CH-Verlauf: Gewinnmitnahmen drücken SMI stärker in die Verlustzone

Die Stimmung an den Börsen ist zunehmend von wiederaufkeimende Konjunktursorgen belastet. Die schwachen Daten vom vergangenen Freitag zur Stimmungslage der US-Konsumenten der Universität Michigan seien am Markt auch heute noch präsent. Nun warte man gespannt auf die Zahlen zum Empire-State-Index von heute Nachmittag, so ein Händler. Erneut enttäuschende Daten könnten am Markt eine weitere Verkaufswelle auslösen.


Der SMI verliert um 12.05 Uhr 1,80% auf 5’877,84 Punkte (bisheriges Tiefst: 5’860,77) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 1,95% auf 895,81 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,76% auf 5’064,79 Punkte.


Swatch (-5,4%) haben mittlerweile die «rote Laterne» im SMI/SLI gefasst. Die Deutsche Bank hat nach der sehr guten Kursentwicklung vom Freitag das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy» zurückgenommen. Der Bieler Uhrenkonzern hatte das erste Halbjahr besser als erwartet abgeschlossen und am Freitag an der Börse um fast 13% zugelegt. Die Konkurrenzpapiere von Richemont verlieren 2,5% (Freitag +5,5%).


Bei den Finanzwerten leiden Swiss Re (-4,4%) stark unter Gewinnmitnahmen. Ein weiterer Belastungsfaktor könnte die Hurrikan-Saison in der Karibikregion und im Südosten der USA sein. Laut dem nationalen Hurrikanzentrum (NHC) der USA in Miami haben sich die ersten Tropenstürme aufgebaut. Zu schweren Verwüstungen ist es allerdings noch nicht gekommen.


Nebst Swiss Re büssen auch andere Finanztitel stark an Terrain ein. So geben UBS um 2,9%, Swiss Life um 2,3%, Credit Suisse um 3,1% oder Julius Bär gar um 4,2% nach. Bestimmendes Thema bei der UBS bleibt der Steuerstreit in den USA. Berichten in der Sonntagspresse zufolge muss die UBS Daten von 5’000 US-Kunden an die Steuerbehörden überweisen. Von einer Busse dürfte die Bank verschont bleiben.


Die Schwergewichte Roche (-1,6%), Novartis (-1,3%) und Nestlé (-1,1%) bleiben von grösseren Abgaben ebenfalls nicht verschont. Am Freitagabend warnte Roche auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde FDA davor, bei der Anwendung des Medikaments CellCept im Falle von Nierentransplantationen könnte es zu einer sogenannten Aplasie roter Bluttkörperchen kommen. Die Anämie-Risiken bei Immunsuppressiva wurden allerdings bereits im Juli diskutiert. Wenig überrascht hat bei Novartis die US-Zulassung für das Medikament Extavia in der Behandlung von MS.


Die einzigen Gewinner im SMI/SLI sind Nobel Biocare (+1,2%). Merrill Lynch hat die Titel in die «Europe 1 Liste» mit dem Prädikat «Buy» aufgenommen. OC Oerlikon rutschten dagegen in die Verlustzone ab und büssen um leichte 0,1% ein. Die Solar-Sparte erhielt in Russland einen Grossauftrag.


Im breiten Markt hat das Spezialitätenpharmaunternehmen Santhera (Aktie: unverändert bei 27,50 CHF) die finnische Oy Juvantia Pharma Ltd durch Ausübung einer Übernahmeoption gekauft. Grössere Verluste gibt es hier u.a. für Goldbach Media (-5,9%), Walter Meier (-5,4%), Gavazzi (-5,2%) oder Phoenix Mecano (-5,1%). Stark im Plus sind Schlatter (+7,7%) und MCH (+6,4%). (awp/mc/ps/17)

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