CH-Verlauf: Gewinnmitnahmen nach sehr starkem Vortag

Andererseits stütze die Erwartung, dass sich die Schuldenkrise in Irland nicht weiter zuspitzen wird, das Sentiment.


Auf Grund der dünnen Nachrichtenlage – auch die Agenda an Konjunkturdaten ist sehr ausgedünnt – könnte der kleine Eurex-Verfall phasenweise für etwas Volatilität sorgen. Gerade bei dünnen Handelsvolumen würden oft Versuche gesehen, Kurse in die gewünschte Richtung zu bewegen, hiess es im Handel.


Um 12 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,49% tiefer bei 6’481,14 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,36% auf 1’029,83 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 5’857,33 Punkte zurück.


Grosse Gewinne gehen bei den heimischen Blue Chips mit +1,0% auf 56,50 CHF wieder auf Actelion. Die jüngste Hausse wurde Mitte Woche von Gerüchten entfacht, der Mitbewerber Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme des Biotechnologiekonzerns. Händlern zufolge haben sich die Spekulationen nun konkretisiert: Die Amerikaner werden am Wochenende ein Gebot von 69 CHF je Aktie vorlegen, hiess es. Auf just diese 69 CHF haben auch die Experten von Kepler Equities ihr Kursziel erhöht.


Petroplus ragen mit einem Kursplus von 4,3% auf 9,94 CHF obenaus. Die Papiere hatten vor wenigen Tagen mit 9,12 CHF ein historisches Tief erreicht, was Schnäppchenjäger auf den Plan rufe. Wenige Wochen nach dem Börsengang vor drei Jahren hatten die Papiere in der Spitze noch mehr als 115 CHF gekostet.


Am anderen Ende liegen die Finanzwerte. Allen voran UBS sinken um 1,9%, während Credit Suisse um 1,3% zurückgehen. Chinesische Zinserhöhungsspekulationen hätten bereits die dortigen Bankaktien belastet, erklärten Beobachter. Julius Bär büssen um 1,0% ein.


Bei den Pharmaschwergewichten notieren die Roche-Bons 0,6% tiefer, die Papiere hatten zuvor während zweier Tage als Reaktion auf das am Mittwoch kommunizierte Sparprogramm deutlich zulegt.


Novartis (-0,1%) schneiden etwas besser ab. Marktbeobachter verweisen in diesem Zusammenhang auf die US-Marktzulassung für das Osteoporosemedikament Denosumab von Amgen. Das Präparat steht damit in Zukunft in Konkurrenz zu Zometa von Novartis. Diese Zulassung sei jedoch auf diesen Zeitpunkt hin erwartet und damit vom Markt weitestgehend eskomptiert worden, hiess es.


Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (-0,3%) gab bekannt, dass er ab 2011 seinen Umsatz nach einem anderen Rechnungslegungsstandard berechnet. Durch die Änderung wird sich der ausgewiesene Umsatz um 15% verringern, weil inskünftig die Ausgaben für Verkaufspromotionen von den Umsatzerlösen abgezogen werden. Auf die Gewinnzahlen haben die Änderungen keinen Einfluss.


Logitech werden um 1,6% zurückgenommen. Am Markt werden Händlern zufolge kritische Stimmen zur Strategie rund um «Google TV» laut. Sollte die Strategie im diesjährigen schwierigen US-Weihnachtsgeschäft floppen, würden die Titel über kurz oder lang in einen Seitwärtstrend zurückfallen, meinen Händler.


Im breiten Markt stehen Comet (+5,7%) im Fokus. Der Hersteller von Systemen und Komponenten für zerstörungsfreie Materialprüfung hat anlässlich eines Investorentages ehrgeizige Zielsetzungen vorgestellt. Das Unternehmen will bis 2013 den Umsatz gegenüber 2009 auf rund 300 Mio CHF verdoppeln. Die EBITDA-Marge soll sich im gleichen Zeitraum auf rund 15% vervierfachen.


Auch das Bankensoftware-Hause Temenos (Aktie -1,0%) hält einen Investorentag ab, allerdings sind noch keine Neuigkeiten dazu durchgedrungen.


Georg Fischer rücken um 0,7% auf 477,50 CHF vor. Die Bank Vontobel hat das Kursziel für den Valor auf 600 von 510 CHF erhöht und hält an der Einstufung «Buy» fest. (awp/mc/ss/15)

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