CH-Verlauf: Gut gehalten – Dünne Umsätze
Auch europaweit tendieren die wichtigsten Handelsplätze nur wenig verändert im Plus. Die meisten seiner Kunden hätten die Bücher bereits geschlossen, sagte ein Händler gegenüber AWP. Andere Marktteilnehmer würden noch etwas Kurspflege betreiben. Das Jahr sei aber gelaufen. Entsprechend dünn seien die Umsätze derzeit. So wurden gemäss dem Händler im SMI am Montag und Dienstag nur gerade rund 2 bzw. 2,1 Mrd CHF umgesetzt. Bis um ca. 11.30 Uhr erreichten die Handelsvolumen lediglich 0,6 Mrd CHF. Am vergangenen Freitag beliefen sich die Umsätze allerdings auch in Anbetracht des Dezember-Verfallstermins auf 6,1 Mrd CHF.
Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis um 12.00 Uhr um 0,13% auf 6’566,54 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,03% auf 1’035,48 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,05% auf 5’890,29 Punkte.
Im SMI/SLI erzielen Swiss Re (+1,3%) ohne News die prozentual grössten Avancen. Demgegenüber notieren ZFS (-0,04%) gehalten. Für die Versicherungsvaloren ist Kepler grundsätzlich positiv gestimmt, hat allerdings das Kursziel für Swiss Life (-1,6% auf 135,80 CHF) auf 103 CHF gesenkt. Kepler erwartet beim Lebenversicherer möglicherweise eine Aktienkapitalerhöhung.
Unter den SMI-/SLI-Titeln fallen Finanzwerte durch etwas grössere Kursgewinne auf. So erzielen UBS und CS (je +1,0%) überdurchschnittliche Avancen. Die Banken würden von den guten Vorgaben der Branche aus dem US-Vortageshandel profitieren, hiess es im Handel. Weiter soll gemäss «Financial Times» die CS stabilere Erträge anstreben und die UBS einen aggressiveren Kurs verfolgen wollen. CS-CEO Brady Dougan hat zudem in einem Presseinterview zu Steuerfragen gesagt, dass das Institut nicht in Verhandlungen mit deutschen Behörden stehe, um ein Settlement abzuschliessen.
Weitere, etwas klarere Gewinner sind Logitech (+0,7%).
Im Wesentlichen stützen Nestlé (+0,5%) den SMI. Mit zur Berichtszeit rund 1,8 Mio umgesetzten Aktien fällt das Handelsvolumen aber eher gering aus gegenüber dem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 6 Mio Aktien. Demgegenüber geben Novartis (-0,1%) und Roche (-0,4%) nach.
News sind unter den SMI/SLI-Titeln Mangelware. ABB (-0,4%) hat am späten Dienstagabend gemeldet, dass die US-Antitrustbehörde zusätzliche Informationen zur geplanten Übernahme von Baldor angefordert hatte. Die Managements beider Unternehmen zeigten sich aber zuversichtlich, dass die Transaktion mit der Antitrust-Gesetzgebung vereinbar sei. In diesen Titeln drücke die schlechte Stimmung für europäische Investitionsgüter-Titel etwas, so Marktbeobachter.
Verluste gibt es – neben Swiss Life – für Givaudan (-1,3%) oder Transocean (-1,1% auf 66,80 CHF). Die Aktie hatte am Dienstag an der NYX bereits um 0,6% auf 69,58 USD nachgegeben.
Mehr Neuigkeiten gibt es hingegen von einigen Unternehmen aus dem breiten Markt. Swissmetal (Aktie -15,9%) gab eine Gewinnwarnung heraus und will die Tochtergesellschaft Swissmetal Design Solutions verkaufen.
Gute News kommen auch von Dätwyler (+3,9%). Das Unternehmen konnte einen Vertrag mit der Nestlé-Konzerneinheit Nespresso vorzeitig bis Ende 2015 verlängern, der ein Volumen von mehr als 200 Mio CHF hat. Und Newron (+2,2%) hat sich im Rahmen einer Privatplatzierung 3,5 Mio CHF beschafft.
Wieder schwarze Zahlen schreibt nach den ersten neun Monaten 2010 Winterthur Technologie (-1,7% auf 62,90 CHF), für die das Kaufangebot von 3M zu 62 CHF je Aktie voraussichtlich am 10.01.2011 anlaufen soll. (awp/mc/ps/13)