CH-Verlauf: In Gewinnzone vorgearbeitet – Warten auf Konjunkturdaten
Händler verwiesen auf der einen Seite auf die günstigen Vorgaben vor allem aus den USA, warnten aber andererseits auch vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende in der Schweiz (1. August) vor Gewinnmitnahmen. Glattstellungsgeschäfte und damit verbundene Gewinnmitnahmen sind aber mittlerweile in den Hintergrund getreten.
Im weiteren Handelsverlauf dürften die vielen US-Konjunkturdaten kursbestimmend sein. Der Blick der Anleger richtet sich dabei insbesondere auf die ersten Zahlen zum BIP-Wachstum im zweiten Quartal. Hier rechnen Ökonomen gegenüber dem ersten Quartal mit einem Anstieg um 2,3%. Aber auch der Chicago-Einkaufsmanagerindex könnte Impulse liefern. Ausserdem wird noch über die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und den Arbeitskostenindex berichtet.
Bis um 12.00 Uhr steigt der Leitindex SMI um 0,56% respektive 40,04 Stellen auf 7’148,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI gewinnt 0,76% auf 1’062,61 Punkte, der breitere SPI 0,44% auf 5’968,39 Einheiten.
Die grössten Avancen bei den Bluechips sind nach wie vor bei Petroplus (+6,4% auf 42,90 CHF) zu sehen. Die Aktien der Raffineriebetreiberin profitieren von Zahlen des finnischen Raffineriebetreibers Neste. Neste hat im vergangenen Quartal im Raffineriegeschäft Rekordmargen erzielt. Zusätzliche Unterstützung dürfte auch der gute Quartalsausweis von Shell bieten.
Klar fester notieren auch Actelion (+3,2% auf 57,85 CHF), Synthes (+2,9% auf 144,20 CHF) oder Clariant (+2,9% auf 10,62 CHF). Synthes können dabei die gestrigen Kursgewinne nach dem Zahlenausweis ausbauen, während Clariant die Abgaben vom Mittwoch teilweise korrigieren.
Bei den Banken orientieren sich UBS (+2,3% auf 20,50 CHF) am Donnerstag mit zunehmender Dauer des Handels nach vorne, während CS (+0,2% auf 53,10 CHF) weiterhin kaum verändert notieren. Im Sektor wurde das Ergebnis der Deutschen Bank unterschiedlich bewertet. Während auf der einen Seite von einem wesentlich besser als erwarteten zweiten Quartal die Rede ist, wird auf der anderen Seite von «gemischten Zahlen» gesprochen.
Nobel Biocare (-0,9% auf 32,70 CHF) haben die Verluste des frühen Geschäfts abgebaut, tendieren aber immer noch schwächer. Die Meldung, dass das Landgericht Düsseldorf eine Patentklage der belgischen Materialise gegen die Software NobelGuide abgewiesen hat, scheint nicht die erhoffte Unterstützung zu bieten.
Bei den Schwergewichten haben sich die Kurse von Roche (+1,6% auf 192,20 CHF) und Novartis (+0,5% 62,85 CHF) bis am Mittag verbessert. Nestlé (-1,0% auf 46,02 CHF) sind dagegen zurückgefallen, wobei der schwache Quartalsausweis von Unilever belasten dürfte. Nur noch Ciba (-1,1% auf 27,70 CHF) verlieren bei den Bluechips mehr als Nestlé.
Im breiten Markt brechen Sika (-8,8%) nach Halbjahreszahlen ein. Der Bauchemie-Konzern lag hinter den Erwartungen zurück und formulierte den Ausblick etwas vorsichtiger.
Schweizerhall (+1,6%) tendieren nach guten Halbjahreszahlen dagegen fester. Der Pharma- und Generikahersteller hat mit den Angaben die Prognosen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Die Titel hatten bereits gestern stark zugelegt (+9,0%). Auch Compagnie Financière Tradition (+3,1%) sind nach dem Halbjahresausweis gesucht.
Basilea (+2,3%) gewinnen nach einer positiven Empfehlung der EU für Toctino/Alitretinoin dazu. (awp/mc/pg/21)