CH-Verlauf: Gewinne – Positive Stimmung, Daten und Bilanzen helfen

Das von Griechenland beantragte EU/IWF-Hilfspaket könnte im weiteren Handelsverlauf zum Gesprächsthema werden. Aus den USA rücken am Nachmittag einige Daten wie die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und die Neubauverkäufe in den Fokus. Dies könnte den Märkten kurz vor dem Wochenende nochmals Impulse geben.


Gegen 12.00 Uhr gewinnt das Blue-Chips-Barometer SMI 0,53% auf 6’755,95 Punkte und liegt damit nur knapp unter seinem bisherigen Tageshoch von derzeit 6’765 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,75% auf 1’047,99 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 5’995,68 Punkte.


Richemont (+2,6%) und Swatch (+1,8%) profitieren weiter von den starken Uhrenexporten vom Vortag. Die Daten sind Vontobel zufolge deutlich besser ausgefallen als erwartet. Dass zum ersten Mal das Hochpreissegment über dem Niedrigpreisbereich liege, wirke sich vorteilhaft auf Richemont aus, schreiben die Analysten.


ABB erholen sich mit plus 2,4% etwas von ihren massiven Vortagesverlusten. Anders ergeht es den Titeln der Credit Suisse, die mit minus 0,5% weiter an Boden verlieren. Nachdem positive Überraschungen im Quartalsergebnis ausgeblieben waren, senkten nun einige Analysehäuser ihre Kursziele. Zudem entfernte Goldman Sachs die Titel von der Empfehlungsliste «Conviction Buy List».


Lonza machen mit plus 2% einen guten Teil ihrer Vortagesverluste nach den Zahlen wett. Die Analysten von Helvea hoben die Titel auf «Buy» von «Accumulate». Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele mit den Halbjahreszahlen erhöht werden, sei gross. Vontobel hob das Kursziel an, blieb aber bei «Neutral». Holcim profitieren mit plus 1,5% ebenfalls von einer Studie – hier erhöhte ebenfalls Vontobel vor den Zahlen das Kursziel und die Schätzungen. Holcim bleibe der attraktivste globale Zementhersteller.


Zurich Financial Services (ZFS) können ihre Startschwäche abschütteln und steigen um 0,9%. Der Erstversicherer schätzt die Belastung im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Chile vom letzten Februar auf rund 200 Mio USD vor Steuern. Analysten zufolge ist dies aber kein grosses Problem für ZFS. Indes sind Novartis (-0,2%), Nestle (-0,05%) und Synthes (-0,23%) neben Credit Suisse die Verlierer im SMI.


Baloise steigen um 0,9%. Für den Versicherer ist der Start in das Jahr 2010 «gut» verlaufen. Das Geschäftsvolumen des Versicherungsgeschäfts habe sich in den ersten drei Monaten 2010 «innerhalb der Erwartungen» entwickelt und liege «auf Marktniveau».


Im breiten Markt steigen Kuoni um 1,3% – die Kosten durch den Vulkanausbruch in Island werden von dem Reiseveranstalter auf schätzungsweise 18 Mio CHF beziffert. Dies sei zwar mehr als erwartet, schreiben die Helvea-Analysten. Allerdings drücke dieser Einmaleffekt den Aktienwert um lediglich rund 1% und damit deutlich weniger als die jüngsten Kursverluste.


Gottex verlieren nach der Zahlenvorlage zum ersten Quartal 3%. Transocean steigen trotz des Untergangs der Ölplattform im Golf von Mexiko um 0,3%. Für den Börsenneuling Orior verläuft der zweite Handelstag mit leichten Verlusten von 0,5%. Mit 50 CHF hält sich die Aktie aber weiter über ihrem Ausgabepreis von 48 CHF. (awp/mc/pg/18)

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