Es gebe heute Gewinnmitnahmen, sagte ein Händler. Ansonsten sei es allerdings eher ruhig, trotz der starken Volatilität der letzten Wochen. Auffallend sei, dass vor allem Titel mit einer schlechten Jahresperformance heute anzögen. Der Dezember dürfte insgesamt eher in ruhigen Bahnen verlaufen, meinte der Händler. Dies bestätigte auch ein weiterer Marktteilnehmer: Das Interesse sei gering, was die Kurse leicht unter Druck bringe. Der Swiss Market Index verliert bis um 11.45 Uhr 41,37 Einheiten oder 0,47% auf 8’786,99 Zähler. Der etwas breitere Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,33% auf 1’326,60 Punkte nach, der Swiss Performance Index 0,40% auf 7’125,89 Zähler.
Die deutlichsten Verluste verzeichnen weiterhin Swiss Life (-5,7% auf 300,00 CHF). Die geplante Akquisition des deutschen Finanzdienstleisters AWD wird in Marktkreisen zwar als strategisch sinnvoll erachtet, der Kaufpreis teilweise aber als hoch bezeichnet. Es würden sich auch Fragen hinsichtlich des Image für Swiss Life stellen, hiess es in ersten Kommentaren. Die übrigen Versicherer legen dagegen leicht zu: ZFS (+0,2), Swiss Re (+0,2%) und Bâloise (+0,3%). Uneinheitlich notieren die Banken. Während die UBS (-0,4%) im roten Bereich liegen, verzeichnen Credit Suisse (+0,4%) und Julius Bär (+1,7%) Gewinne. Julius Bär setzt sich damit an die Spitze des Bluechip-Index.
Unter Abgabedruck stehen die SMI-Schwergewichte Nestlé (-0,9%) sowie die beiden Pharmariesen Roche (-0,1%) und Novartis (-0,5%). Roche hat nach den USA auch in der EU den Antrag auf Zulassung für das komplett neue Arthritis-Medikament Actemra eingereicht und Novartis hat eine langjährige Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit mit der deutschen MorphoSys im Bereich therapeutischer Antikörper angekündigt. Analysten reagierten auf die Novartis-News in ersten Kommentaren positiv.
Swatch gewinnen 1,4%, nachdem der Uhrenkonzern gegenüber der Presse bekannt gab, dass er eine strategische Allianz mit Tiffany & Co. eingeht. Die Valoren des Konkurrenten Richemont verlieren derweil 1,8%. Von der Spitze des SMI verdrängt wurden Clariant, die aber noch immer 1,2% im Plus notieren. Auch die Aktien von Syngenta (+0,9%) und Synthes (+1,1%) liegen weiterhin im positiven Bereich.
Im SLI büssen Petroplus (-1,6%) und Ciba (-1,1%) am deutlichsten an Boden ein, während Actelion (+2,4%) und Geberit (+1,2%) die grössten Gewinner sind. Im breiteren Gesamtmarkt (SPI) haben redIT (-6,7%) das Schlusslicht an Mach Hitech (-15,0%) weitergereicht. Die deutlichsten Avancen verzeichnen aber Addex (+8,9%), nachdem das Pharmaunternehmen heute mitteilte, dass sie eine Kollaboration mit der amerikanischen Merck & Co Inc zur Entwicklung von Medikament bei Parkinson eingeht. Deutlich Gewinne weisen auch die Aktien von Jelmoli (+7,3%) und Cosmo (+6,3%) aus.
Implenia gewinnen 5,3%. Die Papiere des Baukonzerns profitieren erneut von der am Freitag angekündigten Zusammenarbeit mit Russian Land. EFG International legen 4,5% zu. Die Bank übernimmt die britische Marble Bar Asset Management, die Kundenvermögen in Höhe von 4,44 Mrd USD verwaltet. SHL Telelmedicine (+2,3%) haben nach anfänglichen Verlusten auch ins Plus gedreht. Das Unternehmen hat den Raytel-Verkauf abgeschlossen und erwartet daraus einen Kapitalgewinn von 35 bis 40 Mio USD. (awp/mc/ps)