Angesichts der dünnen Nachrichtenlage verlaufe das Geschehen in ruhigen Bahnen, die Konzentration gelte vor allem der weltweiten konjunkturellen Lage. Nachdem die Wirtschaftdaten aus den USA in der vergangenen Woche eher positiv überrascht hätten, zeige die dortige Wirtschaft allerdings bestenfalls Tendenzen einer Stabilisierung auf tiefem Niveau – und nicht mehr, lautet die Einschätzung der ZKB. Dass die von vielen erwartet Korrektur bisher ausgeblieben sei, dürfe aber als positives Zeichen gewertet werden.
Bis um 11.50 Uhr fällt der SMI um 0,81% auf 5’476,85 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,18% auf 835,74 Punkte ab und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,76% auf 4’728,55 Punkte.
Holcim (-1,1% auf 61,30 CHF)) haben die Position nach einem schwachen Start (Tagestief 59,50 CHF) um Einiges verbessert und die Verluste klar eingedämmt. Der Baustoffkonzern übernimmt für umgerechnet 1,77 Mrd CHF Cemex Australia, worin auch eine 25%-Beteiligung an Cement Australia enthalten ist, an der Holcim bereits mit 50% beteiligt ist. Gleichzeitig will Holcim an der geplanten Privatplatzierung der chinesischen Huaxin Cement mitpartizipieren.
Holcim will die beiden Transaktionen mit einer Kapitalerhöhung im Umfang von maximal 2 Mrd CHF finanzieren. Am Markt wird der Zukauf in Australien als sinnvoll und der Preis als vernünftig beurteilt, auch wenn die Verwässerung durch die Kapitalerhöhung etwas schmerzt. Die beiden Transaktionen werden als «wichtige strategische Schritte» bezeichnet.
Am meisten unter Druck stehen mit Actelion (-2,3%) und Nobel Biocare (-2,5%) zwei Medizinaltitel, bzw. mit Julius Bär (-2,9%) und Swiss Re (-2,3%) auch zwei Finanzaktien. Von diesen fallen auch UBS (-1,9%) oder CS (-1,4%) etwas mehr zurück als der Gesamtmarkt, während Bâloise (-0,9%) im Rahmen dessen abschneiden.
Geberit (-2,3%) wurden von der Bank Vontobel aus Bewertungsgründen auf «Hold» abgestuft. Im Rahmen einer Neubeurteilung der Schweizer Bauzulieferer hat die Bank die Kursziele für Belimo, Forbo, Metall Zug, Schindler, Schulthess, Sika und Zehnder aber auch für den Blue Chip Holcim hinaufgesetzt. Die Bank sieht diese Titel als mögliche Profiteure der weltweiten Konjunkturprogramme.
Die einzigen Gewinner sind derzeit Adecco (+0,3%) und Novartis (+0,5%). Novartis hatten am vergangenen Freitag bereits knapp 5% zugelegt und damit den SMI praktisch im Alleingang und gegen der europäischen Trend in der Gewinnzone gehalten.
Gut halten sich auch Sonova, welche zwar 0,95 CHF oder 1,1% auf 88,05 CHF nachgeben, dabei aber Ex-Dividende von 1 CHF gehandelt werden.
Im breiten Markt gehören Kardex (-3,2%) zu den schwächeren Titeln. CEO Jos De Vuyst hatte vor dem Wochenende gegenüber der Presse verlauten lassen, dass das kältere Wirtschaftsklima in beiden Divisionen seit dem ersten Quartal immer stärker spürbar werde.
Klar schwächer notieren auch New Venturetec (-7,9%), GNR (-6,9%) oder AFG Arbonia Forster (-4,6%), während Day (+10,7%) oder Arpida (+8,5%) markant anziehen. (awp/mc/ps/19)