CH-Verlauf: Gewinne weiter ausgebaut – Nestlé unerreichbar

Die Vorgaben aus den USA und Japan hätten an den europäischen Aktienmärken für positives Sentiment gesorgt, das durch gute Unternehmensdaten weiter gestützt worden sei, sagte ein Händler. Auch der Schweizer Markt habe sich dem nach einem bereits festen Start nicht entziehen können.


Ob sich das allerdings auch in der zweiten Tageshälfte so verhalte, werde im Wesentlichen von den Konjunkturdaten aus den USA (Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Philadelphia-Fed-Index, Frühindikatoren) und von der Entwicklung der Wall Street abhängen.


Der SMI steht um 11.55 Uhr um 2,19% oder 161,35 Punkte höher auf 7’542,93 Punkten. Der SLI, in dem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, gewinnt 1,73% auf 1’162,63 Zähler und der breitere SPI kommt 2,0% auf 6’187,64 Punkte voran.


Absoluter Überflieger sind am Bluechipmarkt weiterhin Nestlé mit einem Plus von 5,9% auf 493,75 CHF (Tageshoch 494,50 CHF). Der Nahrungsmittelmulti glänzte 2007 mit einem Rekordumsatz und hat auch sonst die Markterwartungen übertroffen. Allgemein wird am Markt von einem «starken Ergebnis» gesprochen. Die höhere Dividende und der angekündigte Aktiensplit verleihen den Valoren zusätzlichen Auftrieb.


Der UBS-Verwaltungsrat rührt mit der Ernennung von Fiat-CEO Sergio Marchionne zum nebenamtlichen Vizepräsidenten in der Gerüchteküche um eine mögliche Nachfolge für den umstrittenen Marcel Ospel. Dieser soll nach dem Willen des Gremiums noch ein weiteres Jahr UBS Präsident bleiben – was von den Aktionäre an der Generalversammlung allerdings noch abgesegnet werden muss. Insgesamt will die UBS die Amtsdauer von VR-Mitgliedern künftig auf 1 Jahr verkürzen.


Die UBS-Valoren klettern 2,3% auf 37,20 CHF, während CS mit +0,5% auf 53,40 CHF zu den schwächsten Werten im SMI zählen. Julius Bär steigen aktuell 3,2% auf 81,50 CHF.


Zu den gefragtesten Werten zählen die Luxusgüteraktien Richemont (+2,2% auf 61,50 CHF) und Swatch (+3,1% auf 308,50 CHF), die von den erneut stark gestiegenen Uhrenexporten im Januar getrieben werden.


Auch andere zyklische Titel wie ABB (+3,0% auf 26,30 CHF) oder Clariant (+2,2% auf 9,20 CHF) haben sich an die SMI-Spitze geschoben. Gesucht sind zudem die Versicherer Swiss Life (+2,2% auf 264,00 CHF) und Swiss Re (+2,4% auf 78,10 CHF), die vom gut aufgenommenen Ergebnis der deutschen Allianz profitieren.


In Zurückhaltung üben sich die Anleger weiterhin bei den Pharmaaktien von Novartis (-0,3% auf 54,30 CHF), auch in anderen Defensivwerten wie den Roche-‹Bons› (+0,5% auf 193,10 CHF) oder Swisscom (+0,2% auf 411,80 CHF) ist die Nachfrage nicht berauschend.


Medtechkonzern Synthes (Aktie +0,8% auf 139,80 CHF) hat den Patentstreit mit Konkurrent Smith & Nephew beigelegt. Nobel Biocare stehen aktuell 0,5% höher auf 250,30 CHF.


Im SLI können Actelion (+0,8% auf 53,90 CHF) mit den Jahreszahlen 2007 nicht vollständig überzeugen, insbesondere der Ausblick für 2008 stösst auf gemischte Resonanz. Warenprüfer SGS hat in Australien eine kleine Übernahme getätigt, was am Markt mit plus 0,6% auf 1’445 CHF quittiert wird. Schwächer gehen dagegen Givaudan (-0,5% auf 1’026 CHF) und Logitech (-1,3% auf 28,50 CHF) um.


Am breiten Markt notieren BKW (-3,5%) weit hinten, nachdem der Reingewinn 2007 die Erwartungen verfehlt hat. Die Aktien von Immobilienkonzern Allreal sinken nach Jahreszahlen 0,6%. Die PS der Basler Kantonalbank (+0,1%) haben mittlerweile die Gewinnzone erreicht. (awp/mc/pg)

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