CH-Verlauf: Ins Plus gedreht – Auf und Ab der Finanzwerte

Investoren rechnen einem Händler zufolge zwar weiter mit schlechten Nachrichten bei den Banken, der Sektor sei aber eigentlich reif für eine Erholung, hiess es. Insgesamt wirke das Geschehen aufgrund fehlender Impulse sehr zufällig.


Am Nachmittag richtet sich der Blick auf neue Konjunkturdaten aus den USA. Auf der Agenda stehen Informationen zu den Einzelhandelsumsätzen für Mai sowie zu den Im- und Exportpreisen und Lagerbestandsdaten für April. Aussagen des US-Notenbankchefs Bernanke am späten Nachmittag dürften ebenfalls Aufmerksamkeit finden.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis 12.05 Uhr um 16,10 Punkte bzw. 0,22% auf den Stand von 7’183,40 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index legt 0,23% auf 1’099,68 Stellen zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,12% auf 6’063,15 Einheiten.


Die Bankenvaloren sind auf Berg- und Talfahrt unterwegs und notieren nach Abgaben im frühen Handel wieder fester. UBS (+3,1% auf 24,44 CHF) sind unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) am stärksten gefragt. Zur Grossbank gibt es Neues im Hong Kong Economic Journal zu lesen. VR-Präsident Peter Kurer zeigt sich darin optimistisch, bis Ende des Jahrs wieder auf Kurs zu kommen. CS gewinnen 0,3% auf 48,76 CHF, Julius Bär 0,6% auf 72,75 CHF. In einer Analystenpräsentation hat die Vermögensverwalterin die Ziele für 2010 bestätigt und signifikante Neugeldzuflüsse im Private Banking angekündigt.


Auch Syngenta (+1,1% auf 320 CHF) legen zu. Die Valoren profitieren nach Händleraussagen von einer positiven Studie von Merrill Lynch. Die Analysten haben die Einstufung «Buy» bestätigt und das Kursziel auf 355 (345) CHF erhöht. Syngenta werde im nächsten Jahr von der steigenden Nachfrage nach Herbiziden im US-Markt profitieren, heisst es dort.


Defensive Werte sind vergleichsweise gefragt, darunter Nestlé (+0,2% auf 504 CHF), Givaudan (+0,1% auf 1’002 CHF) und Lonza (+0,4% auf 141,90 CHF).


Richemont gewinnen 0,6% auf 62,35 CHF, Swatch (-0,6% auf 271,25 CHF) geben ab. Die Uhrenproduzentin will über ihre Tochtergesellschaft Frédéric Piguet die François Golay ganz übernehmen.


Bei den Pharmawerten tragen Novartis (-0,5% auf 52,15 CHF) negative Vorzeichen. Das Unternehmen hat seinen Aktionären empfohlen, ein bedingtes Übernahmeangebot einer kanadischen Investmentgesellschaft für bis zu 0,08% des ausstehenden Kapitals abzulehnen. Hinzu kommt eine negative Studie von HSBC.


Auch Roche verlieren (-0,1% bei 176,60 CHF). Die Konzerntochter Genentech hat ihren so genannten Cabilly-Patentstreit mit der US-Gesellschaft MedImmune in einem Vergleich beigelegt.


Versicherungswerte werden verkauft, so etwa ZFS (-0,6% auf 287,25 CHF). Am Markt kursiert das Gerücht, die Royal Bank of Scotland werde in den kommenden Tagen über die zweite Runde des Bieterverfahrens für ihre Versicherungssparte informieren. ZFS gilt als interessiert, Analysten sind zu den Folgen eher skeptisch. Auch Bâloise (-1,4% auf 113,70 CHF), Swiss Life (-0,4% auf 278 CHF) und Swiss Re (-0,1% auf 73,25 CHF) verlieren.


Schlusslichter sind Petroplus (-1,7% auf 58,50 CHF) und OC Oerlikon (-1,6% auf 329,75 CHF).


Im breiten Markt stehen Biomarin (-3,5%) zum Verkauf, nachdem die Citigroup das Kursziel für die Aktien auf 37 (42) USD gesenkt und die Anlageempfehlung auf «Hold» von bisher «Buy» zurückgestuft hat.


Uster Technologie (-3,1%) verlieren nach einer negativen Studie von Helvea, Bossard (-2,4%) notieren ebenfalls leichter. Die SWX Swiss Exchange hat gegen das Unternehmen eine Busse von 10’000 CHF wegen Verletzung von IFRS-Bestimmungen ausgesprochen.


Kudelski sinken 1,1%. Am Tag der Premiere-Hauptversammlung gibt es neue Spekulationen über die Übernahmestrategie des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch. Murdochs News Corp ist bisher mit 25,01% an dem deutschen Bezahlfernsehsender, einem Nagravision-Kunden, beteiligt.


Straumann (-0,9%) zeigen sich ebenfalls schwächer. Wegen einer etwas vorsichtig formulierten Guidance des Unternehmens und einem später als erwarteten Wiedereintritt in den Markt von Biora-Produkten hat die Citigroup das Kursziel für die Valoren auf 305 (307) CHF gesenkt und die Anlageempfehlung «Hold» bestätigt.


Sonova hat Investitionen für ein neues Werk in Höhe von 40 Mio CHF angekündigt. Die Valoren stehen mit 1,4% im Minus.


Atel Holding können dagegen im Zuge der angekündigten neuen Aktionärs- und Gesellschaftsstruktur zulegen (+1,3%). (awp/mc/pg)

Exit mobile version