Verhaltene Vorgaben habe der hiesige Markt vorerst abschütteln können, heisst es weiter. Auch ein neuer militärischer Zwischenfall auf der koreanischen Halbinsel habe nur begrenzte Wirkung gezeigt. Für eine gewisse Zurückhaltung sorge aber die Tatsache, dass China die Veröffentlichung der Konjunkturdaten für den November auf Samstag vorgezogen hat. Dies gilt als Anzeichen dafür, dass es zu einer Zinserhöhung kommen könnte.
Der Swiss Market Index (SMI) rückt kurz vor Mittag um 0,34% auf 6’484,58 Punkte vor. Händler erwarten in der laufenden Handelswoche die Weichenstellung, ob es im SMI zu einer Endjahresrally kommen wird. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,32% auf 1’031,30 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 5’829,15 Stellen.
Grösste Gewinner unter den Bluechips sind Petroplus (+3,2%). Goldman Sachs hat die Prognosen für den europäischen Raffineriesektor angesichts erholter Margen im vierten Quartal überarbeitet. Vor diesem Hintergrund hat das US-Institut auch die Gewinnschätzungen für Petroplus angehoben und das Kursziel nachgezogen.
Sonova (+1,5%) sind ebenfalls sehr gefragt. Die Analysten von Goldman Sachs empfehlen die Aktie neu zum Kauf bei einem höheren Kursziel. Die aktuelle Bewertung spiegle die gute Positionierung der Hörgeräteherstellerin sowie die Wachstumsaussichten nur ungenügend wider, heisst es zur Begründung. Die Kursverluste nach dem Produktrückruf durch die US-Tochter Advanced Bionics gelten als übertrieben.
Überdurchschnittliche Aufschläge verbuchen noch die Assekuranzen, allen voran ZFS (+2,5%). Es folgen Swiss Re (+1,4%), Swiss Life (+1,0%) und Bâloise (+1,0%).
Roche gewinnen 1,2%. Es seien erstmals wieder institutionelle Kaufinteressenten auszumachen, so ein Marktbeobachter. Der jüngste Verkaufsdruck habe spürbar nachgelassen. Das Hauptaugenmerk des Marktes liege auf dem noch vor Jahresende zu erwartenden Entscheid der US-Gesundheitsbehörde FDA für Avastin gegen metastasierenden Brustkrebs. Novartis (-0,4%) und die ebenfalls schwergewichteten Nestlé (unv.) können nicht mithalten.
UBS rücken um 1,2% vor. Die Grossbank ist mit einer weiteren Forderung im Zusammenhang mit dem Schneeballsystem des ehemaligen US-Börsenmaklers Bernard Madoff konfrontiert. Analysten sehen die neuen Vorwürfe aber relativ gelassen. «Derzeit werden vom Madoff-Insolvenzverwalter ständig neue Forderungen gestellt», so ein Experte. Die Grossbank selbst weist die Vorwürfe unterdessen weiterhin zurück.
CS steigen um 1,1%. Julius Bär verlieren dagegen 0,9% nach dem starken Vortag (+2,4%), an dem ein neues Allzeithoch markiert wurde. Clariden Leu hat die Abdeckung der Bär-Valoren mit «Outperform» wieder aufgenommen.
Lonza (-2,6%) bleiben Schlusslicht unter den Bluechips. Marktbeobachter führen die Abgaben vor allem auf eine Herunterstufung der Titel auf «Sell» von «Hold» mit einem tieferen Kursziel durch die Citigroup zurück. CEO Stefan Borgas hatte am Vortag zudem auf die abnehmende Zahl von Zulassungen neuer Medikamente in den Industriestaaten, die steigende Innovationskraft chinesischer Mitbewerber und negative Währungseffekte hingewiesen.
Im breiten Markt gibt es positives Analysten-Feedback zum jüngsten Investorentag von Emmi. So erhöhten mehrere Institute das Kursziel für die Valoren, die zum Berichtszeitpunkt um 0,4% steigen.
Micronas (+11,0%) setzen den Höhenflug des Vortags nach einer positiven Studie aus dem Hause Cheuvreux fort. Schulthess (+5,9%) sind seit einigen Tagen sehr gefragt, Händler sehen eine mögliche Jahresendrally. (awp/mc/ps/13)