CH-Verlauf: Ins Minus abgerutscht

Aber auch die Grossbanken haben wieder an Terrain verloren. Die Signalwirkung der Ankündigung aus dem weissen Haus, den US-Autobauern nun doch unter die Arme zu greifen, hat zumindest am Scheizer Aktienmarkt bereits wieder nachgelassen. Die Bank Vontobel zeigt sich diesbezüglich nüchtern: Viele der angekündigten Stützungsaktionen von Regierungsseite seien bisher wirkungslos verpufft, heisst es in einer Einschätzung zur aktuellen Börsenlage. Der Einfluss des Madoff-Betrugs in den USA bleibe zudem noch abzuwarten.


Bis um 12.00 Uhr geht der SMI um 34,49 Punkte oder 0,61% auf 5’601,68 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende SLI veliert 0,38% auf 792,94 Punkte und der breite SPI 0,53% auf 4’608,43 Punkte.


Von den beiden Grossbanken sind die Aktien der CS (-0,5% auf 29,36 CHF) mitterlweile klar in die Verlustzone zurückgefallen, während UBS (+0,3% auf 14,45 CHF) noch einen kleinen Teil der frühen Gewinne verteidigen. Vom Madoff-Betrug in den USA sei man nicht direkt betroffen, hiess es bei der CS und die UBS bezeichnete das Engagement als «limitiert». Die CS will aber abklären, inwiefern Kunden direkt oder indirekt betroffen seien.


In Marktkreisen wird gerüchtehalber der Betrag von 5 Mrd CHF herumgeboten, den Schweizer Banken insgesamt verlieren könnten. Verschiedene Privatbanken in der Schweiz haben denn auch bereits ihre Engagements in Finanzvehikel um den US-Investoren Bernard Madoff beziffert.


Am grössten sind aktuell die Abgaben in Syngenta (-2,3% auf 203,80 CHF), Swiss Life (-2,6% auf 75,55 CHF), Swiss Re (-2,3% auf 48,02 CHF) und Roche (-1,7% auf 165,30 CHF). Der Genussschein von Roche zieht keinen Nutzen aus einer Meldung von vielversprechenden Resultaten mit dem Medikament Xeloda bei der Behandlung von frühem Brustkrebs.


Novartis (-0,9% auf 54,70 CHF) und Nestlé (-0,6% auf 41,04 CHF) sind derzeit zwar etwas stärker als Roche, belasten den SMI aber dennoch. Die Wirkung der einigermassen positiven Aussagen von Nestlé-CEO Paul Bulcke in der Sonntagspresse war nicht von nachhaltiger Dauer. Zwar habe Bulcke die Lanfgrist-Ziele bestätigt, doch habe er sich weniger positiv geäussert als noch bei den 9-Mte-Zahlen im Oktober, meinte ein Händler.


Nennenswerte Gewinne erreichen lediglich Richemont (+3,1% auf 22,44 CHF), ABB (+2,6% auf 16,32 CHF) und Julius Bär (+1,3% auf 38,08 CHF) sowie aus dem SLI Petroplus (+4,7% auf 23,38 CHF), OC Oerlikon (+2,6% auf 79,90 CHF) und Kühne+Nagel (+2,0% auf 65,80 CHF).


Im breiten Markt klettern Cosmo um 7,3% nach oben. Die am Morgen angekündigte strategische Parnterschaft mit der amerikanischen Santarus Inc sei zwar erwartet worden aber doch positiv, hiess es dazu in Marktkreisen.


Auch Komax stehen mit einem Plus von 2,2% klar höher. Komax-CEO Beat Kälin sagte gegenüber der «FuW», die Auswirkungen einer Pleite der drei grossen US-Autohersteller GM, Ford und Chrysler wären «schwer abzuschätzen». Er erwarte aber keinen sehr grossen direkten Einfluss, da Komax nicht von einzelnen Autoherstellern abhängig sei. Burkchardt Compression (+4,6%) werden vom heute angelaufenen Aktienrückkaufprogramm gestützt.


Im Gegensatz dazu verzeichnen AFG (-4,4%) einen leichten Einbruch, nachdem das Unternehmen am Freitagabend Kurzarbeit in den Geschäftsbereichen STI Hartchrom und Forster Präzisionsstahlrohre angekündigt hat. (awp/mc/ps/17)

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