«6’500 sind nur ein leichte Hürde», sagt ein Marktbeobachter. Einer Jahresendrally stehe nichts im Weg. Unterstützung macht er bei 6’470 und danach bei 6’400 Punkten aus.
Bis um 12.15 Uhr gewinnt der SMI 0,14% auf 6’479,99 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,10% auf 991,52 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% auf 5’569,54 Punkte.
Die Zahl der Kursgewinner überwiegt leicht die der Kursverlierer. Am deutlichsten im Plus notieren Adecco (+1,5%), die am Vortag jedoch um mehr als 2,0% nachgegeben hatten. Auf dem Arbeitsmarkt scheint sich eine Erholung abzuzeichnen, wobei nach den US-Arbeitsmarktdaten nun auch das Manpower-Arbeitsmarktbarometer für das erste Quartal 2010 eine leichte Zunahme der Personalbestände anzeige.
Die beiden schwer gewichteten Pharmatitel Novartis (+1,0%) und Roche (+0,1%) stehen ebenso auf der Gewinnerseite. Bei Novartis hatte ein vorberatender Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Everolimus/Afinitor zur Zulassung für die Therapie von Nierentransplantations-Patienten empfohlen. Die FDA folgt bei ihren Zulassungsentscheiden üblicherweise den Empfehlungen des vorberatenden Ausschusses.
Die Roche-Tochtergesellschaft Genentech, und die Biogen Idec haben in einem dreijährigen Nachfolgeprogramm der zulassungsrelevanten Phase-III-Tests gute Ergebnisse für MabThera/Rituxan hinsichtlich des Gesamtüberlebens erzielt.
Das dritte Börsenschwergewicht Nestlé (-0,2%) rutscht ins Minus, nachdem die Titel am Vormittag noch eine Stütze für den Gesamtmarkt darstellten.
Die Aktien UBS (+0,1%), Credit Suisse (+0,3%) und Julius Bär (+0,2%) legen moderat zu und entziehen sich damit den negativen Vorgaben von den US-Börsen.
Die deutlichsten Verluste verbuchen Actelion (-2,1%). Das Unternehmen wird ein klinisches Entwicklungsprogramm zur Behandlung von Psoriasis alleine weiterführen. Entwicklungspartner Roche habe Actelion am Vortag darüber informiert, die S1P1-Partnerschaft nicht weiterzuverfolgen. Actelion erhalte damit wieder die vollen Rechte zurück, schreibt die Bank Vontobel. Bislang gebt es jedoch noch kaum klinische Daten.
Swiss Life (+2,1%) setzten den Aufwärtstrend des Jahres fort. Swiss Re (+0,3%) legen weniger zu, während ZFS (-0,4%) auf der Verliererseite stehen.
Nach einer uneinheitlich Tendenz am Vormittag notieren die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,1%) im Minus.
In der zweiten Reihe hat Feintool (-2,2%) Jahresergebnisse publiziert und bot dabei nach Ansicht der Analysten der ZKB keine Überraschungen «aber einen leichten Hoffnungsschimmer im Teilegeschäft».
Bei Schaffner (-6,0%) vermochte das Jahresresultat den Erwartungen der Analysten nicht standzuhalten. Die Kennzahlen blieben allesamt hinter den Konsensprognosen zurück. Die ZKB davon aus, dass das 1. Halbjahr, trotz den Erholungstendenzen, eher schwierig bleiben wird. Die Wachstumsmärkte (Solar, Wind, Bahnen) entwickeln sich zwar gut, dürften jedoch das wegfallende Volumen der anderen Segmente noch nicht kompensieren.
Ems (+3,7%) geht unterdessen von einem besseren EBIT im Gesamtjahr aus, als bisher prognostiziert. Die ZKB-Experten erachten Ems «als ein im globalen Wettbewerbsumfeld gut und stabil positioniertes Unternehmen, das eine starke Marktstellung in Nischenmärkten hält.»
Die kräftigsten Verluste verbuchen Loeb (-9,5%) und mit den stärksten Aufschlägen zeigen sich Schlatter (+10,5%). (awp/mc/pg/19)