CH-Verlauf: Gewinnmitnahmen bei vielen Titeln – Big Pharma stützt

Händler sprechen von Gewinnmitnahmen bei vielen Titeln nach den Avancen des Vortages, dies bei allerdings ferienbedingt erneut tiefen Volumen. Im Fokus steht hierzulande – neben den Zahlen einiger Small- und Midcaps – vor allem die am Abend anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank. Da dieser Entscheid allerdings erst um 20.15 Uhr hiesiger Zeit zu erwarten ist, wird er dann vor allem das Geschehen am Mittwoch beeinflussen. Heute sei somit nicht mehr allzu viel zu erwarten, meinen Händler.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.00 Uhr 0,04% tiefer auf dem Stand von 6’389,06 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,37% auf 989,23 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,11% auf 5’647,68 Punkte.


Novartis stehen nach den starken Avancen vom Vortag (+1,9%) erneut positiv im Fokus und sind mit +1,6% grösster Blue-Chips-Gewinner. Händlern zufolge wurden die Titel von Pharmaunternehmen zuletzt vernachlässigt und seien daher derzeit billig zu haben. Mit der EU-Zulassung unter Auflagen für die Übernahme von Alcon habe der derzeitige Kursanstieg bei Novartis dagegen kaum etwas zu tun. Neben Novartis zeigen sich auch Roche (+0,4%) freundlich. Die Genusscheine des zweiten Basler Pharmakonzerns scheinen sich nach dem Avastin-Debakel nun definitiv stabilisiert zu haben und legen damit erneut leicht zu. Nach einem Tiefststand bei 134,00 CHF Ende Juli kostet das Papier jetzt immerhin wieder 143,60 CHF.


Auch Nestlé (-0,1%) sind am Vortag der am Mittwoch anstehenden Halbjahreszahlen nochmals im Blick der Anleger und halten sich dabei verhältnismässig gut. Das Papier des weltgrössten Nahrungsmittel-Herstellers hat zuletzt – u.a. wegen der Hausse bei den Getreide- und Kakaopreisen – deutliche Schwächen gezeigt. Laut Händlern gibt es eine Empfehlung einer Grossbank, die Titel im Vorfeld der Zahlen kurzfristig zu kaufen.


Zu den wenigen Gewinnern im SMI/SLI-Segment gehören neben den grosskapitalisierten Pharmawerten auch noch die kleineren Biotechtitel Actelion (+0,4%) sowie die Aktien des Computermäuse-Herstellers Logitech (+0,3%). Letztere dürften vom (heutigen) Start des Aktienrückkaufprogramms über 250 Mio USD profitieren, heisst es.


Schwächster Wert sind zur Mittagszeit Swatch (-2,1%). Hier dürfte es sich um Gewinnmitnahmen nach den grossen Gewinnen der letzten Woche (+7,9%) handeln, ausserdem hat Morgan Stanley das Rating «Untergewichten» bestätigt. Hinter Swatch folgen Adecco (-1,9%). Der Personaldienstleister wird wie Nestlé und Nobel Biocare (-0,9%) am morgigen Mittwoch die Halbjahreszahlen veröffentlichen.


Zur Schwäche neigen auch weiter Petroplus (-1,4%). Merrill Lynch hat am Vortag die Empfehlung auf «Neutral» von bisher «Buy» zurückgenommen. Einige zyklische Titel wie Holcim und ABB (je -1,4%) gehören ebenfalls zu den schwächsten Werten. Im Mittelfeld bzw. etwas darunter halten sich die Grossbanken UBS (-0,5%) und CS (-0,9%).


Zu den grössten Gewinnern im breiten Markt gehören Temenos (+3,2%). Die Credit Suisse hat die Aktien des Bankensoftware-Herstellers auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel auf 33,00 CHF angehoben. Als Grund für die Hochstufung führt die Grossbank unter anderem die tiefe Bewertung an, ausserdem sei Temenos auch längerfristig eine Wachstumsstory, meint die Bank.


Zudem haben im breiten Markt diverse Firmen ihr Halbjahresergebnis publiziert. Bucher (-3,3%) und Kardex (-3,4%) enttäuschten dabei beide die Aktionäre. Besser halten sich Genfer Kantonalbank (+0,9%), Orell Füssli sind noch ungehandelt. Grössere Gewinne ohne News gibt es u.a. bei Evolva (+15,2%), deutliche Verluste bei Adval Tech (-4,0%). (awp/mc/ps/13)

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