Die Börse gönne sich daher bei unterdurchschnittlichen Handelsaktivitäten erst einmal eine Verschnaufpause, zumal am Nachmittag mit dem US-Arbeitsmarktbericht für den Oktober der Höhepunkt unter den für den Berichtstag angekündigten Konjunkturdaten ansteht. «Der Arbeitsmarkt wird den Tag heute entscheiden», sagte der Händler.
Bis um 12 Uhr sinkt der Swiss Market Index (SMI) um 0,35% auf 6’572,46 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,31% auf 1’021,79 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,28% auf 5’846,00 Einheiten zurück.
Die Aktien der im frühen Handel noch stark nachgefragten Banken sind inzwischen deutlich zurückgefallen. Marktteilnehmern zufolge geht es für den Sektor auch infolge steigender Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus der Peripherie des Euroraums abwärts. In den Papieren griechischer, portugiesischer, italienischer und spanischer Anleihen hätten sich die Spreads am Berichtstag ausgeweitet.
In der Folge sind die Papiere der Grossbanken Credit Suisse (-0,2%) und UBS (-0,2%) nach einem freundlichen Start ins Minus gerutscht; einzig Julius Bär (+0,1%) retten ein kleines Plus.
Bei den Versicherern setzt sich die Tendenz des Vortages fort: Swiss Re (+0,8%) outperformen ZFS (-1,1%) nach Zahlen klar. Die Bank Vontobel hat am Berichtstag ZFS durch Swiss Re in ihrer «Vontobel Alpha List Largecap» ersetzt. Die Papiere des Rückversicherers werden den Benchmark schlagen, geben sich die Analysten überzeugt.
Die defensiven Schwergewichte sind dem Markt ebenfalls keine Hilfe: Im Pharmasektor sinken Novartis um 0,6% und Roche um 0,3%. Letztere haben viel versprechende Phase-II-Ergebnisse für eine neue, zielgerichtete Krebstherapie bei fortgeschrittenem Melanom erzielt. Die Schätzungen der Analysten für den möglichen Spitzenumsatz erreichen bis 5 Mrd CHF.
Nestlé büssen 0,2% ein. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns haben unlängst ihr historisches Hoch aus dem Jahr 2007 erreicht, hiess es im Handel. Die Analysten der UBS haben das SMI-Schwergewicht auf ihre Kaufliste genommen.
Nach der jüngsten Hausse, die nach den Quartalszahlen vom Mittwoch ihre Fortsetzung fand, werden nun in Clariant (-0,5%) Gewinne mitgenommen. Aber die fundamentale Erholung beim Chemiehersteller scheine nun Formen anzunehmen, hiess es im Handel.
Geberit (Aktie +0,7%) erhalten nach den Zahlen vom Vortag Zuspruch von den Analysten. So hat der zuständige UBS-Analyst sein Kursziel auf 195 von 163 CHF angehoben und die Deutsche Bank hat ihr Kursziel auf 200 von 185 CHF erhöht. Bei Institute empfehlen, die Papiere zu halten.
Im breiten Markt haben Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen Zahlen vorgelegt. Bei Sika (-3,9%) ist von einem durchzogenen Ausweis die Rede. So konnten in punkto Profitabilität die Markterwartungen nicht erfüllt werde. Alpiq (-4,3%) habe überraschend hohe Einbussen im Finanzergebnis erlitten.
Swissquote (-0,3%) und Datacolor (+7,2%) tendieren nach Zahlen uneinheitlich.
Im Fokus stehen zudem die Papiere des Logistikkonzerns Panalpina, die sich um 0,9% verteuern. Einerseits erhöhten am Berichtstag verschiedene drei Brokerhäuser ihre Kursziel, gestützt auf die guten Drittquartalszahlen vom Vortag. Noch stärker ins Gewicht fällt allerdings die Meldung vom Vorabend, wonach nach drei langen Jahren mit dem US-Justizministerium endlich eine Einigung im US-Korruptionsverfahren erzielt werden konnte. (awp/mc/ss/14)