CH-Verlauf: In engem Band seitwärts – Gewinne auf breiter Front
Der hiesige Handel verläuft soweit ruhig. Anleger hielten sich im Vorfeld des US-Zinsentscheids vom Mittwochabend mit Transaktionen zurück, obwohl die Bestätigung des aktuellen Leitzinsniveaus eine ‹ausgemachte Sache› scheine, kommentierte ein Händler. Mit Spannung erwartet wird indes – einmal mehr – der Begleitkommentar von Chefwährungshüter Ben Bernanke zur amerikanischen Wirtschaft und den Inflationserwartungen.
Im Schweizer Markt tendiert das Gros der Aktien mit einem positiven Vorzeichen. Als besondere Stütze im SMI erweisen sich vor allem die grosskapitalisierten Titel Roche und UBS. Unter Druck stehen indes Bâloise, dies trotz überzeugenden Geschäftszahlen.
Der SMI notiert um 11.55 Uhr 0,43% oder 38,14 Punkte höher auf 8’920,53 Stellen. Der breiter gefasste SPI rückt 0,46% oder 32,67 Stellen vor auf 7’126,67 Zähler.
Bâloise (-1,6% auf 126,90 CHF) sind inzwischen an den unteren Tabellenrand abgerutscht. Die am Morgen publizierten Geschäftszahlen werden am Markt jedoch positiv kommentiert. Vor allem die markante Gewinn- und Dividendenerhöhung ist auf positive Resonanz gestossen. Die guten Zahlen waren Marktbeobachtern zufolge aber bereits im Aktienkurs eingepreist, so dass der Valor nun unter Gewinnmitnahmen leidet.
Ähnlich schwach notieren SGS, die 1,5% oder 21 CHF auf 1’428 CHF verlieren. Der Titel wird jedoch ex-Dividende von 20 CHF gehandelt.
Swatch (Inhaber +1,8% auf 318,50 CHF, Namen +1,5% auf 64,50 CHF) und Richemont (+1,3% auf 68,45 CHF) zählen zu den stärksten Blue Chips. Den Titeln kommen guten Daten zu den Uhrenexporten zugute.
Daneben notieren UBS (+1,1% auf 71,55 CHF) und Roche (+1,4% auf 218,80 CHF) deutlich über dem Gesamtmarkt. Die Grossbank schlägt ihren Aktionären die Wahl von Sergio Marchionne in den Verwaltungsrat vor. Der Pharmakonzern hat Studiendaten präsentiert, die keinen kausalen Zusammenhang zwischen neuropsychatrischen Symptomen und einer Behandlung mit Tamiflu erkennen liessen. Das Sentiment für den Roche-Bon hatte zuletzt unter Meldungen gelitten, wonach zwei Selbstmorde von Jugendlichen in Japan im Zusammenhang mit der Einnahme von Tamiflu stehen sollten.
Swisscom (Aktie +0,1% auf 440 CHF) hat bekannt gegeben, bei der italienischen Börsenaufsicht den Angebotsprospekt für Fastweb eingereicht zu haben.
Am breiten Markt machen Vetropack (+4,4%) und Schmolz + Bickenbach (+2,6%) nach Zahlen Boden gut. Beide haben die Markterwartungen übertroffen.
Gesucht sind auch Motor-Columbus (+4,2%) und Atel (+2,3%). Das Bundesgericht hat eine Beschwerde der italienischen AEM zurückgewiesen, die sich gegen die Fusion von Motor-Columbus und Atel wehrt.
Basilea (-1,3%) leiden unter der Ankündigung, dass das Aktienkapital nun nicht um 1 Mio neue Titel sondern um 1,2 Mio neue Aktien aufgestockt werden soll. Infranor Inter fallen dagegen mit einem Kursplus von 6,4% auf. Die Aktie hat bereits am Vortag im Nachgang an die Geschäftszahlen 2006 deutlich zugelegt. (awp/mc/pg)