.
Deutlichere Verluste gibt es für Newron (3,5%) und Dottikon (4,2%). Newron hat bei einer Anschlusss. (awp/mc/ss/16)