Daran dürften auch Impulse aus den USA nicht viel ändern, heisst es weiter. Neben der Eröffnung der Wall Street stehen der Chicago Fed National Activity Index und die revidierten Baugenehmigungen – beide für August – auf der Agenda. Hierzulande sind Actelion weiterhin stark unter Druck. Händler führen die Abgaben auf die jüngsten Studienergebnisse für Clazosentan zurück.
Der Leitindex SMI steht um 12.12 Uhr 0,20% höher auf dem Stand von 6’373,50 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,13% auf 977,46 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22% auf 5’645,70 Zähler.
Einen deutlichen Ausreisser nach unten bilden Actelion (-7,2%). Der Pharmakonzern hat mit dem Produktkandidaten Clazosentan in einer Phase-III-Studie einen Rückschlag erlitten. Damit sei im besten Fall eine deutliche Verzögerung verbunden, meinen Analysten. Andere Experten rechnen damit, dass Clazosentan nicht mehr weiter entwickelt wird. Zuletzt musste das Allschwiler Unternehmen bereits mit dem Schlafmittel Almorexant einen Misserfolg hinnehmen.
Petroplus (+2,6%) führen weiter die Tabelle im SMI/SLI an. Die Anleger reagieren mit Erleichterung auf die geänderte Akquisitionspolitik. Die Raffineriebetreiberin richtet den Blick stärker auf Europa und veräussert die Beteiligung an der Investment-Zweckgesellschaft PBF für 91 Mio USD, mit welcher sie Zukäufe in den USA tätigen wollte.
Analysten werten dies als strategisch sinnvoll. Allerdings unterstreiche die Nachricht auch den anhaltenden Bedarf von Petroplus nach Kapital, schreibt die Bank Vontobel. Die Kreditvereinbarungen dürfte das Unternehmen einhalten, heisst es weiter. Die ZKB wertet als positiv, dass die Gesellschaft nun keine Kapitalerhöhung mehr zur Unterstützung der künftigen Expansion von PBF durchführen muss.
Sonova (+2,5%) zählen ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Der Konzern sieht sich zwar mit dem schwierigen Währungsumfeld konfrontiert. Das unterliegende operatives Geschäft laufe aber unverändert gut, sagte CEO Valentin Chapero in einem Interview in der Finanzpresse.
Nobel Biocare (+2,0%) sind ebenfalls gefragt, die Aufschläge bei Logitech (+1,5%) werden mit Deckungskäufen erklärt.
News zu Nestlé (+0,7%) werden als kursneutral eingeschätzt. Der Konzern setzt auf das Geschäft mit medizinischer Nahrung und gründet dazu eine Tochtergesellschaft sowie ein Institut im Umfeld der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. Das Unternehmen will in den nächsten zehn Jahren hunderte Mio CHF investieren.
Die ebenfalls grosskapitalisierten Roche geben 0,8% nach, was auf den negativen Newsflow der jüngsten Zeit zurückgeführt wird. Novartis legen dagegen 0,4% zu. Händler sprechen von Umschichtungen.
UBS (+0,5%) und CS (-0,6%) tendieren uneinheitlich, was auch mit den Erwartungen des Marktes zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal erklärt wird. Die Grossbanken könnten einem Medienbericht zufolge zudem künftig zu einer Kernkapitalquote von 12% verpflichtet werden. Das wären 2,5 bis 5 Prozentpunkte mehr, als ihre ausländischen Konkurrenten nach den Basel III-Regeln vorhalten müssen.
Holcim gewinnen 0,4%. Der Baustoffproduzent rechnet nicht mehr mit vielen guten Zukaufsgelegenheiten am Markt und sieht den Liquiditätsengpass im Sektor als entschärft, wie CFO Theophil Schlatter der deutschen «Börsen-Zeitung» sagte. Wachstumsmöglichkeiten erwartet der Manager vor allem in Indien.
Im breiten Markt hat der Backwarenkonzern Aryzta mit dem Geschäftszahlen 2009/10 die Erwartungen des Marktes auf Gewinnstufe genau getroffen, beim Umsatz jedoch leicht verfehlt. Die Aktie verliert 2,0%.
Nach Halbjahreszahlen am Freitagabend springen Mindset um 19,7% nach oben. Temenos (+1,2%) werden von Barclays mit «Overweight» neu abgedeckt. (awp/mc/ps/15)