Gesucht sind daneben einige zyklische Titel, in denen die Anleger laut einem Händler ‹Nachholbedarf› sehen.
Ansonsten bleibe zu hoffen, dass sich die Stimmungsverbesserung – insbesondere bei den Banken – als nachhaltig erweise, so der Händler. «Zur Zeit ist ja beinahe alles möglich, wie wir in den vergangenen Tagen und Wochen gesehen haben.» Insgesamt sei aber die Zuversicht spürbar zurückkehrt, was sich auch in den regen Aktivitäten am Berichtstag äussere.
Der Swiss Market Index (SMI) klettert bis um 11.45 Uhr 149,72 Zähler oder 1,76% auf 8’650,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,81% auf 1’324,68 Zähler an und der Swiss Performance Index (SPI) legt um 1,62% auf 7’070,29 Zähler zu.
Von den Bluechips profitieren UBS mit plus 4,1% auf 55,90 CHF am deutlichsten vom besseren Sentiment gegenüber den Bankenwerten. Credit Suisse ziehen um 2,9% auf 70,00 CHF an. Dass eine Bankenkonferenz von Merrill Lynch am Vortag keine negativen Überraschungen hervorgebracht habe, werde als positiv bewertet, heisst es.
Zudem hätten die Aussagen des Goldman-Sachs-Chef, wonach er für sein Institut nicht mit weiteren Abschreibungen im Zusammenhang mit der Subprime-Krise rechne, bereits die Wall Street gestützt und wirkten auch hierzulande nach.
Über drei Prozent im Plus stehen zur Berichtszeit auch die am Vortag schwachen Aktien von ABB, Swatch oder Syngenta. Richemont klettern 2,6% auf 74,00 CHF; der Luxusgüterkonzern hatte am Morgen den Rücktritt des Verwaltungsratsmitgliedes Anson Chan aus dem Verwaltungsrat bekannt gegeben.
Etwas Boden gutgemacht haben seit dem Morgen die ‹Bons› von Roche (+1,4% auf 198,00 CHF). Der Pharmakonzern kann bei der amerikanischen Übernahmekandidatin Ventana Medical Systems, eine Due Diligence vornehmen. Marktbeobachter sprechen von einem sich etwas entspannenden Verhältnis zwischen den beiden Partnern. Ventana bezeichnete die von Roche gebotenen 75 USD je Ventana-Aktie jedoch erneut als klar zu niedrig.
Von den übrigen Schwergewichten bewegen sich die am Vortag starken Nestlé (+0,1% auf 543,00 CHF) und Novartis (+0,9% auf 59,70 CHF) unter Marktniveau. Novartis wird von Lizenzgeberin Speedel vorgeworfen, den Lizenzvereinbarungen für den auslizenzierten Reninhemmer SPP100 nicht vollumfänglich nachgekommen zu sein. Novartis bestreitet die Vorwürfe.
Am SLI sind SGS (-0,2% auf 1’441 CHF) seit dem Morgen als einziger Wert ins Minus gerutscht.
Am breiten Markt hat Speedel mit den Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, die Aktien notieren 2,5% im Plus. Auch Burckhardt Compression profitieren von über Erwartung ausgefallenen Halbjahreszahlen. Nach Erreichen eines neuen Allzeithochs bei 367,00 CHF, tendieren die Aktien zur Zeit 6,8% in der Gewinnzone.
Starrag Heckert (+2,3%) sind gefragt, nachdem der Konzernchef in einem Interview gesagt hatte, 2007 dürfte ein neues Rekordjahr für den Konzern werden. Übernahmephantasien lassen Kuoni um 3,9% ansteigen, laut einem Medienbericht soll der deutsche Reisekonzerns Thomas Cook am Reiseunternehmen interessiert sein. (awp/mc/pg)