CH-Verlauf: Ins Plus gedreht – Roche weiter schwach
Allerdings seien die unsicheren Anleger schon zum grossen Teil ausgestiegen. Am Nachmittag richtet sich der Blick auf neue Konjunkturdaten aus den USA. Dort stehen der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) für Juni sowie der Index der Frühindikatoren für Juni auf der Agenda. Für die weitere Entwicklung bei den Finanzwerten dürften ferner die Geschäftszahlen der Bank of America eine Rolle spielen, so ein Händler.
Das Blue Chip Barometer SMI steigt bis 12.00 Uhr um 35,08 Punkte bzw. 0,51% auf den Stand von 6’862,39 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index legt 0,72% auf 1’034,71 Stellen zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,55% auf 5’754,05 Einheiten. Unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) rangieren Roche (-2,1% auf 175,80 CHF) weiterhin am Tabellenende. Die von Donnerstag auf heute vorgezogenen Halbjahreszahlen und vor allem die geplante Komplett-Übernahme der US-Tochter Genentech seien «die Story des Tages», sagt ein Händler.
Die Analysten-Gemeinde beurteilt die angekündigte Genentech-Transaktion mehrheitlich grundsätzlich positiv. Allerdings rechnen einige Kommentatoren damit, dass der bislang gebotene Preis von 89 USD je Titel noch erhöht werden muss. Der Markt zeigt sich indes skeptisch – Händlern zufolge gibt es Umschichtungen von Roche in Novartis (+1,6% auf 59,30 CHF). Kühne + Nagel (-0,1% auf 89,85 CHF) notieren nach vorgelegten Halbjahreszahlen noch knapp in der Verlustzone. Marktteilnehmer sprechen von einem soliden Zahlenausweis. Allerdings hat der Logistiker den Aktionären für den weiteren Jahresverlauf eine Verlangsamung der Wachstumsdynamik in Aussicht gestellt. Swisscom verlieren 0,3% auf 326,25 CHF. UBS und Citigroup haben das Kursziel für die Valoren nach unten angepasst und das Rating «Buy» beibehalten.
Die Assekurranzen tendieren uneinheitlich: Von Swiss Life (+1,0% auf 273,75 CHF) über Bâloise (+0,3% auf 100,40 CHF) bis hin zu Swiss Re (-0,6% auf 63,35 CHF) und ZFS (-0,6% auf 270 CHF). Die Bankenwerte zeigen sich dagegen fester, allen voran UBS (+1,6% auf 22,34 CHF), gefolgt von CS (+0,9% auf 45,88 CHF) und Julius Bär (+0,7% auf 68,60 CHF). Nestlé (+0,9% auf 43,84 CHF) können die Kursverluste vom Freitag zum Teil wieder ausgleichen. Vor den für morgen angekündigten Geschäftszahlen drehen Actelion (+2,0% auf 53,65 CHF) und Logitech (+1,6% auf 28,78 CHF) nach Verlusten am Vormittag in die Gewinnzone.
Petroplus (+4,6% auf 45,80 CHF) knüpfen an die Kurserholung der vergangenen Tage an. Ein am Sonntag gemeldeter Vorfall in der Raffinerie Coryton wird indes von Analysten leicht negativ gewertet. An der Tabellenspitze stehen weiterhin Syngenta (+4,9% auf 283,75 CHF), nachdem die Valoren am Freitag von den Anlegern abgestraft wurden. Die Exane BNP hat die Einstufung auf Outperform (Neutral) erhöht, das Kursziel indes auf 325 (329) CHF zurückgenommen. Der Agrochemiekonzern könne im zweiten Halbjahr in Asien und Lateinamerika von weiteren Preissteigerungsrunden für Pflanzenschutzprodukte profitieren, heisst es.
Im breiten Markt legen Meyer Burger nach einer bekannt gegebenen Akquisition in Frankreich und wohlwollenden Analysten-Kommentaren 2,2% zu. Sika (+1,2%) profitieren von einer positiven Studie von Merrill Lynch. Bei Speedel (Aktie: +0,2%) verläuft die geplante Übernahme durch Novartis offenbar nach Plan: Der Verwaltungsrat begrüsst das Angebot und will «konstruktiv zusammenarbeiten», wie heute mitgeteilt wurde. Das Gremium hat ferner den Rücktritt von CEO Alice Huxley «per sofort» angenommen. Leicht im Plus halten sich Micronas (+0,4%) und Panalpina (+0,2%) nach Kurszielsenkungen durch zwei Institute. (awp/mc/ps/20)