CH-Verlauf: Ins Minus gedreht – fehlende Anschlusskäufe
Der Markt warte mangels Unternehmensnachrichten auf weitere Impulse, hiess es im Handel. Diese werden am Nachmittag erneut von der Konjunkturseite erwartet: Angesagt sind der Empire State Manufacturing Index September und die Einzelhandelsumsätze aus den USA.
Das SMI-Index der wichtigsten Schweizer Blue Chips steht am Mittag 0,35% tiefer auf 6’203,70 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,32% auf 959,64 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,32% auf 5’361,08 Zähler.
Als massgebliche Stütze des SMI etablieren sich am Berichtstag die schwergewichtigen Papiere des Pharmakonzerns Novartis, die sich um 0,6% verteuern. Die Basler haben vorbörslich neue positive Daten aus Phase-III-Studien zum Produktekandidaten Indacaterol für die Behandlung einer chronischen Lungenkrankheit publiziert.
Analysten sprechen von einem möglichen neuen Blockbuster mit einem Spitzenumsatz von 1,3 Mrd USD, der Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen könnte. «Das Ergebnis beweist die wieder steigende Produktivität der Novartis-Forschung», schreibt die ZKB.
Die Konkurrenzpapiere von Roche verbilligen sich um 0,6%. Auch andere defensive Werte wie Actelion (-0,7%), Nestlé (-0,6%) und Synthes (-0,4%) sinken. Nestlé wurden vom Aktienresearch der Citigroup von der «Most Favoured Stock List» gestrichen.
Deutlich ins Plus vorgearbeitet haben sich die Aktien des Zeitarbeitvermittlers Adecco (+3,0%). Dabei profitieren die Titel von den jüngsten Zahlen der französischen Behörden zur Temporärarbeit. Diese seien zwar erneut schwach ausgefallen, würden aber den Trend einer Stabilisierung bestätigen. Marktteilnehmer berichteten zudem von teilweise aggressiven Deckungskäufen.
Abgerutscht sind zwischenzeitlich auch die Bankenwerte Credit Suisse (-0,8%), Julius Bär (-1,2%) und UBS (-0,9%). Für Letztere hat die Bank Vontobel das Kursziel auf 20 von 16 CHF angehoben. Die Versicherungswerte Swiss Life (-2,2%), ZFS (-0,8%) und Swiss Re (-0,8%) notieren ebenfalls zum Teil deutlich unter dem Vortagesschluss.
Der Uhrenkonzern Swatch (Aktie: -0,7%) ist ins Visier der Wettbewerbsbehörden geraten. Die Weko hat eine Untersuchung gegen die Swatch-Tochtergesellschaft ETA eröffnet und prüft, ob das Unternehmen auf dem Markt für mechanische Uhrwerke gegen das Kartellgesetz verstossen hat. Analysten weisen darauf hin, dass Swatch seit Beginn der Vorabklärung der Weko ihre angekündigten Preiserhöhungen aufs Eis gelegt hat. Deshalb dürfte auch ein negativer Entscheid gegen Swatch keine weiteren negativen Auswirkungen auf den Geschäftsgang der Bieler haben.
Nobel Biocare notieren 0,7% tiefer, das Unternehmen konnte einen Vergleich mit der belgischen Materialise Dental in einem Patentstreit abschliessen.
Zu den im SMI/SLI gesuchten Aktien gehören Petroplus (+3,6%), Clariant (+1,1%), Kühne & Nagel (+1,0%) und Richemont (+0,8%).
In der zweiten Reihe hat Edipresse einen Verlust für das erste Semester 2009 vorgelegt. Allerdings wurden die Zahlen stark von der Teil-Übernahme durch Tamedia geprägt. Einen Turnaround erwartet das Verlagshaus erst 2010. Die Edipresse-Aktien wurden bis dato noch nicht gehandelt.
Die Städteentwicklerin Orascom treibt mit einem neuen Projekt im englischen Cornwall ihre Diversifizierung nach Europa voran. Zudem hat das Andermatter Tourismusprojekt mit dem Erhalt der Baubewilligung für den Bau eines ersten Hotelkomplexes eine weitere Hürde genommen. Die Orascom-Aktie reagiert mit plus 1,5%
Basilea (Aktie +0,8%) hat neue Daten zur Wirksamkeit des Antibiotikum BAL30072 publiziert. (awp/mc/pg/19)