CH-Verlauf: In die Gewinnzone geklettert – Banken und Nestlé stützen

Der Fokus richte sich nun auf die EZB-Leitzinsentscheidung und die US-Konjunkturdaten. In den USA würden insbesondere die Zahlen zum Arbeitsmarkt und der «Philly Fed» am meisten Beachtung finden.


Die Handelsvolumen seien weiterhin eher gering, so der Händler. Diese Entwicklung könne man nun bereits mindestens seit Mitte Dezember beobachten, da die Anleger seit längerem eine abwartende Haltung eingenommen hätten. Denn schliesslich seien zuletzt Aktienkäufe zu oft mit Kursverlusten bestraft worden, sagte er weiter. In der Schweiz hat SGS die Berichtssaison mit einem soliden Jahresergebnis eröffnet. Aus den USA werden noch der Abschluss von J.P. Morgan erwartet, nach US-Schluss präsentieren zudem Intel und die Roche-Tochter Genentech ihre Zahlen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis um 11.55 Uhr um 41,66 Punkte bzw. 0,77% auf 5’420,47 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI steigt um 0,55% auf 768,62 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,63% auf 4’472,82 Stellen.


Zu den mit Abstand grössten Gewinnern bei den Bluechips sind CS (+4,7% auf 26,90 CHF) aufgestiegen. Fundamentale Nachrichten zu CS gebe es nicht, meinte der Händler. Die Grossbankentitel seien nach dem fulminanten Jahresstart sehr stark zurückgenommen worden und bieten nun Aufholpotential. UBS gewinnen mit 2,5% auf 13,96 CHF ebenfalls stark dazu. Sowohl CS als auch UBS gehörten am gestrigen Mittwoch nach dem überraschenden Verlustausweis der Deutschen Bank mit je rund -9% zu den grössten Verlierer.


Nestlé (+2,4% auf 40,26 CHF) befinden sich weiter auf dem Vormarsch und sind massgeblich am guten Abschneiden des SMI beteiligt. Grund dafür ist laut Marktkreisen in erster Linie eine Studie der US-Bank Goldman Sachs, welche das Anlagerating für die Aktien des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers auf «Buy» von zuvor «Neutral» erhöht hat, allerdings bei unverändertem Kursziel von 45 CHF. Zudem setzten die Analysten die Aktien auf ihre «Conviction Buy List».


Mit zwei Prozent und mehr liegen im SMI/SLI auch noch Lonza (+2,5% auf 100,70 CHF) und SGS (+2,5% auf 1’131 CHF) im Plus. Der Genfer Warenprüfkonzern hat ersten Kommentaren zufolge ein solides Jahresergebnis publiziert, sich allerdings über die künftige Geschäftsentwicklung vorsichtig geäussert.


Etwas fester tendieren unter anderen auch Roche (+0,2% auf 169,50 CHF). Der Pharmakonzern hat an einer Analystenpräsentation ihren bisherigen Ausblick für das Gesamtjahr 2008 bestätigt. Grosse Erwartungen werden aber an das Genentech-Ergebnis von heute Abend gestellt. Novartis (-0,6% auf 51,90 CHF) sind dagegen ins Minus abgerutscht.


Holcim (Aktie: +1,1% auf 52,70 CHF) hat eine Investorenpräsentation aktualisiert. Man werde sich 2009 aufgrund des anspruchsvollen Umfelds noch klarer auf die Cashflow-Generierung fokussieren und plane Investitionskürzungen von rund einer Milliarde Franken, hiess es neu.


Auf der Verliererseite geben Bâloise mit -3,7% auf 75,70 CHF am stärksten nach. In einer UBS-Studie wurde das Kursziel zurückgenommen. Nicht ganz so stark unter Druck kommen die Branchenkonkurrenten ZFS (-2,1% auf 223,50 CHF) oder Swiss Re (-0,5% auf 46,72 CHF).


Nobel Biocare (-3,4% auf 19,99 CHF) und Straumann (-3,5% auf 176,40 CHF) leiden unter einer Sektorstudie der UBS. Die UBS-Analysten heben darin das negative Wachstum des Dentalimplantatemarktes im laufenden Jahr hervor und setzten für Straumann das Kursziel zurück.


Sulzer (-7,3%) stehen nach Publikation von Umsatzzahlen unter Druck. Der Auftragseingang von Sulzer habe in allen Divisionen rund 3% unter den Erwartungen gelegen, hiess es. Ausserdem habe sich das Management für den weiteren Verlauf vorsichtig geäussert. Leichte Kursverluste verzeichnen Schaffner (-1,8%), nachdem die Gruppe gestern nach Börsenschluss bekannt gegeben hat, dass sie für das Geschäftsjahr 2008/09 mit einem Rückgang von Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr rechnet.


Auf der Gegenseite hatte Card Guard (Aktie: +6,1%) Gutes zu vermelden. Gemäss vorläufiger Zahlen ist das Unternehmen zuversichtlich, das für das Geschäftsjahr 2008 gesetzte Ziel einer 40%igen Umsatzsteigerung mit einem Zuwachs von über 50% auf über 80 Mio USD zu übertreffen. Branchenkollegin Oridion hat eine Partnerschaft mit einem weltweiten Marktführer im Bereich Arzneimittelinfusionssysteme angekündigt, was die Titel um 2,8% ansteigen lässt.


Bei BFW Liegenschaften (+5,9%) hat ein neuer Schweizer Investor insgesamt 100’000 A-Namenaktien übernommen. Der Investor wolle sich langfristig am Unternehmen beteiligen, hiess es. (awp/mc/pg/21)

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