In der ersten Handelsphase boten die positiven Vorgaben aus den USA dem Markt eine Stütze sowie Anschlusskäufe in Nestlé.
Der Grundtenor bleibt freundlich, so der Händler weiter. Die Q3-Ergebnisse aus den USA sind bisher sehr gut ausgefallen, jene aus der Schweiz gut. Allerdings habe der Markt nun schon mehrmals an den Höchstnotierungen gekratzt. Daher seien teils einsetzende Gewinnmitnahmen zu erwarten gewesen. Zudem haben sich wohl manche Marktteilnehmer von der BIP-Entwicklung in Grossbritannien mehr erhofft, zumal die Ökonomen punkto Erholung ein helles Bild malen würden und auch die heute veröffentlichten PMI gut ausgefallen sind, hiess es weiter.
Bis um 12.25 Uhr steigt der SMI 0,24% auf 6’421,27 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,27% auf 985,84 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20% auf 5’526,46 Punkte. Die aktuelle charttechnischer Situation lässt Positives erwarten, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar.
Im Verlauf könnten Daten aus den USA zu den Verkäufern bestehender Häuser im September noch Impulse liefern. Zudem hält am Nachmittag Fed-Chef Ben Bernanke eine Rede zum Thema «After the Fall: Re-evaluating Supervisory, Regulatory and Monetary Policy».
Aus dem SMI-/SLI-Tableau hat heute einzig Syngenta (+3,2%) Q3-Zahlen vorgelegt, die auch gleich die prozentual grössten Avancen im SMI/SLI-Tableau erzielen. Die Umsatzentwicklung des Agrochemiekonzerns lag zwar hinter den Markterwartungen zurück. Die Umsatzentwicklung habe nicht eigentlich überrascht, nachdem im Zuge mehrerer Gewinnwarnungen des US-Mitbewerbers Monsanto und ungünstiger Witterungsverhältnissen in gewissen Regionen die Erwartungshaltung des Marktes kontinuierlich zurückgegangen sei. Daher werde das Erreichte dennoch positiv gewertet und hätten die Aussagen zur zukünftigen Entwicklung zuversichtlich gestimmt, so Marktbeobachter.
Logitech (+3,1% auf 19,69 CHF) würden weiter vom geschafften Turn-around profitieren. Zudem hätte auch die Heraufstufung durch die UBS auf neu «Buy» mit einem Kursziel von 23 CHF Käufe ausgelöst, hiess es im Handel.
Unter den weiteren zyklischen Titeln fallen Nobel Biocare (+2,5%), Clariant (+2,3%), Kühne+Nagel (+1,6%), ABB (+0,7%) und Adecco (+0,5%) durch überdurchschnittliche Avancen auf. Adecco setzen damit zu einer Erholung an, nachdem die geplante Milliardenschwere Übernahme der amerikanischen MPS Group und die entsprechende Finanzierung an den Vortagen für deutliche Abgaben gesorgt hatte.
Der Finanzsektor profitiert von den Vorgaben der US-Branchenkollegen. Swiss Re (+2,1%) haben zudem anlässlich des Branchentreffens in Baden-Baden ihre gute Positionierung im Hinblick auf die Vertragserneuerungsrunde 2010 bekräftigt und eine weitere Verbesserung der Bedingungen auf dem Rückversicherungsmarkt bestätigt. ZFS (+1,2%) und GAM (+0,7%) sind ebenfalls etwas überdurchschnittlich gesucht. CS (-1,9%) drehten nach deutlicheren Gewinnen in der Eröffnungsphase ins Minus. Auch Swiss Life (-1,4%),, UBS (-0,4%), Bâloise (-0,1%) und Julius Bär (-0,1%) notieren tiefer.
Unter den defensiven Titeln haben Nestlé (+0,4%) den grössten Teil ihrer Gewinne nach Anschlusskäufen wieder preisgegeben. Nach den markanten Avancen der Vortage werden im Handel diese Gewinnmitnahmen als nicht erstaunlich betrachtet. Novartis (+0,3%) und Roche (+0,1%) liegen ebenfalls im Plus. Novartis vermeldete vorbörslich die erwartungsgemässe Zulassung des Bluthochdruck-Kombipräparates Exforge HCT in der EU.
Im breiten Markt rücken Rieter (+7,1%) erneut markant vor, nachdem der Titel bereits am Vortag gegen den Trend des schwachen Gesamtmarktes zu den auffälligen Gewinnern gehört hatten. Unterstützung findet das Papier derzeit vor allem in der Erholung des Textil-Geschäftes von OC Oerlikon im dritten Quartal, welche gestern mit den Quartalszahlen von OC Oerlikon ins Rampenlicht rückte, so Marktbeobachter.
Weiter stehen u.a. Georg Fischer (+5,7%) und Galenica (+0,2%) im Rampenlicht. Der Schaffhauser Konzern hat sich zur mittelfristigen Finanzierung eine Kreditlinie über 420 Mio CHF gesichert, was von den Anlegern goutiert wird. Galenica-CEO Etienne Jornod sagte in einem Interview, dass das Unternehmen im Apothekengeschäft den politischen Druck auf die Medikamentenpreise und die Förderung von Generika spüre. Die sinkenden Margen könnten dabei nicht über eine Mengenausweitung kompensiert werden. (awp/mc/ps/18)