CH-Verlauf: Im Minus – Bankenwerte fester

Insgesamt sei das Geschehen eher impulslos. Schwergewichte wie Nestlé, Roche und Novartis drücken den SMI derzeit nach unten. Mehrheitlich fester zeigen sich dagegen die Bankenwerte. Weitere Signale könnten allenfalls am Nachmittag aus den USA kommen. Derzeit stehen die Futures auf US-Indizes im Plus. Zudem gibt es neue Zahlen zu Hypothekenanträgen und Rohöllagerbeständen. Von grösserem Interesse ist jedoch der «Beige Book» genannte Konjunkturbericht der US-Notenbank für den Monat Mai, welcher erst nach Börsenschluss in Europa vorgestellt wird.


Bis um 11.55 Uhr sinkt der SMI um 0,58% oder 42,58 Punkte auf 7’241,63 Zähler. Der SLI verliert 0,22% auf 1’110,89 Punkte. Der breite Markt – gemessen am SPI – gibt um 0,45% auf 6’118,10 Stellen nach. Eine Einschätzung der ING belastet den Index zudem. Demnach empfiehlt das Institut einen Ausbau der bisherigen Untergewichtung des Schweizer Aktienmarktes im Vergleich zum DJ Stoxx 600 Index. UBS (+0,8% auf 24,70 CHF) und CS (+0,5% auf 49,14 CHF) profitieren gegen diesen Trend von guten Vorgaben der US-Titel. Spekulationen, wonach der russische Milliardär Suleiman Kerimov in mehreren westlichen Grossbanken Beteiligungen aufgebaut habe, hätten die Kurse zudem beflügelt, sagte ein Händler. Julius Bär geben dagegen 1,2% auf 73,10 CHF ab.


Kühne + Nagel rücken nach einer positiven Studie um 1,8% auf 106,10 CHF vor. ING hat die Einstufung «Buy» bestätigt und das Kursziel auf 140 CHF erhöht. Die Valoren würden ebenso wie Lonza (+2,5% auf 144,80 CHF), Ciba (+1,8% auf 34,26 CHF) und Petroplus (+1,9% auf 61,40 CHF) auch von der Entspannung beim Ölpreis profitieren, heisst es am Markt. Die Titel verzeichnen im SMI/SLI aktuell die grössten Zuwächse. Richemont (+0,2% auf 62,55 CHF) und Swatch (+0,4% auf 276,25 CHF) notieren im Plus. Der Markt erwartet Analysten zufolge eine weitere Konsolidierung der Uhrenindustrie.


Druck lastet auf dem Markt vor allem durch die Entwicklung der Index-Schwergewichte. Roche (-0,2% auf 177,50 CHF) und Novartis (-1,3% auf 52,50 CHF) verzeichnen Abschläge. Nestlé (-1,0% auf 507 CHF) leiden Händlern zufolge unter Verkäufen aus dem Ausland in Folge einer negativen Unternehmensstudie. Der neue Nestlé-Chef Paul Bulcke kündigte indes weitere Investitionen in Afrika an. Bei den Versicherungswerten verlieren ZFS 0,1% auf 292,50 CHF nach frühen Avancen. Merrill Lynch hat sich mit den möglichen Folgen der Übernahme der RBS-Versicherungssparte beschäftigt. Demnach wäre eine Kapitalerhöhung im Umfang von 8,7 Mrd USD nötig, eine Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms hingegen fraglich. Bâloise (-0,1% auf 115,70 CHF), Swiss Life (+0,2% auf 279,50 CHF) und Swiss Re (-0,3% auf 74,35 CHF) geraten in den Abwärtssog.


Nobel Biocare (-1,3% auf 39,50 CHF) geben Aufschläge des gestrigen Nachmittags nach optimistischen Aussagen der Unternehmensführung wieder ab. bstehen 0,4% bei 338,50 CHF im Minus. Das Unternehmen hat eine Klage gegen die deutsche Sunfilm wegen einer Patentrechtsverletzung eingereicht. Analysten rechnen aufgrund der Signalwirkung an die Branche mit einem längeren Rechtsstreit. Im breiten Markt stehen Sika (+1,0%) nach positiven Aussagen der Unternehmensführung gegenüber Analysten im Fokus. Georg Fischer (+0,3%) profitieren leicht von einer wohlwollenden Studie der Deutschen Bank. Kuoni (+0,2%) können hingegen frühe Avancen nicht halten.


Atel steigen 0,7%. Der Stromkonzern sieht sich gemäss CFO Kurt Baumgartner auf «Zielkurs». AGEN liegen am Tag der GV weiter bei -1,9%. CEO Antoine Hubert wird per Ende Jahr zurücktreten. Einen Nachfolger will der Verwaltungsrat bis Ende September 2008 bekanntgeben. Tecan Group notieren 0,6% leichter. UBS hat das Rating von «Buy» auf «Neutral» gesenkt und das Kursziel bei 75 CHF bestätigt. Bobst hat einen Aktienrückkauf über die Ausgabe von Gratis-Put-Optionen per heute gestartet. Die Valoren geben 2,2% ab. (awp/mc/ps)

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