CH-Verlauf: Gut behauptet – Marke von 6’600 Punkten bleibt Hindernis

Die Volumen seien dünn und der Handel «nahezu eingeschlafen», so der Marktakteur. Die Situation werde noch dadurch verstärkt, dass in London wegen eines «Banking Holiday» nicht gehandelt werde. «Mit ein zwei Trades bei den Schwergewichten können wir über die Marke bei 6’600 springen», so der Händler.


Am Morgen hatten noch die guten Vorgaben von Übersee den Schweizer Leitindex geschoben, doch fehlende Anschlusskäufe liessen die Gewinne wieder etwas abbröckeln.


Gegen 12.05 Uhr gewinnt der SMI 0,21% auf 6’593,97 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,35% auf 1’007,60 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 5’659,63 Punkte.


Unter den Einzelwerten verteuern sich mit am deutlichsten die Grossbankentitel UBS (+1,7%) und CS (+1,4%). Bei der CS wehrt sich Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig gegen den Vorwurf, die Banken hätte aus der Krise nichts gelernt und würden weitermachen wie vorher. So habe die CS ein neues Geschäftsmodell, andere Risiken, eine andere Bilanz und ein anderes Vergütungssystem, betonte der VRP im Interview mit der «Südostschweiz am Sonntag». Julius Bär steigen 0,7%, während GAM (-0,2%) nach Gewinnen in der ersten Handelshälfte ins Minus gerutscht sind.


ZFS (Aktien +1,2%) erneuert eine Rückversicherungsdeckung für Erdbebenrisiken in Kalifornien. Im Rahmen der Vereinbarung mit Lakeside Re ist ZFS zum Erhalt von bis zu 225 Mio USD im Falle eines oder mehrerer Erdbeben in Kalifornien während der dreijährigen Laufzeit des Vertrages berechtigt. Swiss Life (+1,0%) und Swiss Re (+1,0%) legen im Sog zu.


Die Titel der Luxusgüterkonzerne Richemont (+2,1%) stehen an der Tabellenspitze, während Swatch (+0,5%) etwas abgeschlagen sind. Mit Kursgewinnen zeigen sich auch Lonza (+0,9%) und ABB (+1,0%).


Eine Belastung für den SMI sind die Pharmatitel Roche (-0,3%) und Novartis (-0,4%) sowie Nestlé (-0,6%). Nestlé will in Brasilien um 20% wachsen und das Geschäft bis 2012 verdoppeln, wie Nestlé-Brasilienleiter Ivan Zurita in einem Interview «Folha de Sao Paulo» sagte. In Analystenkreisen zeigt man sich davon wenig erstaunt, decken sich die Pläne doch mit der Schwellenländerstrategie des Nahrungsmittelkonzerns. Kursbelastend werden dagegen die Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Übernahmeziele gewertet.


Givaudan (-1,0%), Sonova (-0,5%) und Adecco (-0,6%) verbilligen sich ebenso. Adecco leiden unter Umschichtungen innerhalb des europäischen Stellenvermittlungssektors, heisst es.


In der zweiten Reihe legen GNR (+0,6%) zu. Das Unternehmen hat mit Nova Bioenergia do Brasil Ltda einen neuen Investor. Temenos (+1,9%) übernimmt die Viveo Group, wie es bereits vor den Feiertagen geheissen hatte. Der Akquisitionspreis beläuft sich auf 81 Mio USD. Die Analysten der Bank Vontobel sind der Ansicht, dass die Übernahme von Viveo «ein kluger Schachzug zu einem vernünftigen Preis ist».


Deutlich im Plus stehen Leclanche (+9,3%) und Schaffner (+4,8%). Kräftig nach unten geht es dagegen bei COS (-7,5%) und Also (-6,8%). (awp/mc/ps/16)

Schreibe einen Kommentar