CH-Verlauf: In die Verlustzone gedreht

Vieles spreche im Moment für eine Fortsetzung der Verschnaufpause, eventuell müsse sich der Markt gar auf eine längere Konsolidierung einstellen. Neue Impulse könnten am Nachmittag von den angekündigten Daten zum US-Immobilienmarkt ausgehen.

Um 12 Uhr steht der SMI 13,51 Punkte oder 0,14% tiefer auf 9`352,22 Stellen, der breiter gefasste SPI sinkt um 9,90 Zähler oder 0,13% auf 7`624,81 Punkte.

Klare Spitzenreiter im SMI sind nach wie vor die Adecco-Aktien mit einem Aufschlag von 1,5% auf 93,50 CHF. Die am Vortag kommunizierte Akquisition der deutschen Tuja-Gruppe wird von Analysten wohlwollend kommentiert und bescherte der Aktie Kurszielerhöhungen durch die UBS, Merrill Lynch, Goldman Sachs und die Bank Vontobel.

Die Aktien der Credit Suisse (+0,7% auf 92,30 CHF) profitieren von einem Entscheid des Obersten Gerichtes in den USA, wonach es für seine Vorgehensweise bei Börsengängen in den 90er-Jahren nicht kartellrechtlich belangt werden kann und somit keine Sammelklagen gewärtigen muss.

UBS Namen büssen indes 0,3% auf 77,65 CHF ein. Bei Julius Bär (-1% auf 90,20 CHF) warte man auf den Verkauf des UBS-Pakets. Aufgrund der Kursentwicklung sei zu vermuten, dass die Titel nicht unter 90 CHF verkauft werden, hiess es im Handel.

Die Versicherer sehen ZFS (+0,5% auf 386,50 CHF) vorne, Bâloise (+0,2% auf 123,30 CHF) und Swiss Re (-0,1% auf 115,80 CHF) liegen leicht über dem Markt.

Die am Vortag wiedererwachten Übernahmephantasien im Chemiesektor flauen langsam ab. Ciba (-0,1% auf 79,55 CHF) und Clariant (-1,2% auf 19,90 CHF) büssen ihre Gewinne ein. Einzig Givaudan liegen mit plus 0,3% auf 1`246 CHF noch im positiven Bereich. Händlern zufolge wurden auf fallende Kurse setzende Marktteilnehmer beim Verfall am Freitag auf dem falschen Fuss erwischt – diese deckten sich nun mit den Titeln ein.

Gerüchte, wonach die Swatch Group die Einführung einer Einheitsaktie in Erwägung zieht, finden nur wenig Echo am Markt: Die Inhaberaktie verliert 0,5% auf 350 CHF, die Namenaktie steht 0,1% tiefer auf 69,90 CHF. Das Gerücht wurde in der Zwischenzeit auch von Seiten Swatch dementiert. Neue Impulse für die Swatch-Titel stehen am Donnerstag mit den Uhrenexporten auf dem Programm.

Die defensiven Schwergewichte bleiben wenig favorisiert und belasten den SMI. Roche (-0,1% auf 218,30 CHF) erwirbt die amerikanische NimbleGen für 272,5 Mio USD und stärkt damit ihre Stellung in der Genomforschung. Novartis sinken um 0,5% auf 68,90 CHF und Nestlé geben 0,4% auf 464,75 CHF nach.

Im breiten Markt gewinnen Barry Callebaut 1,8% auf 1`047 CHF. Der Kakao- und Schokoladenproduzent hat einen grossen Auftrag von Cadbury Schweppes an Land gezogen und wird künftig die Cadbury-Fabriken in Polen beliefern. Damit verdopple sich das jährliche Liefervolumen von Kakaomasse und Flüssigschokolade an Cadbury.

Also sinken nach einer Gewinnwarnung um 3,6% und grenzen somit ihre anfänglichen Verluste ein. Es handle sich lediglich um ein isoliertes Problem einer Ländergesellschaft, relativieren Analysten. Die Muttergesellschaft Schindler (Aktie: -0,2%) betonte, der Verlust der Tochter tangiere die eigenen Gewinnprognosen nicht.

Der Immobilienkonzern Züblin (Aktie: +1,7%) zeigte für das abgelaufene Jahr wie erwartet einen 70% höheren Reingewinn vor. (awp/mc/ar)

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